[WestG] [AKT] Liederabend zum Gedenken an juedische Komponisten, 27.01.2008, Herford

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Jan 16 11:34:43 CET 2008


Von: "Christoph Laue" <C.Laue at Kreis-Herford.de>
Datum: 14.01.2008, 16:03


AKTUELL

Entartet - Verdrängt - Wiederentdeckt

Das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken veranstaltet aus Anlaß
des 27. Januar 2008, des Gedenktag der Befreiung des KZ 
Auschwitz zusammen mit der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold 
einen Liederabend zum Gedenken an jüdische Komponisten.

Ausführende sind

Kaja Plessing, Mezzosopran und Heidi Kommerell, Klavier. Die von 
Heidi Kommerell konzipierte Veranstaltung präsentiert folgende 
Komponisten und Werke: Alexander Zemlinski (1871 - 1942): Fünf 
Lieder, Arnold Schönberg (1874 - 1951): Vier Lieder, op. 2, 
Franz Schreber (1878 - 1942): Drei Lieder, op. 7, Erich Wolfgang 
Korngold (1897 - 1957): Vier Lieder des Abschieds, op.14.

 
Außer Schönberg sind diese Komponisten weitgehend unbekannt. 
Dabei hatten vor 1933 deutsch-jüdische Komponisten das 
Musikleben in Deutschland mitgeprägt. Komponisten wie Gustav 
Mahler, Arnold Schönberg, Paul Hindemith, Kurt Weill, Ernst 
Krenek oder Erich Wolfgang Korngold waren in Deutschland 
geachtet. In den "Goldenen Zwanziger Jahren" forderte das 
Publikum neue Schlager, Operetten, Revuen und Filme. Bekanntheit 
erreichten jetzt vor allem Friedrich Hollaender, Rudolf Nelson, 
Hans May, Paul Abraham, Leo Fall, die Comedian Harmonists und 
andere. Diese Erfolgstory brach mit der Machtübernahme der Nazis 
1933. Nun wurde auch die Musik zur Rassenfrage, die NSDAP 
strebte das Ausmerzen des sogenannten jüdischen Element in der 
deutschen Musik an.

 
Nahezu alle jüdischen Musiker verloren ihre Anstellungen, 
jüdische Komponisten wie Schönberg, Weill, Korngold und auch 
Hollaender duftren nicht mehr gespielt werden. Schließlich 
bedeutete die Vertreibung und Ermordung jüdischer Musiker den 
endgültigen Schlussstrich und führten zum Vergessen der Namen, 
auch wenn einige Komponisten im Exil durchaus erfolgreich 
waren.


INFO

Das Konzert findet am Sonntag, dem 27. Januar 2008 um 17 Uhr im 
Kammermusiksaal der Nordwestdeutschen Philharmonie, 
Stiftbergstraße, Herford statt. Eintritt: 5 EUR, ermäßigt 2,50 
EUR. Zur Begrüßung sprechen Angela Schmalhorst (stv. 
Bürgermeisterin der Stadt Herford) und Jörg Militzer 
(Vorsitzender des Kuratoriums). Einführung und Moderation durch 
Dr. Christine Rhode-Jüchtern.