[WestG] [AKT] Bronze, Stein und Eisen spricht...: Prof. Dr. Albrecht Jockenhoevel feiert seinen 65. Geburtstag
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jun 5 10:19:06 CEST 2008
Von: "Pressestelle der Uni Münster" <pressestelle at uni-muenster.de>
Datum: 04.06.2008, 09:04
AKTUELL
Bronze, Stein und Eisen spricht...
Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel feiert seinen 65. Geburtstag
Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel, Leiter der Abteilung für Ur- und
Frühgeschichtliche Archäologie des Historischen Seminars der
Universität Münster, feiert am 6. Juni 2008 seinen 65.
Geburtstag. Nach über 20jähriger Tätigkeit als Hochschullehrer
in Münster wird er mit Ende des laufenden Sommersemesters an der
Westfälischen Wilhelms-Universität pensioniert. Zum Semesterende
am 11. Juli um 12 Uhr, hält er im Hörsaal F2 des
Fürstenberghauses am münsterschen Domplatz 20-22 seine
Abschiedsvorlesung zum Thema "Steine und Erden, Moore und Sande
- Zu den Wurzeln der Kulturlandschaft Westfalens", zu der alle
Interessierten herzlich eingeladen sind.
Albrecht Jockenhövel wurde 1943 in Wiesbaden geboren und wuchs
im hessischen Lahn-Dill-Kreis auf. Nach dem Abitur 1963
absolvierte er ein einjähriges betriebswirtschaftliches
Praktikum und schrieb sich für ein Semester in das Studium der
Wirtschaftspädagogik ein. Danach wechselte er in das Fach Ur-
und Frühgeschichte mit den Nebenfächern Provinzialrömische
Archäologie und Physische Anthropologie, das er 1969 mit der
Promotion über "Rasiermesser in Mitteleuropa" abschloss. Nach
seiner Assistentenzeit wurde er 1972 zum Professor an der
Universität Frankfurt/Main ernannt, wo er bis zu seinem Wechsel
nach Münster an die WWU im Jahr 1987 lehrte.
Seine Forschungen haben die für die kulturelle und
wirtschaftliche Entwicklung der Menschheit so bedeutsame
Rohstoffgewinnung und -verarbeitung in den Mittelpunkt gestellt.
Den Schwerpunkt bildete dabei die europäische Bronzezeit, um
deren Erforschung er sich nicht nur durch zahlreiche
Publikationen, sondern zudem als langjähriger Herausgeber des
internationalen Forschungs- und Editionsprojekts "Prähistorische
Bronzefunde" (PBF) verdient machte. Internationales Renommee
brachten ihm auch seine umfangreichen Forschungsprojekte zur
historischen Eisenforschung in Mittelhessen, Südwestfalen und in
Luxemburg.
Erstmals arbeitete er den Übergang vom Renn- zum Hochofen
während des hohen Mittelalters heraus. Sein starker regionaler
Bezug drückt sich in den archäologischen Arbeiten in seiner
mittelhessischen Heimat und seinen Forschungsvorhaben zur
westfälischen Ur- und Frühgeschichte aus. Aber schon seine
frühesten Arbeiten widmeten sich auch internationalen
Themenkomplexen, die ihre Fortsetzung fanden in der Tätigkeit
als Co-Kurator für die Europaratsausstellung "Götter und Helden
der Bronzezeit - Europa im Zeitalter des Odysseus".
Genauso spiegeln auch die zahlreichen Lehrveranstaltungen und
Veröffentlichungen das breite Forschungsinteresse Prof.
Jockenhövels an der europäischen Ur- und Frühgeschichte wider.
Obwohl sich selbst als Historiker begreift und damit den
Kulturwissenschaften zugehörig fühlt, ist er sich des
Schnittstellencharakters der Ur- und Frühgeschichte zwischen
Geistes- und Naturwissenschaften immer bewusst gewesen. Die von
ihm initiierte Ringvorlesung "Menschen - Artefakte - Alte
Kulturen. Mit den Naturwissenschaften der Vergangenheit auf der
Spur" dokumentiert dieses interdisziplinäre
Forschungsverständnis.
Neben Lehre und Forschung an der Universität und der
Mitgliedschaft in einer Vielzahl nationaler wie internationaler
Akademien und Institutionen vertrat Prof. Jockenhövel zudem
jahrelang als Fachgutachter des Gremiums "Alte Kulturen" der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Belange der Ur- und
Frühgeschichte. Nach seinem Ausscheiden als Hochschullehrer an
der WWU bleibt Prof. Jockenhövel in verschiedene Projekte
federführend eingebunden und plant die Fertigstellung
verschiedener Monographien.
INFO
Abteilung für Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie
URL: (http://www.uni-muenster.de/UrFruehGeschichte/