[WestG] [AUS] Kaiserpfalz-Museum in Paderborn oeffnet wieder, ab 04.06.2007, Paderborn

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Jun 4 10:15:37 CEST 2007


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 01.06.2007, 12:32


AUSSTELLUNG

Der Kaiser kehrt zurück  Kaiserpfalz-Museum in Paderborn öffnet wieder

Nach dem Rückbau der Canossa-Ausstellung öffnet der 
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montagnachmittag 
(4.6.) das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn wieder für die 
Dauerausstellung. Die Ausstellung zur Pfalz Karls des Großen und 
zum frühmittelalterlichen Westfalen wurde für insgesamt 110.000 
Euro umgebaut und um eine neue Abteilung erweitert, die sich mit 
dem reisenden König in einem Reich ohne Hauptstadt beschäftigt.

Einige Elemente der Canossa-Ausstellung konnten in die neue 
Dauerausstellung übernommen werden. Im Museumsfoyer werden dem 
Besucher nun aktuelle Grabungen der Paderborner Stadtarchäologie 
präsentiert. In regelmäßigen Abständen werden hier in Zukunft 
neue Funde und Erkenntnisse ausgestellt.

Im bisherigen Vorraum des Museums ("Kleine Aula") ist ab Montag 
die Bedeutung der Pfalzen für den reisenden König, der mit einem 
westfälischen Pferd unterwegs war, das Thema. Die Umritte durch 
das Reichsgebiet waren ein wichtiges Instrument der 
mittelalterlichen Herrschaft. Persönliche Kontakte waren 
entscheidend und machten die Reisediplomatie in einem Reich ohne 
Hauptstadt zu einem Muss für den Herrscher, der von der Westwand 
der "Aula Regia", der großen Königshalle der Pfalz, auf die 
Besucher herabblickt.

In der benachbarten Ikenbergkapelle zeigt eine didaktische 
Präsentation sakrale Elemente des Königtums. Reichsschwert, 
Reichskreuz, Reichsapfel, die Heilige Lanze, Zepter und der 
Mantel des Heiligen Martin hat ein Münchener Kunstschmied 
kunstvoll nachgebildet.

Im Zwischengeschoss des Museums werden weiterhin die 
Pfalzgrabungen mit ihren Ergebnissen zur Pfalz Karls des Großen 
im späten 8. und frühen 9. Jahrhundert gezeigt. "Die 
Sachsenkriege Karls des Großen und die Christianisierung der 
Region sind eng mit dem Pfalzort Paderborn verbunden und werden 
am Ort des Geschehens - sozusagen am Tatort - im Museum gezeigt",
 erläu-terte LWL-Chefarchäologin Dr. Gabriele Isenberg.

"Als Teil der LWL-Archäologie für Westfalen hat das Museum 
weiterhin die Aufgabe, Westfalens Geschichte im Frühmittelalter 
zu präsentieren", so Dr. Martin Kroker, kommissarischer Leiter 
des Museums in der Kaiserpfalz. Darum würden im Untergeschoss 
zum Beispiel frühmittelalterliche Gräberfelder mit den 
Bestattungssitten und Ritualen der Bewohner Westfalens zwischen 
dem 4. und 8. Jahrhundert gezeigt.

Ein anderer neugestalteter Schwerpunkt ist den Funden und 
Ergebnissen zur Geschichte der Siedlung an den Paderquellen bis 
zum Entstehen der mittelalterlichen Stadt Paderborn Ende des 12. 
Jahrhunderts gewidmet. Kroker: "Eine beispielhafte Verknüpfung 
des Museums mit der Stadtarchäologie, zu deren Finanzierung die 
Stadt Paderborn einen wesentlichen Beitrag leistet." Die 
Abteilung zu Meinwerk, Paderborns berühmtesten Bischof, ist um 
ein großformatiges Modell der Stadt Paderborn im 11. Jahrhundert 
erweitert worden.

Gestaltet hat die neue Dauerausstellung das Augsburger Büro 
Christian Thöner und Partner, das nach Canossa nun ein zweites 
Mal im Museum in der Kaiserpfalz gearbeitet hat.

Mit der neugestalteten Schausammlung werden auch die 
museumspädagogischen Angebote deutlich erweitert. Mit einem 
neuen, im Juni erscheinenden Prospekt, der auch an die Schulen 
im Raum Paderborn verschickt wird, informiert das Museum die 
Besucher.


INFO

Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg 2
33098 Paderborn 
Tel.: 05251 1051-10 
Fax: 05251 1051-25
E-Mail: kaiserpfalz at lwl.org 
URL: www.kaiserpfalz-paderborn.de 

Das Museum ist ausnahmsweise am Montag (4.06.07) im Anschluss an 
die Eröffnungsfeier mit LWL-Kulturdezernent Prof. Karl Teppe und 
Dompropst Dr. Wilhelm Hentze ab 14 Uhr für alle Besucher 
geöffnet.

Von 14 bis 17 Uhr gibt es zu jeder vollen Stunde eine kostenlose 
Führung durch die neue Dauerausstellung. Zu entrichten ist nur 
der Eintrittspreis ins Museum.