[WestG] [AKT] LWL-Archaeologen entdecken unbekannte technische Anlage: Buerger um Hilfe gebeten
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Mai 31 10:41:43 CEST 2010
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 28.05.2010, 12:03
AKTUELL
LWL-Archäologen entdecken unbekannte technische Anlage
Bürger um Hilfe gebeten
Die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)
haben bei ihrer Ausgrabung in Porta Westfalica-Barkhausen
(Kreis Minden-Lübbecke) eine unbekannte technische Anlage
freigelegt. Weder die Experten von LWL noch von der Stadt und
einer Telekommunikationsfirma können die Anlage erklären und
bitten nun die Bürger um Unterstützung.
Bei der Ausgrabung auf dem Gelände der römischen Militäranlage
in Barkhausen haben die Fachleute der LWL-Archäologie für
Westfalen einen etwa 2,40 Meter mal 1,7 Meter großen und etwa 1,
30 Meter tiefen Schacht freigelegt. Er war mit fünf 48
Zentimeter breiten und 16 Zentimeter dicken Betonplatten mit
Griffen abgedeckt.
Nach dem Abheben der Abdeckung war zu sehen, dass zwei Kabel
auf der Südostseite in den Schacht eintreten und auf der
Nordwestseite wieder herausgeführt werden. Vier weitere Kabel
treten in den Schacht ein und werden in einem großen Bogen in
vier große Zylinder aus Metall geführt, die an der Südostwand
auf dem Boden des Schachts befestigt sind. Sodann werden die
Kabel im selben Kabelbaum wieder herausgeführt und verlassen
den Schacht an der Nordwestseite.
Den dazugehörigen Kabelgraben mit den sechs Kabeln haben die
LWL-Archäologen schon 2008 entdeckt und konnten ihn auch
während der Kampagne im vergangenen Jahr über die gesamte
Grabungsfläche verfolgen. Die sechs parallel verlaufenden, etwa
3,5 Zentimeter dicken Kabel waren mit teergetränkten
Stoffstreifen als Isolation umwickelt. Anwohner hatten dazu
berichtet, dass es sich um Telefonkabel der englischen Besatzer
handele.
Sowohl der Schacht als auch die Kabelführung sind bei der
Stadtverwaltung von Porta Westfalica nicht bekannt. Ein
Elektriker eines Stromversorgers und ein Experte vom LWL-Amt
für Denkmalpflege, die den Befund vor Ort begutachteten,
konnten die Funktion der Anlage nicht bestimmen und sagten, so
etwas hätten sie noch nie gesehen. "Auch ich kann den Befund
nicht interpretieren.
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es sich um eine
Elektro- oder Telekommunikationsinstallation handelt" sagt
Grabungsleiter Dr. Werner Best, "deshalb bitten wir nun die
Bürgerinnen und Bürger um Hilfe. Wir möchten insbesondere
wissen: Was für eine technische Anlage ist das? Wie alt ist
sie? Wurde sie tatsächlich von den britischen Besatzern nach
1945 erbaut oder gehört sie noch in die Zeit des Zweiten
Weltkrieges? Kann sich jemand an den Bau der Anlage erinnern?"
Grabungsleiter Dr. Werner Best ist ab Montag telefonisch unter
0521 5200250 oder per E-Mail unter werner.best at lwl.org zu
erreichen.
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