[WestG] [AKT] Planung des "Kulturhistorischen Zentrums Vreden"
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Mär 10 09:30:48 CET 2009
Von: "Kreis Borken" <info at presse-service.de>
Datum: 09.03.2009, 13:23
AKTUELL
Planung des "Kulturhistorischen Zentrums Vreden": Vertreter des
Kreises Borken und der Stadt Vreden besichtigten CODA in Apeldoorn
Große Kultureinrichtung vereinigt Museum, Archiv und öffentliche
Bücherei unter einem Dach
Neue "Kundenkreise" erschließen wollen die Kulturverantwortlichen
von Apeldoorn, in der niederländischen Provinz Gelderland
gelegen, mit ihrer seit 2004 bestehenden Institution CODA -
"Cultuur Onder Dak Apeldoorn": Bewusst haben sie Museum, Archiv
und öffentliche Bücherei der Stadt in einem gemeinsamen,
großzügig gestalteten Gebäudekomplex untergebracht, der von dem
namhaften niederländischen Architekten Herman Hertzberger
entworfen wurde. Vertreter des Kreises Borken und der Stadt
Vreden besichtigten jetzt diese bedeutende Kultureinrichtung, um
Anregungen und Hinweise für das von ihnen angestrebte
"Kulturhistorische Zentrum Vreden" zu erhalten. Dieses Zentrum
soll nach den Vorstellungen der Planer zukünftig die Archive des
Kreises und der Stadt Vreden sowie das Hamaland-Museum und das
Landeskundliche Institut Westmünsterland beherbergen.
Vredens Bürgermeister Hermann Pennekamp sowie Kreisdirektor
Werner Haßenkamp führten gemeinsam mit den für die Kultur
zuständigen Ausschuss-Vorsitzenden Hans-Georg Fischer (Ahaus) und
Kläre Winhuysen (Vreden) die Delegation aus dem Westmünsterland
an, der Mitglieder des Stadtrates und des Kreistages,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Verwaltungen sowie
die Fachberater Kirsten Bernhardt, Dr. Hermann Terhalle
(Heimatverein Vreden) und die Architekten Dirk Paulsen und Jürgen
Schröder angehörten.
Willkommen geheißen wurden die Gäste im "Auditorium" von
CODA-Direktorin Drs. Carin Reinders, die dann die Entstehung und
die Konzeption ihres Hauses erläuterte. Idee sei gewesen, Museum,
Archiv und öffentliche Bücherei zusammenzuführen. Ziele dabei
waren es, eine optimale Unterbringung der drei bis dahin
eigenständigen Einrichtungen in der Innenstadt herbeizuführen und
zudem die Nutzergruppen eines CODA-Zweigs auch für die anderen
Kulturangebote im Hause zu interessieren. Ein CODA-Pass
ermöglicht eine kostengünstige Nutzung dieser Angebote. Durchaus
ungewöhnlich gestaltete sich nach Einschätzung mancher deutschen
Teilnehmer das Vorgehen bei der Projektentwicklung in Apeldoorn.
Wie Drs. Reinders schilderte, sei zunächst das architektonisch
eindrucksvolle und flexibel nutzbare Gebäude errichtet und dann
erst eine Konzeption insbesondere für das darin untergebrachte
Museum entwickelt worden.
1.500 qm Ausstellungsfläche gibt es, rund 250 qm davon belegt
die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte. Die übrige Fläche ist
für attraktive Wechselausstellungen vorgesehen. Das Archiv
umfasst ungefähr 5.000 Regalmeter, wobei das Depot im obersten
Teil des CODA-Hauses untergebracht ist. Die große Bibliothek ist
in ihrem angestammten Gebäude geblieben, das vom Architekten mit
dem neuen Bauteil verbunden wurde. Vortragsäle, ein Museumsshop,
ein Café sowie ein Wissenszentrum ("Studierraum", in dem die
Akten des Archivs eingesehen werden können) ergänzen das
Raumprogramm. CODA bietet laut Drs. Reinders überdies eigene
Kulturveranstaltungen für Jung und Alt, wie Workshops, Lesungen
und Vorträge. Auch Dritte können für entsprechende Zwecke
Räumlichkeiten anmieten.
Die Baukosten betrugen seinerzeit 19 Millionen Euro. Jährlich
muss die Stadt Apeldoorn 10 Millionen Euro für den laufenden
Betrieb aufbringen. Dazu zählen u. a. die Personalkosten für
rund 120 Mitarbeiterstellen. Außerdem sind in den einzelnen
Bereichen von CODA gut 200 ehrenamtliche Kräfte tätig.
Die Gäste aus dem Westmünsterland hatten natürlich auch
Gelegenheit, Fragen an die CODA-Direktorin zu richten. Zum
Abschluss der Besichtigung zeigten sich alle sehr beeindruckt
von der Einrichtung. Sie waren sich aber gleichzeitig darüber
im Klaren, dass CODA auf den großstädtischen Maßstab von
Apeldoorn zugeschnitten ist - eine Situation, die von den
räumlichen wie finanziellen Dimensionen nicht einfach auf das
Vorhaben "Kulturhistorisches Zentrum Vreden" übertragen werden
kann. In den Gremien der Stadt Vreden und des Kreises Borken
wird in den folgenden Wochen weiter das Projekt beraten.
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als
Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen
in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 19 Krankenhäuser, 17
Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit
Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der
Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die
sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien
Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie
tragen und finanzieren den Landschaftsverband, den ein Parlament mit 100
Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert.
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