[WestG] [LIT] Kühne, Hans-Joerg: Herausforderung Migration
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Okt 14 11:38:04 CEST 2008
Von: "Kerstin Stockhecke" <geschichte at bethel.de>
Datum: 13.10.2008, 11:06
LITERATUR
Hans-Jörg Kühne
Herausforderung Migration
Geschichte der Beckhofsiedlung der v. Bodelschwinghschen
Anstalten Bethel = Geschichte in Bethel 4
2008
Verlag für Regionalgeschichte
Bethel-Verlag
ISBN 978-3-89534-764-1 und ISBN 978-3-935972-22-2
Pb. 24x16 cm., 216 S., 81 sw Abb., Preis 14,90 Ç
Die Neuerscheinung zur 1958 eingerichteten Beckhofsiedlung der
v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel widmet sich der
Vorgeschichte und des Werdegangs dieser einzigartigen und
weltweit viel beachteten Einrichtung, die gelungene Integration
von Menschen mit Migrationshintergund möglich machte, ohne dass
diese ihre kulturelle Identität dabei einbüßten.
Das Schlagwort "Migration" hat in den letzten Jahren eine
ungeahnte Karriere gemacht. Der Eindruck, dass es sich bei
diesen Phänomenen um moderne Erscheinungen handelt, mit denen
die deutsche Gesellschaft erst in jüngerer Zeit verstärkt
umgehen muss, ist allerdings nicht richtig. Tatsächlich gab es
die größten Migrationsbewegungen in Europa nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs, als an die zwölf Millionen Deutsche aus den
ehemaligen Ostgebieten eine neue Heimat im Westen suchten,
während zeitgleich die "Repatriierung" der so genannten
"Displaced Persons" (DPs) in ihre Heimatländer erfolgte.
Die Veröffentlichung "Herausforderung Migration. Geschichte der
Beckhofsiedlung der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel" des
Bielefelder Historikers Hans-Jörg Kühne widmet sich einer
besonderen Gruppe unter den Displaced Persons, nämlich jenen,
die in den Westzonen und der späteren Bundesrepublik Deutschland
verblieben, und die im behördlichen Sprachgebrauch bald
"Heimatlose Ausländer" hießen. Sie wollten und konnten aus
vielerlei Gründen nicht in ihre Heimatländer zurück. Unter ihnen
befanden sich Alte, Kranke, Menschen mit physischen und
psychischen Behinderungen, Familien, junge Mütter mit Kindern
und andere.
Die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel begannen seit 1954
mit Hilfeangeboten auf dem früheren Wehrmachtsgelände im
lippischen Augustdorf, wo zeitweise über 2.000 DPs unter
katastrophalen Bedingungen lebten. Das Engagement Bethels
mündete 1958 in die Gründung der Beckhofsiedlung. Am
südöstlichen Rand der damaligen Gemeinde Senne II, lebten und
arbeiteten bald Heimatlose Ausländer aus zwölf europäischen
Nationen mit ihren unterschiedlichen Glaubensrichtungen
zusammen. Die 1962 eingeweihte Beckhofkirche ist bis heute das
Symbol der praktizierten Ökumene.
INFO
Kontakt:
Kerstin Stockhecke
Hauptarchiv der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel
Königsweg 1
33617 Bielefeld
Tel.: 0521/144-3255
Fax: 0521/144-4507
E-Mail: kerstin.stockhecke at bethel.de
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