[WestG] [AKT] Archaeologische Erforschung der Holsterburg wieder aufgenommen
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Aug 4 11:21:13 CEST 2011
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 03.08.2011, 12:01
AKTUELL
Archäologische Erforschung der Holsterburg wieder aufgenommen
Forscher erwarten neue Erkenntnisse über die Innenbebauung der
Ausnahme-Burg
Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)
haben die Grabungen an der Holsterburg bei Warburg wieder
aufgenommen. Bis zum Wintereinbruch erforschen sie die
ungewöhnliche Ringmauerburg aus dem späten 12. Jahrhundert.
"In dieser Grabungskampagne werden wir uns vor allem auf die
Innenbebauung der Burganlage konzentrieren", meint
Grabungsleiterin Dr. Andrea Bulla. "Da dieser Burgentyp in
Westfalen absolut einmalig ist, haben wir keine
Vergleichsbeispiele und wissen nicht, wie sie ausgesehen haben
könnte."
Die LWL-Archäologen haben bereits erste Mauerreste freigelegt.
Sie sind 1,20 Meter breit und um-fassen einen Innenraum von
75 Quadratmetern qm. Welche Funktion dieses Gebäude gehabt hat,
werden die weiteren Untersuchungen ergeben. Bis zum Winter will
das Grabungsteam die gesamte Grundfläche der inneren Burganlage,
insgesamt zirka 580 Quadratmeter, soweit bearbeitet haben,
dass die Strukturen der Innenbebauung zu erkennen sein werden.
Die derzeitigen Arbeiten setzen die Grabungen des vergangenen
Jahres fort: Im Spätsommer 2010 hatten die LWL-Archäologen die
ringförmige Außenmauer der Burganlage freigelegt. Das Ergebnis
war eine archäologische Sensation: Denn als achteckige
Ringmauerburg aus der Stauferzeit ist die Holsterburg sowohl in
Bezug auf den Bautyp als auf die Zeit einzigartig in Westfalen.
Weitere Überraschung Die Wissenschaftler konnten darüber hinaus
Teile eines für die damalige Zeit sehr komfortablen
Warmluftsystems nachweisen, mit dem die Räumlichkeiten beheizt
wurden. Wie die Forschungen ergaben, bestand die Burganlage
seit Ende des 12. Jahrhunderts und wurde im Jahr 1294 zerstört.
Mit ihrer geringen Grundfläche gehört sie zu den sogenannten
Kleinstburgen.
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