[WestG] [AKT] Archivare beschaeftigt Koelner Stadtarchiv-Unglueck: Fachtagung des LWL mit 200 Teilnehmern in der Stadthalle Detmold
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Mär 18 11:02:54 CET 2009
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 17.03.2009, 14:13
AKTUELL
Archivare beschäftigt Kölner Stadtarchiv-Unglück
Fachtagung des LWL mit 200 Teilnehmern in der Stadthalle Detmold
Unter dem Eindruck des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs vor
knapp zwei Wochen hat am Dienstag (17.3.) der 61. Westfälische
Archivtag in der Stadthalle Detmold begonnen. Das tragische
Ereignis, das sowohl den Verlust zweier Menschenleben als auch
zahlreicher kulturgeschichtlich wertvoller Dokumente bedeutete,
beschäftigt am 16. und 17. März rund 200 Archivare, die der
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Detmold
eingeladen haben.
"Wir werden den Kollegen helfen, wo wir können, um einen
möglichst großen Teil des Gedächtnisses der Stadt Köln zu
retten", kündigte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch an.
Mitarbeiter des LWL-Archivamtes für Westfalen seien bereits
kurze Zeit nach dem Unglück vor Ort gewesen, um sich einen
Überblick über das Ausmaß der Zerstörung zu verschaffen.
"Neben Arbeitskraft stellen wir Fachwissen und Technik zur
Verfügung, was insbesondere die Trocknung durchnässter Dokumente
betrifft", sagte LWL-Archivamtsleiter Dr. Marcus Stumpf.
Die Beseitigung der Schäden werde Jahre in Anspruch nehmen.
Eines der Fachthemen, die von den Teilnehmern in Detmold
diskutiert werden, ist die Änderung des Personenstandsrechtes.
Diese hat zur Folge, dass seit Jahresbeginn tausende
Standesamtsregister im Bundesgebiet zu den Archiven wandern, wo
sie Familienforscher jetzt uneingeschränkt als Recherchequelle
nutzen können. "Die Öffnung der Quellen für die Öffentlichkeit
ist zu begrüßen, stellt die Archive in den Städten und Gemeinden
aber vor Probleme", so Stumpf.
Personalmangel und Raumnot machten den Archiven zu schaffen.
Auch die Kooperation der Archive untereinander ist ein zentrales
Thema der Tagung, die das LWL-Archivamt für Westfalen ausrichtet.
"Gemeinsam wollen wir stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit
rücken", erklärte der LWL-Archivamtsleiter. Die Archive seien
Orte, die Identität stiften und an denen Menschen ihrer lokalen
Geschichte begegnen können. Mittels vernetzter kontinuierlicher
Öffentlichkeitsarbeit sollten die Archive ihre wachsende B
edeutung noch deutlicher hervorkehren.
"Allianzen zu schmieden, bedeutet aber nicht nur, mit anderen
Archiven zusammenzuarbeiten", so Stumpf. In der Detmolder
Stadthalle wird etwa über Kooperationspartner diskutiert, die
bei der Sicherung elektronischer Unterlagen behilflich sein
können. Hierbei gehe es in erster Linie um Rechenzentren, die
eine Menge Daten produzieren, verwalten und mit zahlreichen
IT-Verfahren konfrontiert sind, erläuterte Stumpf.
Im Rahmen der Kulturarbeit des LWL hat das LWL-Archivamt für
Westfalen die Aufgabe, die Archive nichtstaatlicher Träger -
vor allem die kommunalen und privaten Archive in Westfalen-Lippe
- fachlich zu beraten und zu unterstützen. Weiter sind dort das
eigene LWL-Archiv, das Westfälische Literaturarchiv sowie das
Depot der Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e.V. beherbergt.
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