[WestG] [AKT] Neuerwerbung im LWL-Landesmuseum: "Étude" von Simon Hantaï angekauft
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Okt 20 11:36:50 CEST 2009
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 20.10.2009, 11:01
AKTUELL
Neuerwerbung im LWL-Landesmuseum
"Étude" von Simon Hantaï angekauft
Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster hat
mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen ein
großformatiges Gemälde von Simon Hantaï (1922 - 2008)
angekauft. Das Land gab zu dem Preis von 220.000 Euro den
Betrag von 120.000 Euro hinzu und unterstützte damit, das
Gemälde auf Dauer für die Sammlung des Kunstmuseums des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sichern.
"Ich freue mich, dass das LWL-Landesmuseum für Kunst und
Kulturgeschichte mit dem Erwerb dieses Bildes seine Sammlung
der Gegenwartskunst ausbauen kann", sagte LWL-Direktor Dr.
Wolfgang Kirsch bei der Übergabe des Gemäldes am Dienstag
(20.10.09) im münsterischen LWL-Museum. Auch Hans-Peter Boer,
Kulturdezernent der Bezirksregierung Münster, zeigte sich
erfreut: "Der Ankauf des Gemäldes ist das Ergebnis einer
glücklichen Konstellation und eines zügigen gemeinsamen
Handelns der Staatskanzlei, der Bezirksregierung Münster und
dem Landesmuseum. Er zeigt was bei konstruktiver Zusammenarbeit
möglich ist."
"Mit der Unterstützung des Ankaufes für das LWL-Landesmuseum
hat das Land Nordrhein-Westfalen seine Verantwortung im Bereich
der Kultur wahrgenommen."
Die "Étude" aus dem Jahr 1968 erweitert die Sammlung
französischer Kunst im LWL-Landesmuseum für Kunst und
Kulturgeschichte mit Werken von François Morellet, Pierre
Soulages, Yves Klein und anderen um eine weitere wichtige
Position. Abstrakte blaue Farbflächen und unruhige weiße
Aussparungen versetzen das 2,70 m hohe und 2,40 m breite Bild
in einen Spannungszustand zwischen aggressiver Bewegung und
einheitlicher Gleichförmigkeit. "Mit seiner Farbigkeit ist das
Bild ein wichtiger Bestandteil des Raumes 'Blau' der neuen
Dauerausstellung 'Aufgemischt - Meisterwerke der Sammlung im
Dialog'", erklärte der Direktor des LWL-Landesmuseums Dr.
Hermann Arnhold. Dort hängt es unter anderem neben Derick
Baegerts "Anbetung des Kindes" von 1480 und Yves Kleins
monochrom tiefblauen Bild "Monochrome bleu" von 1957.
Der in Ungarn geborene Simon Hantaï ließ sich 1949 in Paris
nieder und wurde dort in den 60er Jahren zur zentralen Figur
für die Erneuerung des Tafelbildes. Er malte nicht mehr Formen
auf eine Leinwand, sondern er benutzte die Leinwand als
Material, das er in knittrige Falten zusammenschob und in
diesem Zustand mit Farbe überstrich. Auseinandergezogen
entstand eine einheitliche Struktur ohne begrenzte Formen und
mit einer Gleichwertigkeit von Farbe und Zwischenraum.
Diese Entgrenzung der Form und die positive Betonung des
ungeformten Zwischenraums sind die wichtigsten Leistungen von
Simon Hantaï. Er vollzog sie gleichzeitig mit Yves Kleins
monochrom-blauen Bildern und dessen künstlerischer
Thematisierung der Leere. Hantaï verband Anregungen des
Amerikaners Jackson Pollock und des Franzosen Henri Matisse.
Für viele jüngere französische Künstler wie z. B. Daniel Buren
oder Claude Viallat war Hantaï ein entscheidender Anreger.
INFO
LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Domplatz 10
48143 Münster
Tel. +49 251 5907-01
Fax +49 251 5907-210
E-Mail: landesmuseum(at)lwl.org
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