[WestG] [AKT] LWL stimmt Stiftung fuer Burg Huelshoff zu
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Apr 18 10:21:22 CEST 2011
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 15.04.2011, 12:54
AKTUELL
LWL stimmt Stiftung für Burg Hülshoff zu
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) verfolgt weiter
den Plan, gemeinsam mit Partnern die Burg Hülshoff bei Münster,
das Geburtshaus einer der wichtigsten deutschen Dichterinnen,
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), in einer Stiftung zu
erhalten. Die Politiker im LWL-Landschaftsausschuss haben am
Freitag (15.4.) in Münster einstimmig beschlossen, dass die
LWL-Kulturstiftung vier Millionen Euro beisteuern soll, wenn
die noch offenen rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen
geklärt seien. Nach einem Gutachten wird für die Stiftung ein
Kapital von insgesamt 20,3 Millionen benötigt.
"Der LWL wird seiner Verantwortung für das kulturelle Erbe
Westfalens gerecht und betreibt aktiv die Errichtung der
Stiftung, um das Denkmal und die Parkanalagen um Burg Hülshoff
weiterhin für die Öffentlichkeit zu erhalten", so der
Ausschussvorsitzende Dieter Gebhard (Gelsenkirchen).
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch zeigte sich zuversichtlich,
"dass die erforderlichen 20 Millionen Euro zusammenkommen". Er
werde noch vor der Sommerpause die potentiellen Zustifter zu
einer Konferenz einladen.
Voraussetzung ist auch, dass das Land NRW zu seiner früher
abgegebenen Erklärung steht, sich mit vier Millionen Euro an
diesem Projekt zu beteiligen, heißt es im Beschluss des
Landschaftsausschusses. Nach Aussage von LWL-Kulturdezernentin
Dr. Barbara Rüschoff-Thale stehen weitere zehn Millionen Euro
von Partnern wie dem Kreis Coesfeld, der Gemeinde Havixbeck und
der Stadt Münster sowie Unternehmen und privaten Zustiftern in
Aussicht.
Die gesamte Burganlage bei Havixbeck (Kreis Coesfeld), die
Ländereien sowie zahlreiche Exponate bildender und
literarischer Kunst aus Familienbesitz werden nach den Plänen
in die Stiftung eingebracht. Gutachter hatten nach Abzug aller
Verbindlichkeiten einen jährlichen Ertrag aus dem
Stiftungskapital von 450.000 Euro veranschlagt, um einen
finanziell gesicherten Betrieb zu gewährleisten.
Hintergrund der geplanten Stiftung für Burg Hülshoff war auch
die heftige Kritik an dem Gutachten "KunstNRW" zur Kultur und
Kulturförderung, das die Landesregierung vor drei Jahren
vorgestellt hatte und das den westfälischen Landesteil so gut
wie nicht erwähnte. Das Gutachten mit der einseitigen
Bevorzugung des Rheinlandes habe Westfalen aufgeweckt, hieß es
seinerzeit. Auch in Westfalen und Lippe brauche man vorzeigbare
Projekte, die die Landesregierung ebenso wie die Kultur im
Rheinland unterstützen müsse. "So ein Projekt ist die Burg
Hülshoff", sagte Kirsch am Freitag.
Burg Hülshoff
Die Wasserburg Hülshoff ist sowohl aus baudenkmalpflegerischer
Sicht als auch als Geburtsort der Dichterin Annette von
Droste-Hülshoff von hohem Interesse. Bei der Burg Hülshoff
handelt es sich um eine typische westfälische Wasserburg mit
einer über 500jährigen Familientradition.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg bereits im 11.
Jahrhundert. 1417 kam sie in den Besitz der Herren von
Deckenbrock, die sich später "von Droste" nannten. Das
Herrenhaus ließ Heinrich I. von Droste Hülshoff um 1540/1545
erbauen. Das in Form einer geschlossenen Renaissanceanlage
gebaute Haus ist bis heute erhalten. Angeschlossen an die Burg
ist eine im späten 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaute
Kapelle. Die Anlage mit dem öffentlich zugänglichen Park, der
Burg sowie einem Drostemuseum ist in Familienbesitz.
Burg Hülshoff ist der Geburtsort der Dichterin Annette von
Droste-Hülshoff. Im Januar 1797 wurde die Dichterin auf der
Wasserburg geboren und verbrachte dort sowie in dem unweit
gelegenen Haus Rüschhaus Großteile ihres Lebens. Zu Lebzeiten
weitgehend unbekannt, zählt Annette von Droste-Hülshoff längst
zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Literatur
und ist unbestritten die wichtigste Dichterin Westfalens. Ihr
Werk hat einen anerkannt hohen Stellenwert in der deutschen
Literatur, Teile daraus wie die Erzählung "Die Judenbuche"
gehören zur Weltliteratur.
Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte