[WestG] [AUS] Dalheimer Kreuzgang drei Tage lang wieder komplett - Fotoausstellung zeigt mittelalterliche Kreuzgaenge, Lichtenau, ab 07.11.2008

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Nov 6 10:58:18 CET 2008


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 05.11.2008, 12:45


AUSSTELLUNG

Das Paradies im Kloster
Dalheimer Kreuzgang drei Tage lang wieder komplett - 
Fotoausstellung zeigt mittelalterliche Kreuzgänge

Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim 
(Kreis Paderborn) eröffnet am Freitag (7. November, 14 Uhr) eine 
Fotoausstellung über 144 mittelalterliche Kreuzgänge mit einer 
Besonderheit vor Ort: Der spätgotische Kreuzgang des ehemaligen 
Augustiner Chorherrenstifts, ein entscheidendes Element der 
mittelalterlichen Klosterwelt, ist seit mehr als 200 Jahren 
erstmals wieder komplett und kann für drei Tage zusammen mit 
seinem rekonstruierten südlichen Flügel besichtigt werden.

Kreuzganggeviert wieder komplett
"Mit ihrem Kreuzgang schufen sich die Dalheimer Augustiner 
Chorherren im 15. Jahrhundert ein architektonisches Abbild ihres 
Paradieses auf Erden. Vierflügelig angelegt und mit reichen 
Wandmalereien verziert bildete er das Zentrum der spätgotischen 
Klosteranlage", erläutert der kommissarische Leiter des 
LWL-Landesmuseums für Klosterkultur Dr. Martin Kroker. Doch die 
Säkularisation brachte 1803 das Ende: Das gesamte Kloster wurde 
aufgehoben, der Kreuzgang stark beschädigt, sein südlicher 
Flügel komplett zerstört. Kroker: "So blieb der Eindruck der 
Dalheimer Klausur mehr als zwei Jahrhunderte unvollständig." 
Westlicher und östlicher Kreuzgangflügel führten im Süden in 
eine Sackgasse.

Von Freitag, bis Sonntag (7. bis 9. November) haben Besucher die 
Chance, den Dalheimer Kreuzgang nach mehr als 200 Jahren wieder 
komplett zu erleben. "Der südliche Flügel wurde im Rahmen des 
Um- und Ausbaus des europaweit einzigartigen Museums aus 
modernem Material rekonstruiert und wird drei Tage lang für 
einen ersten Einblick geöffnet", freut sich Kroker.

Fotoausstellung "in paradiso - Mittelalterliche Kreuzgänge"
Bevor das Dalheimer Kreuzganggeviert im Jahr 2010 dauerhaft der 
Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, zeigt die 
Fotoausstellung "in paradiso - Mittelalterliche Kreuzgänge" ab 
7. November 144 ausgewählte Ansichten prominenter europäischer 
Kreuzgänge. Auf zwölf Bildtafeln begegnen dem Betrachter 
flachgedeckte oder gewölbte, zuweilen zweigeschossige oder in 
das rückwärtige Klausurgebäude einbezogene Galerien: Arkaden auf 
Pfeilern, Einzel- und Doppelsäulen in kontinuierlicher Reihung 
oder rhythmischem Stützenwechsel, Kreuzgänge mit Wandmalerei 
oder Bewuchs. Immer von neuem überraschen ihr Formenreichtum und 
die unterschiedlichen Lösungen einer weitgehend identischen 
Bauaufgabe. "In außergewöhnlicher Schönheit bringen sie dem 
Betrachter Ursprung, Funktion und symbolische Bedeutung des 
Kreuzgangs näher", sagt Dr. Clemens Kosch, Kurator der 
Ausstellung.

Um- und Ausbau des Klosters zum Museum
Seit dem Kauf der Anlage 1979 hat der Landschaftsverband 
Westfalen-Lippe (LWL) umfangreiche Mittel, allein 8,6 Millionen 
Euro für den ersten Bauabschnitt, in die Umgestaltung des 
ehemaligen Augustiner Chorherrenstiftes zu einem modernen Museum 
investiert. 2003 fiel die Entscheidung zur Einrichtung eines 
Museums für Klosterkultur, 2005 wurde der Grundstein gelegt, im 
Frühjahr 2007 das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur eröffnet. 
Im Sommer 2008 startete ein zweiter Bauabschnitt, der bis 2010 
die historischen klösterlichen Funktionsräume wie z.B. das 
spätgotische Kreuzganggeviert, den Kapitelsaal und das 
Refektorium nach Abstimmung zwischen Bauherrn, Denkmalpflege und 
Architekten wiederherstellt sowie über 2.000 zusätzliche 
Quadratmeter hochmoderner Ausstellungsfläche erschließt.

Gewölbefest
Sonderschau und Kreuzgangflügel werden am Freitag, 7. November, 
um 14 Uhr mit einem Gewölbefest eröffnet. Dr. Clemens Kosch, 
Kurator der Ausstellung "in paradiso - Mittelalterliche 
Kreuzgänge" führt in die Ausstellung ein. Architekt Jörg Preckel 
vom Büro "Pfeiffer-Ellermann-Preckel" (Lüdinghausen) spricht 
über "Modernes Bauen in historischer Umgebung", Dr. Richard 
Borgmann vom LWL-Amt für Denkmalpflege über die 
denkmalpflegererischen Aspekte. Die musikalische Begleitung 
übernimmt das Bläserensemble der Universität Paderborn (Leitung: 
Elmar Büsse).

Zur Ausstellung "in paradiso" erscheinen ein Plakat und ein 
Postkartenbuch mit 36 Aufnahmen, die im Klosterladen erworben 
werden können.


INFO

Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur
Am Kloster 9
33165 Lichtenau
Tel.: 05292 . 9319-0
Fax: 05292 . 9319-119
Schreibtelefon (für Gehörlose): 0251 . 591-4799

Führungen/Tourist-Info: 05292 . 9319-225
Klosterladen: 05292 . 9319-180
Museumsfoyer: 05292 . 9319-182 
Veranstaltungen/ Kartentelefon: 05292 . 9319-224 
Hausbrauerei/ Gasthaus: 05292 . 932710
E-Mail: kloster-dalheim at lwl.org 
URL: www.kloster-dalheim.de 

Öffnungszeiten des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur:
Di-So, 10-18 Uhr, montags außer an Feiertagen geschlossen. 
Ganzjährig geöffnet, außer 24., 25. und 31.12. 
Eintritt: Erw. 3,90 €, erm. 2,50 €, Kinder 1 €, 
Familientageskarte 8 €. 
Parallel zur neuen Sonderschau sind die Ausstellung 
"Gut vorbereitet? Die Kunst des rechten Sterbens" und die 
Dauerausstellung unter dem Titel "Säkularisation und Neubeginn. 
Die Kultur der Klöster in Westfalen" zu sehen.