[WestG] [KONF] Hermannsschlachten - Duelle um die Deutung eines Mythos, 26.-29.06.2008, Muenster
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Jun 24 10:38:36 CEST 2008
Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 23.06.2008, 12:01
TAGUNG
Hermannsschlachten - Duelle um die Deutung eines Mythos
Tagung der LWL-Literaturkommission und der Universität Münster
Im Jahr 2009 jährt sich zum 2000. Mal die Schlacht am
Teutoburger Wald, in der Hermann, der Cherusker, die Römer unter
ihrem Feldherrn Varus vernichtend geschlagen hat. Die Tagung
"Hermannsschlachten" der LWL-Literaturkommission für Westfalen
und der Westfälischen Wilhelms-Universität nimmt sich schon in
Münster von Donnerstag, 26. Juni, bis Sonntag, 29. Juni, des
Mythos von Hermann und der Schlacht am Teutoburger Wald aus
literatur- und kulturwissenschaftlicher Perspektive an.
Die Veranstalter haben den Begriff "Hermannsschlachten" bewusst
in den Plural gesetzt, denn sie wollen die unterschiedlichen
literarischen Versionen der Schlacht und ihrer Protagonisten
untersuchen. Dabei geht es darum, wie die verschiedenen Texte
auf die Ereignisse des Jahres 9 n. Chr. blicken und wie sie sich
auf die Bildung des Nationalen auswirken.
Die Tagung beginnt am 26. Juni um 19.30 Uhr mit dem
Eröffnungsvortrag von Dr. Gesa von Essen aus Freiburg, die sich
in ihrem Standardwerk "Hermannsschlachten. Germanen- und
Römerbilder des 18. und 19. Jahrhunderts" mit dem Thema
beschäftigt hat. Friedrich Gottlieb Klopstock, Heinrich von
Kleist und Christian Dietrich Grabbe sind in ihren
Hermannsschlachten die prominentesten der zur Diskussion
stehenden Autoren und Texte.
Am Freitag und Samstag (27./28. Juni) geht es in den weiteren
Vorträgen um Römer- und Germanenbilder, um Gewalt und
Feindschaft, um Schlachtfelder und Theater, um Pathos und
nationales Imaginäres. Der Münsteraner Mittelalterexperte Prof.
Dr. Volker Honemann wird die Varusschlacht in der Sicht des
westfälischen Humanisten Johannes Cincinnius betrachten ("Van
der niderlage drijer legionen"), und Dr. Thomas Borgstedt widmet
seinen Vortrag der weniger bekannten Hermannsschlacht Daniel
Caspers von Lohenstein. Auch der Heldin der Schlacht, Thusnelda,
gilt besondere Aufmerksamkeit.
Am Freitag hält der international bekannte Mannheimer
Alt-Historiker Prof. Dr. Kai Brodersen den Abendvortrag zum
Thema: "Als die Römer frech geworden". Der Samstagabend steht
dann im Zeichen eines besonderen Jubiläums. Das zehnjährige
Bestehen der LWL-Literaturkommission für Westfalen ist Anlass zu
einer Feierstunde für deren Mitglieder und Freunde im Rahmen
eines Literaturfests mit der Christian-Kappe-Band.
Ein Theaterprogramm, das die Hermannsschlachten aus einer
anderen, kreativen Perspektive in den Blick nimmt, schließt die
Tagung in der Studiobühne der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster ab. Das Abschlussplenum wird versuchen, die in den
Vorträgen und Diskussionen erarbeiteten Ergebnisse
zusammenzufassen: Welche Heldenbilder werden entworfen, welche
Schauplätze konstruiert, welche Medien genutzt und welche
Politiken verfolgt, um in der Schlacht um die Deutungen des
Mythos erfolgreich zu sein? Diesen Fragen gehen die
Literaturwissenschaftler und Historiker nach und beleuchten vor
diesem Hintergrund die Bedeutung der Hermannsschlachten für den
nationalen Mythos.
INFO
Alle Vorträge finden im LWL-Landesmuseum für Kunst und
Kulturgeschichte statt; sie sind kostenlos und offen für alle
Interessierten. Nähere Informationen zum Programm unter
www.lwl-literaturkommission.de.
LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
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