[WestG] [AUS] Wilhelm Busch und Westfalen, 24.01.-04.05.2008, Oelde-Stromberg

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Jan 21 10:52:46 CET 2008


Von: "Dirk Bogdanski" <kulturgut-nottbeck at kreis-warendorf.info>
Datum: 18.01.2008, 14:53


AUSSTELLUNG

Glockengeläut im westfälischen Rom:
Wilhelm Buschs wenig bekannte Begegnung mit Westfalen

Ausstellung "Wilhelm Busch und Westfalen" vom 24. Januar bis 4. 
Mai 2008 anlässlich des 100. Todestages des großen deutschen 
Volksdichters im Museum für Westfälische Literatur in 
Oelde-Stromberg

 
Er prägte den deutschen Zitatenschatz wie kein Zweiter, und 
seine Beliebtheit hat über Generationen hinweg 
schwindelerregende Ausmaße erreicht. Dabei verfasste er nicht 
nur die aberwitzigsten Kindergeschichten, sondern schrieb auch 
über den "Schinken aus Westfalen" und über Münster, das 
"westfälische Rom", "wo’s ewig bimmelt und läutet": Wilhelm 
Busch (1832-1908), "Ahnherr des deutschen Humors", verbindet 
viel mit Westfalen. Diese bislang noch wenig beleuchtete Spur 
verfolgt das Museum für Westfälische Literatur mit der 
Ausstellung "Wilhelm Busch und Westfalen". Sie ist vom 24. 
Januar bis zum 4. Mai auf dem Kulturgut Haus Nottbeck in 
Oelde-Stromberg zu sehen.

"Es ist erstaunlich, dass sich bisher kaum jemand mit dieser 
Seite des wohl bekanntesten deutschen Volksdichters beschäftigt 
hat", so Prof. Dr. Walter Gödden, wissenschaftlicher Leiter des 
Museums. Dem Germanisten Nils Rottschäfer (Bielefeld) ist es nun 
gelungen, bei seinen Recherchen einen reichen Materialfundus zum 
"westfälischen Busch" zusammenzutragen. Die unter Mitwirkung des 
Busch-Kenners Dr. Ulrich Gehre entstandene Ausstellung leistet 
somit einen wichtigen Beitrag zur Schließung dieser Lücke.

Den thematischen Einstieg bilden dabei biographische Aspekte: 
Friedrich Wilhelm Busch (1801-1868), der Vater des Dichters, 
stammt aus Ilvese. Das ganze 300 Seelen zählende Dörfchen - 
heute ein Ortsteil von Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke - 
liegt im äußersten Nordostzipfel Westfalens. Von besonderer 
Relevanz ist auch Buschs Verhältnis zum "schönen, alten, 
westfälischen Münster", wo seine "Lieblingsnichte" Grete Meyer 
(1879-1974) lebte. Ihre rege Brief-Korrespondenz legt Zeugnis ab 
von Buschs Stellung zu Themen wie Musik, Literatur, Philosophie 
und Frauenemanzipation, welche er der 47 Jahre Jüngeren stets 
gerne nahebrachte. Bis zu seinem Tode führten ihn mindestens 
fünf Reisen in die westfälische Metropole.

Ein weiteres Kernelement der Ausstellung ist die Bedeutung 
Westfalens für das dichterische und künstlerische Schaffen 
Buschs. Im Zentrum des Interesses stehen dabei sowohl seine 
Gedichte und Gemälde als auch Buschs Illustrationen für die 
"Jobsiade" des Bochumer Arztes Karl Arnold Kortum und das 
"Naturgeschichtliche Alphabet" des Detmolder Kunststudenten 
Frieder Carl Adams.

Nicht zuletzt rückt das Museum auch die Rezeptions- und 
Wirkungsgeschichte Wilhelm Buschs in Westfalen ins Blickfeld. 
Über den Einfluss des Dichters auf prominente Autoren wie den 
Münsteraner Hans Dieter Schwarze informiert es dabei ebenso wie 
über die Rezeption der Bildergeschichte "Max und Moritz", von 
der inzwischen zahlreiche Mundartvariationen vorliegen - u.a. 
auch auf Westfälisch.

Neben einer "Biedermeier-Ecke" zum Verweilen bietet die 
Ausstellung die Möglichkeit, sich diverse Hörspiele und 
Vertonungen anzuhören, einen Filmbeitrag sowie einen besonderen 
"Busch-Kinderkeller".

Ein bunter Busch-Abend, an dem Ulrich Gehre Texte des Dichters 
zum Besten gibt, eröffnet die Ausstellung am Donnerstag, 24. 
Januar um 19.30 Uhr. Frei nach dem Busch-Motto "Lieber ein 
bissel zu gut gegessen, als wie zu erbärmlich getrunken" gibt es 
zu den literarischen auch kulinarische Leckereien.

Aufgrund des großen Andranges sind leider nur noch wenige 
Stehplätze vorhanden. Der Eintritt ist frei. Um Voranmeldung 
wird dringend gebeten.


INFO
 
Museum für Westfälische Literatur - 
Kulturgut Haus Nottbeck
Landrat-Predeick-Allee 1
59302 Oelde-Stromberg

Öffnungszeiten: 
Dienstag - Freitag: 14.00 - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 11.00 - 18.00 Uhr

Weitere Informationen unter 
Tel.: 0 25 29 / 94 55 90
URL: www.kulturgut-nottbeck.de.