[WestG] [AKT] Koelner Katastrophe: LWL hilft nach Einsturz des Koelner Stadtarchivs
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Do Mär 5 10:16:17 CET 2009
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 05.03.20009, 10:06
AKTUELL
Feuchtes Archivmaterial nach der Bergung sofort ins Kühlhaus
LWL hilft nach Einsturz des Kölner Stadtarchivs
Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stehen bereit,
um nach Abschluss der Bergung von Verletzten auch das Archivmaterial aus
dem eingestürzten Stadtarchiv in Köln zu retten. Zwei LWL-Mitarbeiter
waren am vergangenen Dienstag in Köln vor Ort.
Die Restaurierungswerkstatt des LWL-Archivamtes in Münster ist wie bei
früheren vergleichbaren Katastrophen darauf spezialisiert, bei der
konservatorischen Behandlung geschädigter Archivalien zu helfen. Die
Fachleute tragen dabei unter "Reinraum-Bedingungen" Verschmutzungen ab
und trocknen feuchte Handschriften oder Akten mit einem
Spezialverfahren.
"Es ist zu befürchten, dass ein Teil der Akten und Urkunden unter den
Schuttbergen Feuchtigkeitsschäden davontragen werden. Mit der
sogenannten Gefriertrocknung können teilweise durchnässten Archivalien
vor dem Zerfall bewahrt werden", so Dr. Marcus Stumpf, Leiter der
LWL-Archivamtes für Westfalen. Dazu müssen die nassen Akten am besten
eingefroren werden, zum Beispiel in Kühlhäusern.
In der Gefriertrocknungsanlage des LWL, die Ähnlichkeit mit einem
normalen Gefrierschrank hat, werden die Akten dann einem Vakuum
ausgesetzt. Das Eis wird dadurch sofort gasförmig und kann abgesaugt
werden.
"So vermeiden wir, dass die wertvollen Dokumente verkleben und
schimmeln", erläutert Stumpf. In Münster stehen zwei Trockenschränke mit
einer Kapazität von jeweils einem Kubikmeter zur Verfügung. Die
Trocknung allein dauert je nach Umfang und Nässe der Dokumente bis zu
einer Woche. Erst dann können sie von Schlamm und Schmutz befreit
werden.
Da die Kapazitäten der Gefriertrocknungsanlage begrenzt sind, können
nicht alle Akten und Dokumente sofort getrocknet werden. Der Großteil
der Unterlagen würde aus diesem Grund in einem Kühlhaus im Münsterland
zwischengelagert. Schon in ähnlichen Fällen wie bei den
Hochwasser-Katastrophen in Ostdeutschland oder Polen vor einigen Jahren
hatten die Archivexperten helfen können.
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Ausführliche Informationen zum Thema - Reportagen, Fotos - bieten der
- WDR (http://www.wdr.de/themen/homepages/homepage.jhtml) und die
- Stadt Köln
(http://www.stadt-koeln.de/5/kulturstadt/historisches-archiv/)
Die Website des Archivs mit Beständeliste:
http://www.archive.nrw.de/Kommunalarchive/KommunalarchiveI-L/K/Koeln/index.html
[MW]
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als
Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen
in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 19 Krankenhäuser, 17
Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit
Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der
Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die
sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien
Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie
tragen und finanzieren den Landschaftsverband, den ein Parlament mit 100
Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert.
Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte