[WestG] [TV/R] ARD: Das Gelübde [Brentano/Emmerick], 19.11.2008
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Fr Nov 7 10:18:19 CET 2008
Von: "Lernzeit" <Lernzeit at WDR.DE>
Datum: 06.11.2008, 19:06
TV / RADIO
Mittwoch, 19. November 2008
Fernsehen
Fernsehfilm
20.15 - 21.45 Uhr, ARD: Das Erste
Wiederholung: 20. November, ab 10.30 Uhr (ARD: Das Erste)
Das Gelübde
Clemens Brentano setzt sich ans Bett der Nonne Anna Katharina Emmerick,
um deren Visionen und Ansichten niederzuschreiben. Der Film benutzt
Momente der geschichtlichen Realität und verbindet sie mit Elementen des
Fantastischen, das Drehbuch basiert auf dem Roman von Kai Meyer und
überlieferten Begebenheiten im Jahr 1818 im westfälischen Dülmen.
Münsterland 1818: Um Trost und Zuspruch zu erhalten, pilgern unzählige
Gläubige an das Krankenlager der Nonne Anna Katharina Emmerick, an deren
Körper sich die Wundmale Christi auf Brust, Stirn und Händen zeigen. Die
stark geschwächte Nonne nimmt nur wenig Nahrung zu sich und hat ihr
Krankenlager seit Jahren nicht verlassen. Sie wird von einem
Geistlichen, Pater Lambert, und ihrer Schwester Gertrud aufopferungsvoll
versorgt.
Aus dem fernen Berlin reist der Dichter Clemens Brentano nach Dülmen
ans Lager der Emmerick. Im Jahr zuvor hatte sich der einstige Lebemann
auf die Religion seiner Jugend besonnen, die Generalbeichte abgelegt und
seither als Katholik unter preußischen Protestanten gelebt. Die in
Berlin von ihm umworbene Pfarrerstochter Luise Hensel versucht er zur
Konversion zum Katholischen Glauben zu bewegen.
Nun hat Brentano endgültig Abschied vom Künstlertum genommen und hofft,
durch die Begegnung mit der verehrten Nonne ein besseres Ich zu finden.
Als schlichter "Schreiber der Wunder Gottes" begibt er sich ans
Krankenbett der Anna Katharina, um deren Visionen und Ansichten
niederzuschreiben. Das Zusammentreffen des einstigen Dichter- Wüstlings
mit der charismatischen Nonne wird zu einem entscheidenden Erlebnis. Für
beide.
"Das Gelübde" ist eine Produktion der Colonia Media Köln (Produzent:
Winka Wulff und Michael Hild, Bavaria Film) in Koproduktion mit WDR und
ARTE, gefördert von der Filmstiftung NRW.
Regie: Dominik Graf
Drehbuch: Kai Meyer, Markus Busch
Kamera: Michael Wiesweg
Musik: Sven Rossman, Florian van Volxem
Claus Jürgen Pfeiffer
Ein Beitrag vom WDR
(Deutschland 2008)
Darsteller:
Brentano: Misel Maticevic
Anna Katharina Emmerich: Tanja Schleiff
Pater Lambert: Arved Birnbaum
Gertrud: Anke Sevenich
Wesener: Waldemar Kobus
Herr von Salm: Michael Abendroth
von Salm Junior: Phillip Quest
Luise Hensel: Nadja Becker
Bettina von Arnim: Maren Eggert
Auszeichnungen:
- Deutscher Kamerapreis 2008 an Michael Wiesweg
Begründung der Jury: "Der Film erzählt eine historische Geschichte.
Michael Wiesweg gelingt es, atmosphärisch dichte Bilder zu kreieren, die
nie plakativ sind. Seine weiche und trotzdem kontrastreiche Lichtführung
erinnert an die Stimmung der Bilder alter Meister. Das hervorragende
Zusammenspiel der Bildgestaltung mit Szenen- und Kostümbild lässt eine
vergangene Zeit wieder lebendig und erfahrbar werden."
- Festival des deutschen Films in Ludwigshafen: Filmkunstpreis 2008 für
Regie und Produktion
Juror Michael Althen würdigte den Siegerbeitrag als "große Filmkunst".
Graf, der zusammen mit Markus Busch das Drehbuch nach den überlieferten
Begebenheiten im Jahr 1818 im westfälischen Dülmen schrieb, erzähle das
Thema als Geschichte, die von Aufklärung, Gläubigkeit und Frömmigkeit
sowie von Dichtung und Wirklichkeit handele. Dabei begreife er die
Geschichte "als Raum (...), durch den man sich mit derselben Neugier
bewegen kann wie durch die Gegenwart".
Linktipps
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,556412,00.html
Voller Wonne bei der Nonne
Von Schulfunk-Ödnis keine Spur: In "Das Gelübde" inszeniert Dominik
Graf die Begegnung der verfemten Nonne Anna Katharina Emmerick mit dem
Dichter Clemens Brentano als erotische Liturgie und psychedelischen
Trip.
http://www.arte.tv/de/Willkommen/Fernsehfilme-auf-ARTE/diesen-monat/Freitag/Fernsehfilm-Mai-2008-/2059738.html
Interview mit Regisseur Dominik Graf (ARTE-Ausstrahlung)
Graf gilt als einer der renommiertesten und produktivsten Regisseure im
deutschen Kino und Fernsehen. In den 90er Jahren arbeitete er vor allem
für das Fernsehen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den
Großen Bayerischen Fernsehpreis, sieben Adolf-Grimme-Preise, drei FFF TV
Movie Awards sowie den Telestar. Seine Inszenierungen - beispielsweise
der Tatort-Folge: Frau Bu lacht (1995) und des Films Der Skorpion (1998)
- schrieben TV-Geschichte.