[WestG] [AUS] 50 Jahre Architektur und Kunst, Dortmund, 31.08.-16.10.2009

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Sep 3 12:27:28 CEST 2009


Von: "Forum Geschichtskultur"  <forum at geschichtskultur-ruhr.de>
Datum: 02.09.2009, 10:35
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AUSSTELLUNG

50 Jahre Architektur und Kunst - das Gesundheitshaus Dortmund
31. August bis 16. Oktober 2009

Das Gesundheitshaus zählt zu den schönsten Bauten der 1950er 
Jahre in Dortmund. Die Stadt als Bauherr bemühte sich in den 
kargen Jahren nach dem Krieg um eine herausragende Architektur. 
Das Ergebnis war nicht nur technisch auf dem neusten Stand, 
sondern verkörperte einen außergewöhnlichen künstlerischen und 
sozialen Anspruch. Das wohl bekannteste Bauwerk des Dortmunder 
Architekten Will Schwarz, der unter anderem auch den 
Fernsehturm "Florian" errichtete, steht seit 1993 unter 
Denkmalschutz.

Heute ist es außerordentlich wertvoll, auch weil es als eines 
der letzten Bauwerke dieser Zeit so außergewöhnlich gut 
erhalten ist - ein kleines Juwel in der Stadt. Eine vom 
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur an der TU 
Dortmund organisierte Ausstellung im Gesundheitshaus 
dokumentiert jetzt die Entstehungsgeschichte des Gebäudes und 
erläutert dessen architektonische Qualität, die sich sogar auf 
die Gesundheit der Besucher auswirken soll.

Das Gesundheitshaus
Das Gesundheitshaus zählt zu den schönsten Bauten der 1950er 
Jahre in Dortmund. Die Stadt als Bauherr bemühte sich in den 
kargen Jahren nach dem Krieg um eine herausragende Architektur. 
Das Gesundheitshaus war nicht nur technisch auf dem neusten 
Stand, sondern verkörperte einen außergewöhnlichen 
künstlerischen und sozialen Anspruch. Die Konzepte von damals 
sind bis immer noch aktuell. Heute werden sie, z.B. im Netzwerk 
"Gesunde Städte" als wichtiges Instrument der 
Gesundheitspolitik angesehen.

Die Architektur ist dafür wichtig: im Gesundheitshaus sind alle 
kommunalen Institutionen an einem Ort zusammengefasst. Die 
Schlagworte lauten Bürgernähe, Serviceorientierung und 
Transparenz. Das Haus gehört zu den bekanntesten Bauwerken des 
Dortmunder Architekten Will Schwarz (1907-1992), der u.a. auch 
den Fernsehturm "Florian" errichtete. Das Gebäude steht seit 
1993 unter Denkmalschutz. Heute ist es außerordentlich wertvoll,
auch weil es als eines der letzten Bauwerke dieser Zeit so 
außergewöhnlich gut erhalten ist - ein kleines Juwel in der 
Stadt.

Kunst und Architektur
Wie angenehm müsste es sein, wenn man ein Gesundheitsamt 
betritt und sich dabei nicht gleich ganz krank fühlt, sondern 
gesund und zuversichtlich! Das dachte sich der Dortmunder 
Architekt Will Schwarz, als er ab 1953 das Gesundheitshaus 
entwarf. Die großzügige Verwendung von Glas und farbigem 
Glasmosaik sollte einen künstlerischen „Beitrag zur 
Gesundheitspflege“ leisten. In einem Artikel der 
Einweihungsfestschrift schrieb Schwarz: "Es wurde bei diesem 
Bau angestrebt, denen, die in ihm ihr Leben dem Dienst an der 
Erhaltung der Gesundheit der Menschen widmen, und denen, die in 
ihm bei jenen Rat und Hilfe suchen, eine Umgebung zu schaffen, 
die sie nicht bedrückt.

Dementsprechend wurde viel heitere Farbe verstrichen, und durch 
viele große Glasflchen steht es dem Himmel und den Wolken frei, 
in die Arbeitsräume von der Weite und der Freiheit, die ihnen 
eigen sind, einen Hauch hineinzutragen." Eine Hauptintention 
des Architekten war es also, den Besuchern Schwellenängste zu 
nehmen und ihnen den Aufenthalt im Gebäude so angenehm wie 
möglich zu gestalten. Gesundheit ist das Thema der Kunstwerke 
im Treppenhaus. Aber auch die Architektur selbst, die Farben, 
das Licht und die Materialien sollten den Behördengang für die 
Besucher zu einem angenehmen Erlebnis werden lassen - und den 
Alltag der Mitarbeiter verschönern. Umgesetzt wurde diese Idee 
im zurückhaltend-eleganten Stil der 1950 Jahre. Auch wenn das 
Haus heute etwas abgenutzt ist, kann es immer noch durch seine 
zarten Details und harmonischen Farben bezaubern.

Ausstellung
Die Ausstellung wurde von der TU Dortmund am Lehrstuhl für 
Geschichte und Theorie der Architektur in Zusammenarbeit mit 
dem Bund Deutscher Architekten Dortmund erarbeitet und zeigt 
mit vielem, bislang unpubliziertem, zeitgenössischen Material, 
welche besonderen Qualitäten das Gebäude hat, wie es entstanden 
ist und was man sich einst bei seiner Konzeption dachte.Die 
Ausstellung dokumentiert die Entstehungsgeschichte des Gebäudes 
und erläutert dessen architektonische Qualitäten. Anhand von 
Fotos, Plänen und Dokumenten aus den 1950er Jahren wird die 
Bauzeit wieder lebendig. Darüber hinaus möchte die Ausstellung 
anregen, das Bauwerk selbst etwas genauer in den Blick zu 
nehmen. Als Orientierungshilfen sind im Haus Erläuterungstafeln 
verteilt, die die verschiedenen Ausstattungsdetails erklären. 
Kuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Sonja Hnilica und Dr. 
Markus Jager.


INFO

Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr

Veranstaltungsort:
2. OG und ausgewählte Räumen des Gesundheitshauses Dortmund
Hövelstr. 8
44137 Dortmund


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