[WestG] [AKT] Coubertin-Gemaelde kommt in die Helden-Ausstellung, Hattingen, 12.03.-31.10.2010
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Mai 6 10:54:08 CEST 2010
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 06.05.2010, 09:44
AKTUELL
Coubertin-Gemälde kommt in die Helden-Ausstellung
LWL-Industriemuseum zeigt die "Allegorie des Sports"
Seit Mittwoch (5.5.) ist die Ausstellung "Helden. Von der
Sehnsucht nach dem Besonderen", die der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Industriemuseum Henrichshütte
Hattingen zeigt, um ein spektakuläres Original reicher: Die
"Allegorie des Sports" (1896) von Charles des Coubertin.
Die "Allegorie des Sports" ist ein Gemälde, auf dem richtig
etwas los ist: Götter, Sportler, Tempel und der Eiffelturm sind
darauf zu sehen. Im März und April hing in der
Helden-Ausstellung eine Replik des skurrilen Bildes. "Wir
hatten uns um das Original bemüht, das derzeit in Europa
unterwegs ist", berichtet Kurator Robert Laube. Zunächst ohne
Erfolg, denn das Gemälde des französischen Barons sollte von
Warschau direkt nach Norwegen geschickt werden.
Zum Jahreswechsel kam dann die frohe Kunde vom Leihgeber, dem
Olympischen Museum Lausanne in der Schweiz: Die "Allegorie"
stehe ab Anfang Mai nun doch zur Verfügung. Jetzt konnte die
Replik durch das Original ersetzt werden. Projektleiter Dietmar
Osses: "Das Originale macht einen Gutteil der Faszination von
Ausstellungsstücken aus. Pierre de Coubertin, Gründer der
modernen Olympischen Bewegung, hatte zeitlebens dieses
Original-Gemälde seines Vaters über seinem Schreibtisch hängen."
Eine Bildbeschreibung
Charles de Coubertin (1822-1908) galt als eher modischer Maler
mit Hang zu mystischen Genres. Ins Zentrum seines Gemäldes
setzte er Athene vor den Erechtheion, dem Tempel kultischer
Verehrung von Göttern und Helden auf der Akropolis. Das Volk
jubelt, Eros hält Kränze bereit, mit denen Athene wackere
Sportsmänner ehrt: Ein Rugby-Spieler, ein Fechter, Polospieler,
Radfahrer, Ruderer ... Sportarten, wie sie um 1896 in besseren
Kreisen Mode waren.
Über der Szene schwebt in sphärischem Licht Apoll, Gott der
Künste und Weissagungen. Er weist in die Ferne, wo sich die
Silhouette des Eiffelturms erhebt. "Coubertin stellt die von
seinem Sohn angeregten ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in
Athen 1896 in unmittelbaren Bezug zu Antike und klassischer
Götterwelt", erläutert Laube. "Der Hinweis auf Paris mag
Vorschau auf die Spiele im Jahr 1900 sein." Vater und Sohn
teilten ein verklärtes Bild der Antike, Patriotismus und
Begeisterung für vornehmlich britische Sportarten. "Das erklärt
die wüste Mischung der Motive in der Allegorie des Sports",
ergänzt Osses.
Von Nagel zu Nagel
Während Mitarbeiter des Kunstspediteurs "Hasenkamp" am Mittwoch
die maßgefertigte Holzkiste öffneten, studierte Restauratorin
Anne Bodenbinder vom LWL-Industriemuseum den Zustandsbericht
aus Lausanne. Vorsichtig wurde das Gemälde von seiner
Verpackung befreit, kritische Blicke glichen Bericht und Befund
ab. Das ist unter anderem wichtig für die Versicherung, die
lückenlos für das Gemälde "von Nagel zu Nagel" abgeschlossen
werden muss. "Noch bis Ende Oktober können unsere Gäste nun
dieses eindrucksvolle Exponat im Original bewundern. Dann läuft
die gleiche Prozedur für den Rücktransport nach Lausanne an",
erklärt Bodenbinder. 850 Exponate haben so den Weg in die
Hattinger "Helden"-Ausstellung gefunden.
INFO
Helden. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen
12. März bis 31. Oktober 2010
LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen
Tel.: 02324 9247-142
E-Mail: helden at lwl.org
URL: http://www.helden-ausstellung.lwl.org
Geöffnet:: Di - So 10 - 18 Uhr, Fr 10 - 21.30 Uhr
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