[WestG] [KONF] Das "Deutsche Konzil" - drei Jahrzehnte danach, 05./06.07.2007, Essen

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Do Jul 5 11:23:22 CEST 2007


Von: "Josef König" <josef.koenig at presse.ruhr-uni-bochum.de>
Datum: 04.07.2007, 13:23


KONFERENZ

Das "Deutsche Konzil" - drei Jahrzehnte danach
Zeitzeugen und Historiker im Gespräch 
Rückblick auf die Gemeinsame Synode der Bistümer in Deutschland

Um die Veränderungen des kirchlichen Lebens heute nachvollziehen 
zu können, lohnt ein Blick zurück. Auf die Würzburger Synode, 
die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik 
Deutschland von 1971 bis 1975, blicken daher Historiker und 
Theologen bei einer Konferenz im Bischöflichen Priesterseminar 
St. Ludgerus der Diözese Essen (5. bis zum 6. Juli 2007), zu der 
die Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wilhelm Damberg 
(Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Hubert Wolf (Universität 
Münster) einladen. Gemeinsam mit Zeitzeugen sollen die 
Ereignisse in Würzburg vergegenwärtigt und ihrer historischen 
Bedeutung Rechnung getragen werden.

Spannendes Experiment

Rückblickend wurde die Synode auch das "Deutsche Konzil" 
genannt: Sie hatte vor allem die Aufgabe, die Rezeption des 
Zweiten Vatikanums in Deutschland voranzutreiben. Die Umsetzung 
der Konzilsbeschlüsse sollte unter besonderer Beachtung der 
veränderten Strukturen und Lebensbedingungen der damaligen 
Gesellschaft stattfinden. "Es ist mit Sicherheit ein spannendes 
Experiment, Kirchengeschichte als mündliche Traditionsgeschichte 
- von Zeitzeugen an Historiker und Theologen weitergegeben - 
lebendig werden zu lassen", so Prof. Damberg.

Kardinal Lehmann nimmt teil

Die Konferenz nimmt Vorgeschichte, Struktur und Organisation der 
Synode in den Blick, thematisiert Wandlungsprozesse in der 
religiösen Sozialisation, die Partizipation der Frauen in der 
Kirche allgemein und als Synodale im Besonderen, und die 
Stellungnahmen der Würzburger Synode zu Gesellschaft, 
Entwicklung und Frieden. Allen Themenfeldern gemeinsam ist dabei 
auch die Frage nach der Umsetzung der Synodenbeschlüsse in die 
kirchliche Praxis. "Insbesondere freuen wir uns über die große 
Resonanz auf unsere Einladungen. Neben 14 Zeitzeugen dürfen wir 
auch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl 
Kardinal Lehmann, und den Vorsitzenden der 
Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel, begrüßen", 
so Wilhelm Damberg "Durch einen solchen thematischen Überbau ist 
für eine Reflexion der sicherlich fruchtbaren Tagungsergebnisse 
bestens gesorgt."

Forschergruppe setzte die Schwerpunkte

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Konferenz wurden in 
Kooperation mit der interdisziplinär ausgerichteten 
DFG-Forschergruppe "Transformation der Religion in der Moderne. 
Religion und Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. 
Jahrhunderts" gesetzt. Die Konferenz ist Teil des 
Forschungsprogramms der Forschergruppe 621, an der seit Oktober 
2005 Wissenschaftler aus der katholisch-theologischen und der 
evangelisch-theologischen Fakultät sowie 
Religionswissenschaftler und Historiker beteiligt sind.


INFO

Prof. Dr. Wilhelm Damberg
Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum
44780 Bochum
Tel.: 0234/32-28109
E-Mail: wilhelm.damberg at rub.de