[WestG] [AUS] IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS: 2000 Jahre Varusschlacht

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Mai 18 10:13:25 CEST 2009


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 14.05.2009, 12:37


AUSSTELLUNG

IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 
2000 Jahre Varusschlacht

2000 Jahre nach der Varusschlacht, auch bekannt als Schlacht im 
Teutoburger Wald, beleuchtet das Ausstellungsprojekt "Imperium 
Konflikt Mythos" unterschiedliche Facetten des historischen 
Geschehens rund um den Cheruskerfürsten Arminius und den 
römischen Feldherren Varus. Vom 16. Mai bis 25. Oktober 2009 
erwarten die Ausstellungen an den Originalschauplätzen Haltern 
am See, Kalkriese und Detmold ihre Besucher.

IMPERIUM
Die Ausstellung "Imperium" des LWL-Römermuseums in Haltern am 
See beschäftigt sich vom 16. Mai bis 11. Oktober mit dem 
Verlierer der Varusschlacht und seinem Hintergrund sowie mit 
dem Römischen Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht und Kultur: 
Bis heute wird Varus als behäbiger Verwaltungsfachmann 
wahrgenommen, der von Kriegsführung wenig verstand. "Varus war 
aber so wenig ein Dummkopf wie Arminius ein Held", sagt 
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.

Die Lebensgeschichte des Varus wird in acht Kapiteln (in der 
Seestadthalle und im LWL-Römermuseum in Haltern) auf 2.000 
Quadratmetern mit der augusteischen Epoche des römischen 
Imperiums verflochten. Mehr als 300 hochkarätige Exponate aus 
internationalen Museen, wie dem Louvre (Paris) oder dem British 
Museum (London), aus Neapel oder aus dem Vatikan lassen die 
kulturelle Blüte des "Goldenen Zeitalters" zur Zeit des Kaisers 
Augustus wiederauferstehen. Kirsch: "Die Pracht der 
Ausstellungsstücke lässt erahnen, welchen Schock die 
unerwartete Niederlage gegen Barbaren am Rande des Reiches für 
die Römer bedeutet haben muss."

Die aufwändig inszenierte Sonderausstellung des 
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in der Seestadthalle 
zeigt, wie sich Rom von einem Dorf auf sieben Hügeln zu einer 
Weltmacht entwickelte, die unter Augustus über den gesamten 
Mittelmeerraum herrschte. Die berühmten Werke von Dichtern wie 
Vergil, Horaz und Ovid fallen in diese Zeit.

In einem sechs Meter hohen, goldfarben ausgeschlagenen Raum ist 
als Beispiel für die bildende Kunst auf ihrem Höhepunkt eine 
Bronzestatue des Apollo, Schutzherr des Augustus und Gott der 
schönen Künste, aus Pompeji zu sehen. Prachtvoll gestaltete 
Silberbecher belegen das Niveau des Kunsthandwerks dieser Zeit.

Die Ausstellung beleuchtet auch die herausragenden Leistungen 
des Augustus in der Innen- und Außenpolitik. Durch Kriege und 
diplomatisches Geschick gelang es ihm, sein Imperium weiter 
auszudehnen und langfristig zu sichern.

Die Ausstellung im LWL-Römermuseum und in der Seestadthalle 
zeichnet ein differenziertes Bild des Verlierers: Bis zu seiner 
Niederlage hatte Publius Quinctilius Varus eine tadellose 
Karriere im Römischen Reich gemacht, er war militärisch 
erfahren, hoch dekoriert und diplomatisch erfolgreich.

Vor allem als Statthalter in der römischen Provinz Syrien hatte 
er in den Augen der Mächtigen seine Kompetenz bewiesen. Im 
angrenzenden Königreich von Judäa war es zur Zeit der Geburt 
des historischen Jesus zu schweren Unruhen gekommen, die Varus 
grausam - unter anderem mit Kreuzigungen - niederschlug, woran 
in der Ausstellung ein Fund aus Israel erinnert. Dr. Rudolf 
Aßkamp, Leiter des LWL-Römermuseums: "Für den Kaiser Augustus 
muss Varus so etwas wie ein Mann für besonders schwierige Fälle 
gewesen sein, ein Krisenmanager."

In Haltern befanden sich vor 2000 Jahren die bedeutendsten 
römischen Militäranlagen in Germanien, hier war mit der 19. 
Legion ein Teil der Truppen stationiert, die 9 n. Chr. in die 
Varusschlacht zogen. Die Ausstellung im LWL-Römermuseum, dem 
Ort des Römerlagers, berichtet vom Leben der römischen 
Legionäre in Haltern, wo zeitweise auch Varus stationiert war.

IMPERIUM
Am 16. Mai ab 15 Uhr geöffnet
Öffnungszeiten 17. Mai bis 11. Oktober
Dienstag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr
Samstag: 10 bis 20 Uhr
Sonntag: 10 bis 18 Uhr

Seestadthalle
Lippspieker 25
45721 Haltern am See

LWL-Römermuseum
Weseler Straße 100
45721 Haltern am See


KONFLIKT
2000 Jahre nach der Varusschlacht werden an ihrem historischen 
Ort am 15. Mai im Museum und Park Kalkriese in Anwesenheit von 
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zwei neue Ausstellungen 
eröffnet. Im neu errichteten Besucherzentrum beleuchtet die 
Sonderausstellung "Konflikt" die Ursachen und Folgen 
kriegerischer Konflikte in der germanischen Welt. 2000 Jahre 
Varusschlacht in Kalkriese, Detmold und Haltern. In der neuen 
Dauerausstellung im Museum und Park Kalkriese liegt der 
Schwerpunkt künftig auf dem Entdecken und Erklären der 
Varusschlacht und ihrer Folgen. "Die Varusschlacht und ihre 
Folgen sind ein Thema, das fasziniert und die Menschen in ihren 
Bann zieht", so Varusschlacht-Geschäftsführer Dr. Joseph 
Rottmann.

Die Sonderausstellung Konflikt zeigt vom 15. Mai bis 
einschließlich 25. Oktober 2009 Schlaglichter germanischer 
Konflikte in der Antike - ausgehend von der Varusschlacht im 
Jahre 9 n. Chr. bis weit ins 5. Jahrhundert - einer Zeit, in 
der die ersten germanischen Königreiche auf dem Territorium der 
einstigen Weltmacht Rom entstanden. "Mit dieser Ausstellung 
betrachten wir erstmals das Thema Konflikt aus germanischer 
Perspektive - und dies anhand herausragender Exponate aus 
verschiedenen Ländern Europas", erläutert Kurator Dr. Stefan 
Burmeister.

Am Beispiel dreier "Konfliktzonen" zeigt die Ausstellung 
Facetten des germanischen Kriegers und germanischer 
Auseinandersetzungen aus mehreren Jahrhunderten. Zeugnisse 
germanischer Krieger, beeindruckende Beuteschätze, 
Kriegsbeuteopferfunde aus den Mooren Skandinaviens und die 
archäologischen Spuren antiker Kriegsführung - ausgestellt in 
einem hochmodernen Ambiente - zeichnen den Weg der Germanen an 
die Spitze der Macht nach und vermitteln einen Eindruck, wie es 
"den Barbaren aus dem Norden" gelang, erfolgreich und dauerhaft 
das Erbe des römischen Reiches anzutreten.

In der neuen Dauerausstellung heißt es ab dem 15. Mai Entdecken 
und Erklären statt Suchen und Finden. "Nach 20 Jahren 
intensiver archäologischer und historischer Forschung am 
Originalschauplatz der Varusschlacht ist es jetzt Zeit, Bilanz 
zu ziehen", sagt Museumsleiterin Heidrun Derks. Die in 
zwölfmonatiger Konzeptions- und Realisierungszeit geschaffene 
Ausstellung ist überraschend und spannend für Besucher aller 
Altersgruppen. Besonders Kindern und Jugendlichen wird ein 
altersgerechter, direkter und intensiver Zugang zur Geschichte 
ermöglicht.

KONFLIKT
Am 15. Mai ab 16 Uhr geöffnet
Öffnungszeiten
16. Mai bis 25. Oktober 2009
Täglich 9 bis 18 Uhr
Samstag bis 20 Uhr

VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land GmbH
Museum und Park Kalkriese
Venner Straße 69
49565 Bramsche

MYTHOS
Die Ausstellung "Mythos" im Lippischen Landesmuseum Detmold 
spürt vom 16. Mai bis 25. Oktober dem Mythos Varusschlacht nach 
und stellt dabei die Protagonisten Arminius und die Germanen in 
den Mittelpunkt. Dichtung oder Wahrheit? Mythos oder Realität? 
Wer waren die Germanen und wie lebten sie? Wie wurde aus dem 
historischen Ereignis der Varusschlacht ein Mythos und was 
machte den siegreichen Arminius in den vergangenen 500 Jahren 
zu einer der wichtigsten Symbolfiguren der Deutschen?

Die Ausstellung führt zunächst zurück in die Antike und 
beleuchtet die Lebenswelten und Kulturen der Germanen zur Zeit 
der Varusschlacht. Der römische Geschichtsschreiber Tacitus 
legte in seiner Schrift "Germania" die Grundlagen für den sich 
später entwickelnden Mythos. Durch die Gegenüberstellung von 
antiker Überlieferung und archäologischen Funden wird es dem 
Ausstellungsbesucher ermöglicht, Bezüge zur 
Rezeptionsgeschichte herzustellen. Viele von den seit dem 15. 
Jahrhundert für die Germanen und damit für die Deutschen 
reklamierten Tugenden entsprechen nicht der historischen 
Realität.

Mit der Wiederentdeckung der antiken Schriften werden der zu 
»Hermann« eingedeutschte Cheruskerfürst und die Varusschlacht 
ab Mitte des 15. Jahrhunderts für politische 
Auseinander-setzungen instrumentalisiert. Aus dem historischen 
Arminius wird der im Mythos neu geschaffene Held Hermann, der 
über Jahrhunderte als Nothelder in deutscher Bedrängnis dient 
und an der Seite der Deutschen so manche Schlacht muss. 1875 
wird dem germanischen Heerführer das Hermannsdenkmal gewidmet. 
Er avanciert zum "Gründungsvater" der sich bildenden deutschen 
Nation - die Germanen werden zu den Vorfahren der Deutschen 
erklärt.

Von germanischen Fürstengräbern und römischen 
Germanenbildnissen über frühe Handschriften und Buchdrucke zu 
bildgewaltigen Historiengemälden, von Lucas Cranach bis Anselm 
Kiefer - die Ausstellung "Mythos" vereint auf 1.000 
Quadtratmeter rund 900 herausragende Exponate internationaler 
Museen, die den Mythos um Arminius, die Germanen und die 
Varusschlacht von der Antike bis heute lebendig werden lassen.

MYTHOS
Öffnungszeiten
16. Mai bis 25. Oktober 2009
Dienstag bis Freitag 9:00 bis 18:00 Uhr
Samstag 10 bis 20 Uhr
Sonntag 10 bis 18 Uhr

Lippisches Landesmuseum Detmold
Träger: Landesverband Lippe 
Ameide 4
32756 Detmold


INFO

Katalog zur Ausstellung
2000 Jahre Varusschlacht
IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS
3 Bände im Schmuckschuber
Zusammen rund 1300 Seiten mit rund 1200 farbigen Abbildungen.
Buchhandelsausgaben gebunden mit Schutzumschlag.
Einführungspreis bis 31.12.2009 € 79,90 [D] / € 82,20 [A] / SFR 
135,-*, danach € 99,90 [D] / € 102,80 [A] / SFR 169,-*
Museumsausgaben gebunden. € 59,90
ISBN 978 3 8062 2277 7
Erscheint am 15. Mai 2009 im Konrad Theiss Verlag, Stuttgart.
= UVP in der Schweiz

Eintrittspreise:
Tageskarte (1 Ausstellung)
Erwachsene: 9 Euro
Familien mit Kindern: 20 Euro
Schüler: 2 Euro (Kalkriese 5 Euro inkl. Führung)
Ermäßigungsberechtigte: 6 Euro

Kombikarte (3 Ausstellungen)
Erwachsene: 18 Euro
Familien mit Kindern: 40 Euro
Ermäßigungsberechtigte: 12 Euro
Eintrittspreise für Gruppen und weitere Informationen unter 
http://www.imperium-konflikt-mythos.de 

Für Besitzer der LWL-MuseumsCard gilt für die Ausstellung IMPERIUM:
Erwachsene: 6 Euro
Familienkarte: 14 Euro
Kinder und Jugendliche (bis einschl. 17 Jahre), Schüler/innen, 
Studentinnen und Studenten 1,50€


Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte