[WestG] [AKT] Vortrag, Kossert: "Ich war fremd..." Flucht und Vertreibung, Ahaus, 24.02.2010
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Mo Feb 22 10:51:29 CET 2010
Von: Thomas Ridder M.A. ridder at jmw-dorsten.de
Datum: 19.02.2010, 15:06
AKTUELL
Von Beginn an hat sich die Gesellschaft für historische Landeskunde des
westlichen Münsterlandes die Aufgabe gestellt, lokale und regionale
landeskundliche Themen in einer eigenen Schriftenreihe zu
veröffentlichen. Am 24. Februar kann nun der erste Band der
Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine Arbeitsgruppe hat Menschen
aus dem Raum Heek nach ihren persönlichen Erinnerungen befragt -
Menschen, die nach 1945 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben wurden
und im westlichen Münsterland eine neue Heimat fanden. Daneben berichten
aber auch so genannte Alteingesessene wie sie den Zuzug der Fremden
erlebten. Die Recherchen und Interviews machten Maria Elisabeth Möllers
sowie Erika und Hedwig Rosing.
Zur Buchpräsentation spricht Dr. Andreas Kossert, vom Deutschen
Historischen Institut in Warschau, der auch das Vorwort zum Buch
schrieb. Durch das gegenseitige Erzählen wächst Verständnis für den
Anderen, schreibt Kossert. Das ist auf lokaler Ebene nicht anders als
zwischen zwei Völkern. Empathie ist möglich, wenn man sich dem Gegenüber
öffnet. Dass auch in das westliche Münsterland viele Vertriebene kamen,
zeigt deutlich, wie sehr Deutschland und seine Nachkriegsgesellschaft
nach 1945 aus den Fugen geraten waren. Diese Zäsuren müssen wir
anerkennen und beschreiben. "Ich war fremd. . . Flucht und Vertreibung -
lebensgeschichtliche Erinnerungen von Zeitzeugen im Westmünsterland" ist
ein wichtiger Baustein für das Verständnis von Menschen, die seit mehr
als sechzig Jahren zusammenleben, deren Geschichte man aber häufig nicht
kannte. Integration ist jedoch erst dann abgeschlossen, wenn der
kulturelle Reichtum, den einst die fremden Vertriebenen mitbrachten,
auch als Bereicherung für die münsterländische Kultur begriffen wird.
Und die wunderbare Sammlung dieser Lebenserinnerungen zeigt, wie sehr
sich Deutschland verändert hat, wie viele kleine Facetten schlesischer,
ostpreußischer oder pommerscher Kultur sich in das Münsterland eingewebt
haben. Lebensgeschichtliche Erinnerungen zeigen, wie schwierig nicht nur
der Anfang war, sondern wie tiefgreifend sich dieses Land verändert hat.
Zum Vortrag und zur Buchvorstellung am 24. Februar 2010 im Fürstensaal
des Schlosses Ahaus lädt die Gesellschaft alle Interessierten herzlich
ein. Beginn ist um 19:30 Uhr.
"Ich war fremd..." Flucht und Vertreibung - lebensgeschichtliche
Erinnerungen von Zeitzeugen im Westmünsterland. Gesammelt und bearbeitet
von Maria Elisabeth Möllers unter Mitarbeit von Erika Rosing und Hedwig
Rosing. Achterland Verlagscompagnie, Vreden / Bredevoort 2009.
(Geschichte im Westmünsterland, Bd. 1) ISBN 3-93377-13-7
24, 00 € - zu beziehen über den Buchhandel oder direkt beim Verlag.
INFO
Veranstaltungsdaten:
Vortrag und Buchpräsentation
Datum: 24. Februar 2010
Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes
p/A Landeskundliches Institut Westmünsterland Gasthausstraße 15
48691 Vreden
E-Mail: info at ghl-westmuensterland.de
URL: www.ghl-westmuensterland.de
Kontakt:
Thomas Ridder
E-Mail: thomas.ridder at imail.de
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