[WestG] [TV/R] Wie der Reitsport nach Westfalen kam, WDR 24.09.2010

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Aug 10 11:06:43 CEST 2010


Von: "Ulla Lachauer" <ulla.lachauer at gmx.de>
Datum: 29.07.2010, 18:50


AKTUELL

Wie der Reitsport nach Westfalen kam
Ein Film von Ulla Lachauer
Sendetermin: 24. September 2010 im WDR, 20.15 – 21.00
Redaktion:  Gudrun Wolter

Was wäre Westfalen ohne seine Pferde? Generationen hatten mit 
ihnen gepflügt und geeggt, Pferde zogen die Kutsche zur Kirche, 
beförderten Post, Milch, Bier, Holz und Kohle - bis vor 
ungefähr fünfzig Jahren, da war die Motorisierung nicht mehr 
aufzuhalten. Binnen weniger Jahre verschwanden Hundertausende 
in den Schlachthäusern, und die Westfalen standen unter Schock.

"Das Pferd muss bleiben!" forderten sie 1963, auf einer 
Großkundgebung in der Dortmunder Westfalenhalle. Man feierte 
Abschied vom Arbeitspferd, und das Sportpferd betrat die Bühne. 
Vor allem die Münsterländer Bauern setzen sich mit Leidenschaft 
dafür ein. Bei ihnen hatte das Reiten schon eine gewisse 
Tradition, seit den 1920er Jahren hatten sie überall auf dem 
Land Reitervereine gegründet. Anfangs waren die Bauernsöhne auf 
Ackergäulen über die Stoppelfelder geritten - ein mühsam 
erkämpftes neues Vergnügen. "Wer reitet, ist ein Faulpelz", 
hatten die Alten geschimpft.

Von diesen Anfängen des Reitens berichten der Bauer Josef 
Selhorst, der Schmied Heinz Nissen und der Sattelmeister Werner 
Wagner, die Spitzenreiterin Ruth Klimke, die Leiterin des 
nordrhein-westfälischen Landgestütes Susanne Schmitt-Rimkus und 
der Historiker Gisbert Strotdrees. Im Mittelpunkt: das 
Landgestüt in Warendorf. Erzählt wird, wie Warendorf zum "Mekka 
des Reitsports" aufstieg, von den Olympiasiegen H.G. Winklers, 
Reiner Klimkes, der Brüder Lütke-Westhues. Und wie seit den 
1960er Jahren Reiten Volkssport wurde - die gestressten Städter 
aufs Pferd stiegen, schließlich Frauen die Zügel ergriffen. 
Heute ist der einst rein männliche Sport zu 80 % weiblich.


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