[WestG] [AKT] Vortrag: Ueberwacht vom FBI, Paderborn, 14.12.2010

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Dez 8 11:45:10 CET 2010


Von: "Marianne Witt-Stuhr" <oeffentlichkeitsarbeit at
altertumsverein-paderborn.org> 
Datum: 07.12.2010, 11:58 


AKTUELL

Überwacht vom FBI 
Vortrag über die Amerika-Jahre des "Fliegenden Paters" Paul 
Schulte im Vorfeld und während des Zweiten Weltkriegs

"Überwacht vom FBI" heißt ein Vortrag des Paderborner 
Journalisten Wolfgang Stüken über die aufregenden Jahre des 
"Fliegenden Paters" in Amerika, zu dem der Altertumsverein im 
Rahmen seiner Vortragsreihe am Dienstag, 14. Dezember 2010, um 
19.30 Uhr in die Theologische Fakultät einlädt (Kamp 6, Hörsaal 
2). Der Referent konnte bei seinen Recherchen Akten des FBI aus 
dem Nationalarchiv in Washington D.C. auswerten. Der bebilderte 
Vortrag wird in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen 
Freundeskreis Paderborn-Belleville veranstaltet.

Das hätte schlimmer enden können. Bodennebel auf der 
zugefrorenen James Bay im hohen Norden Kanadas führte 1938 dazu,
 dass der erfahrene Pilot im Priesterrock eine Bruchlandung auf 
dem Eis hinlegte. Paul Schulte (1895-1974), der als "Fliegender 
Pater" bekannte Missionar, blieb zum Glück unverletzt. Aber die 
Schneekufen seines einmotorigen Flugzeugs "Lucas" 
zersplitterten. Doch das Jahr 1938 sollte noch weit schlimmere 
Schicksalsschläge für Pater Schulte bereit halten.

Ein Jahr vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs machte ihn ein 
Männerbund protestantischer irischer Kanada-Einwanderer mit dem 
Namen "Orangemen", der durch große Feindseligkeit gegenüber 
Deutschen und Katholiken hervortrat, zur Zielscheibe heftiger 
Angriffe: In einer von den "Orangemen" inszenierten 
Pressekampagne wurde Pater Schulte bezichtigt, seine 
Missionstätigkeit in der Arktis zu nutzen, um Spionage für 
Hitler-Deutschland zu betreiben. Die Angriffe wurden so heftig, 
dass Schulte nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Kanada 
verließ. Er zog sich in die USA zurück - und hatte hier 
plötzlich Agenten der Bundespolizei FBI im Nacken, die den 
Spionagevorwurf aus Kanada weiter verfolgten.

Sein Orden und das FBI trafen schließlich eine Abmachung. 
Schulte sollte sich für die Dauer des Krieges in eine Art 
freiwillige Gefangenschaft begeben: In ein Kloster in 
Belleville (Illinois). Nicht nur, weil dieses Belleville heute 
Paderborner Partnerstadt ist und Schulte an der Gründung des 
dortigen großen Wallfahrtsortes "Our Lady of the Snows" nicht 
ganz unbeteiligt war, sind seine Jahre in Amerika ein 
interessantes Thema. Schulte hat nach seiner Rückkehr aus den 
USA 1949 mehr als zwei Jahrzehnte in Paderborn gearbeitet - in 
Diensten des Bonifatiuswerkes der Deutschen Katholiken.


INFO

Veranstaltungsdaten: 
Vortrag
Datum: 14.12.2010
Altertumsverein Paderborn
URL: http://www.altertumsverein-paderborn.org 

Theologische Fakultät
Kamp 6
Hörsaal 2


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte