[WestG] [AUS] Ausstellung beleuchtet Reise des Oberbergrats von Reden ins Ruhrtal, 02.12.2007-30.03.2008, Witten

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Nov 29 11:51:43 CET 2007


Von: "Christiane Spänhoff" <christiane.spaenhoff at lwl.org>
Datum: 27.11.2007, 12:38


AUSSTELLUNG

"Im Auftrag Seiner Majestät"
Ausstellung beleuchtet Reise des Oberbergrats von Reden 
ins Ruhrtal

Der Auftrag kam von oberster Stelle: Preußen-König Friedrich II. 
schickte Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden im Jahr 1782 
von Oberschlesien ins Ruhrtal. Er sollte seinem Dienstherrn 
eingehend über den Steinkohlenbergbau Bericht erstatten. Diese 
Reise ist Ausgangspunkt der Ausstellung "Im Auftrag seiner 
Majestät", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab 
Sonntag, 2. Dezember, in seinem Industriemuseum Zeche Nachtigall 
in Witten zeigt.

Ende des 18. Jahrhunderts befand sich der Bergbau im Ruhrtal 
noch in den Anfängen. In den Berg getriebene Stollen erschlossen 
die Kohlenlagerstätten. Auf den zahlreichen kleinen Zechen 
arbeiteten nur eine Hand voll Bergleute. Der Weg zum 
industriellen Ruhrgebiet war noch weit. Von Reden schilderte als 
genauer Beobachter den Betrieb in den kleinen Zechen und vergaß 
auch nicht, auf bestehende Missstände hinzuweisen. "Auf diese 
Weise vermittelt sein Bericht einen anschaulichen Eindruck vom 
Ruhrbergbau vor 220 Jahren", erklärt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom 
LWL-Industriemuseum. Zahlreiche Bilder, Pläne, Dokumente und 
Modelle hat er für die Ausstellung zusammengetragen.

Der Bericht des Oberbergrats blieb nicht ohne Folgen: Wenige 
Monate später wurde der Freiherr vom Stein zum Leiter des 
Bergamts in Wetter berufen. Auf diese Weise wurde nicht nur die 
Grundlage für die bemerkenswerte Karriere des bedeutenden 
preußischen Reformers gelegt, auch der Bergbau an der Ruhr 
erhielt unter der neuen Leitung wichtige Impulse für eine 
stetige industrielle Entwicklung.

Im schlesischen Montanrevier setzte unter der Leitung Friedrich 
Wilhelm von Redens gleichzeitig eine kraftvolle Entwicklung ein: 
Auf den staatlichen Bergwerken arbeiteten schon bald die neuen 
Dampfmaschinen. Auf den neuen Hüttenwerken in Gleiwitz und 
Königshütte wurden die ersten Koks-Hochöfen auf dem europäischen 
Festland errichtet. Schmidt-Rutsch: "Oberschlesien entwickelte 
sich innerhalb weniger Jahre zu einem Musterland der 
Frühindustrialisierung."

Die Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall ruft die 
Persönlichkeit Friedrich Wilhelm von Redens in Erinnerung und 
stellt mit dem Ruhrgebiet und Schlesien zwei wichtige 
europäische Montanregionen an der Schwelle zur 
Hochindustrialisierung vor.

Vorträge zur Ausstellung:

Beginn jeweils 19 Uhr, ab 18 Uhr Möglichkeit zur 
Ausstellungsbesichtung, Eintritt frei

23.01.2008
Der märkische Steinkohlenbergbau im 17. und 18. Jahrhundert
Vortrag von Dr. Michael Fessner (Deutsches Bergbau-Museum, 
Bochum)

06.02.2008
Bergbauhistorische Kartenwerke der Grafschaft Mark
Vortrag von Dr. Klaus Eichholz, Bochum

27.02.2008
"Hier bin ich also in Westphalen angekommen..."
Das Leben des Freiherrn Karl vom und zum Stein.
Vortrag und Filmvorführung von Dr. Volker Jakob, 
LWL-Medienzentrum für Westfalen, Münster

05.03.2008
Dreimaliger Denkmalbau, doppelter Denkmalsturz - Das Nachleben 
Friedrich Wilhelm von Redens im deutsch-polnischen Spannungsfeld
Vortrag von Dr. Thomas Parent, LWL-Industriemuseum, Dortmund

19.03.2008
Friedrich Wilhelm von Reden und der schlesische Eisenkunstguss
Vortrag von Dr. Idis B. Hartmann, Oldenburg


INFO

Im Auftrag Seiner Majestät 
Die Reise des Oberbergrats Friedrich Wilhelm von Reden von 
Oberschlesien ins Ruhrtal
2.12.2007 - 30.3.2008, Eröffnung: So, 2.12., 11 Uhr
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35
58452 Witten
Geöffnet Di - So 10 - 18 Uhr