[WestG] [AUS] "Das Judentum in der christlichen Kunst", 27.02.2007 bis 01.04.2007, Gelsenkirchen
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Feb 26 15:06:33 CET 2007
Von: "Apfeld, Wiltrud" <wapfeld at aol.com>
Datum: 21.02.2007, 11:20
AUSSTELLUNG
"Ecclesia und Synagoga - Das Judentum in der christlichen Kunst"
Ausstellung mit Begleitprogramm
Kulturraum "die flora", Florastr. 26, 45879 Gelsenkirchen
Öffnungszeiten:
27.02. - 01.04.2007, so - fr 11.00 - 18.00 Uhr,
do 11.00 - 20.00 Uhr
Eintritt frei
Information:
0209 / 169-9105 oder http://flora.gelsenkirchen.de
Veranstalter:
Stadt Gelsenkirchen/Kulturraum "die flora" in
Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V.
Anlässlich der Eröffnung der neuen Synagoge in Gelsenkirchen
führt der städtische Kulturraum "die flora" in Kooperation mit
der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Gelsenkirchen e. V. ein Ausstellungsprojekt durch, das die
Wurzeln des Antisemitismus aufzeigt und gleichzeitig die
heutigen Beziehungen zwischen Judentum und Christentum sowie die
aktuelle Situation der Juden in Deutschland thematisiert.
Der spannungs- und konfliktreichen Geschichte von Christen und
Juden geht die Ausstellung "Ecclesia und Synagoga - Das Judentum
in der christlichen Kunst" nach. Im Mittelpunkt stehen die
beiden allegorischen Frauengestalten "Ecclesia" und "Synagoga"
und ihre variantenreiche Entwicklung. Synagoga verändert sich
dabei weit mehr als Ecclesia. Letztere wird bald in den Himmel
erhöht, erstere verstoßen, erniedrigt, besudelt und in die
Gosse gezogen. Anhand von ca. 50 Beispielen aus der sakralen
Kleinkunst Europas wie auch aus der kirchlichen
Monumentalplastik stellt die Tafelausstellung diese Entwicklung
dar und ordnet sie historisch ein.
Die Ausstellung des Kirchenhistorikers Prof. Herbert Jochum
(Saarbrücken) darf Einzigartigkeit beanspru-chen, da hier zum
ersten Mal weithin unbekannte religions-, kultur- und
sozialgeschichtlich bedeutsame Zeugnisse einer interessierten
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung
leistet, indem sie die allmähliche Ausgrenzung einer
gesellschaftlichen Minderheit und die letztendlich tödliche
Wirkung von antijüdischen Sprach- und Bildsymbolen aufzeigt,
dringend notwendige Erinnerungsarbeit und vermag so für die
aktuelle Problematik ähnlicher Tendenzen in unserer Gegenwart -
auch anderen gesellschaftlichen Gruppen gegenüber - sensibel zu
machen.
Das Begleitprogramm greift die theologische Diskussion der
Ausstellung auf und fragt nach den Beziehun-gen zwischen
Christentum und Judentum seit dem 20. Jahrhundert bis heute. Mit
dem Besuch in der neuen Gelsenkirchener Synagoge und der
Filmpräsentation "Fisch und Vogel - Begegnungen mit jungen
Juden" wird das jüdische Leben im Deutschland der Gegenwart zum
Thema und dabei deutlich, wie die Zuwanderung von Juden aus der
ehemaligen Sowjetunion die heutigen Gemeinden prägt. Der letzte
Vortrag über "Bilder als visuelle Argumente" greift die
politisch-soziologische Komponente der Ausstellung auf und
transportiert sie in unsere mediale Welt.
Neben der öffentlichen Führung am 11.03.2007 können
interessierte Gruppen Führungen buchen. Für Schulklassen und
Jugendgruppen sind die Führungen kostenfrei, andere Gruppen
zahlen pro Führung 25 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich
unter Tel.: 0209 / 169 - 9105 oder flora at gelsenkirchen.de
Begleitprogramm
Montag, 26.02.2007, 19.30 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Bürgermeisterin Gabriele Preuß,
Pfarrer Andreas Chaikowski (Vorstandsmitglied der Gesellschaft
für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V.),
Wiltrud Apfeld (Kulturraum "die flora") und einer Einführung von
Ausstellungskurator Prof. Herbert Jochum (Saarbrücken).
Musikalischer Rahmen:
Kompositionen der spanischen
Renaissancevihuelisten mit Peter Werner.
Montag, 05.03.2007, 19.30 Uhr
"Das Judentum in der Evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts"
Vortrag von Erhard Nierhaus, Superintendent i. R., Hamm
Eintritt frei
An Beispielen und mit Ausblicken auf die Katholische Theologie wird
der Referent Erhard Nierhaus bei sei-nem Vortrag der Frage
nachgehen, wie sich das Verhältnis der Evangelischen Theologie zum
Judentum im 20. Jahrhundert entwickelt hat. Dabei werden auch die
theologischen Folgerungen aus dem Zivilisations-bruch
"Auschwitz" dargestellt. Der ehemalige Superintendent Erhard
Nierhaus, geb. 1943, ist Mitglied des Ausschusses "Christen und
Juden" der Ev. Kirche von Westfalen (1992 - 2000 Vorsitzender)
und war von 1995 bis 2006 Beauftragter der Kirchenleitung für
den christlich-jüdischen Dialog.
Sonntag, 11.03.2007, 11.30 Uhr
Geführte Einblicke in die Ausstellung mit Kunsthistoriker Elmar Alshut
(Leiter des Kultur- und Bürgerzentrums Schloß Horst, Gelsenkirchen)
Teilnahme kostenfrei
Donnerstag, 15.03.2007, 17.00 Uhr und 18.30 Uhr
"Judentum heute in Gelsenkirchen - Besuch der neuen Synagoge"
Teilnahme kostenfrei
Treffpunkt:
Synagoge, Georgstr. 2, 45879 Gelsenkirchen
Anmeldung unter 0209 / 169 - 9105 unbedingt erforderlich
Das jüdische Leben in Gelsenkirchen steht beim
Synagogenbesuch im Mittelpunkt. Vertreter der Gemeinde und des
Architekturbüros Christfreund & Mihsler (Gelsenkirchen) laden zu
einem informativen Rundgang in die Anfang Februar 2007
eingeweihte Synagoge ein und stehen für Fragen und Gespräche zur
Verfügung.
Montag, 19.03.2007, 19.30 Uhr (öffentliche Veranstaltung) /
Dienstag, 20.03.2007, 10.00 Uhr (Schulklassen)
"Fisch und Vogel - Begegnungen mit jungen Juden"
Dokumentarfilm einer Studentengruppe der Hochschule Konstanz,
Fachbereich Kommunikationsdesign, Deutschland 2006, 95 Min.
Eintritt frei
Mit der Kamera in der Hand reisten neun Studenten der Hochschule
Konstanz durch Deutschland und filmten ihre Begegnungen und
Gespräche mit jungen Juden. Ihr Film ist ein beeindruckender
Einblick in Leben und Gedankenwelt der Jugendlichen, witzig,
lebensnah, nachdenklich - authentisch. Gemeinsam mit ihrem
Betreuer stellen sie ihren Film vor und laden zur Diskussion
ein. Für die Schulaufführung ist eine Anmeldung erforderlich
unter 0209 / 169 - 9105.
Montag, 26.03.2007, 19.30 Uhr
"Bilder als visuelle Argumente"
Vortrag von Prof. Dipl-Psych. Steffen-Peter Ballstaedt,
Fachhochschule Gelsenkirchen
Eintritt frei
Prof. Steffen-Peter Ballstaedt geht in seinem Vortrag der Frage
nach, wie die heutige Gesellschaft mit Bildern und deren
(vermeintlicher) Realitätsdarstellung umgeht. Die starke Wirkung
von Bildern und das durch sie verfestigte Denken in Stereotypen
erfordert zunehmend die Fähigkeit der visuellen Kompetenz.
Denn: Ein kritisches Bildverstehen stellt nicht nur die Frage "Was
ist auf dem Bild zu sehen?", sondern vor allem die Frage "Warum wird mir
das Bild gezeigt?".
Steffen-Peter Ballstaedt (geb. 1946, Studium
der Psychologie und Philosophie) ist Professor für angewandte
Kommunikationswissenschaft am Institut für Journalismus und
Public Relations der Fachhochschule Gelsenkirchen und arbeitet
insbesondere über Probleme der sprachlichen und visuellen
Kommunikation.
Sonntag, 01.04.2007, 17.00 Uhr
Kammerkonzert mit dem "Revier-Quartett"
Abendkasse: 6,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro
Kartenreservierung unter 0209 / 169 - 9105
Zum Ausklang der Ausstellung wird ein Kammerkonzert mit dem
Revier-Quartett angeboten. Zur Aufführung kommen Werke
von Franz Schubert (Streichquartett a-moll *Rosamunde“)
Felix Mendelssohn-Bartholdy (Opus 12, Es-Dur) und
Dmitri Schostakowitsch (Streichquartett Nr. 1, op. 49).
Mitglieder des Quartetts sind: Dan Constantin
(1. Violine), Rebecca Somers (2. Violine), Dieter Schuller
(Viola), Wilhelm Druckenbrodt (Violoncello). Außer Dieter
Schuller - Solo-Bratschist in Wuppertal - sind die Mitglieder
des Revier-Quartetts in führenden Positionen der Neuen
Philharmonie Westfalens.
INFO
Kontakt:
Wiltrud Apfeld
Stadt Gelsenkirchen/Kulturraum "die flora"
Florastr. 26
45879 Gelsenkirchen
Tel.: 0209 / 169-9109
Fax: 0209 / 169-9173
E-Mail: flora at gelsenkirchen.de
URL: http://flora.gelsenkirchen.de