[WestG] [AKT] Universitaet Muenster entwickelt digitalen Museumsfuehrer
Alexander Schmidt
Alexander.Schmidt at lwl.org
Di Apr 10 11:16:54 CEST 2007
Von: "Pressestelle der Uni Münster" <pressestelle at uni-muenster.de>
Datum: 30.03.2007, 08:02
AKTUELL
Informationssystem für Museumsbesucher
Universität Münster entwickelt digitalen Museumsführer
So wird der Museumsbesuch zum unvergesslichen Erlebnis: Die
Universität Münster entwickelt zusammen mit dem Unternehmen
Elatec ein mobiles Multimedia-Besucher-Informationssystem, das
im neuen Geowissenschaftlichen Museum der WWU Münster im
kommenden Jahr Premiere haben wird.
Wie vielfältig sich die moderne Technologie "Radio Frequency
Identification" (RFID) einsetzen lässt, zeigt sich in der
aktuellen Kooperation zwischen Elatec, dem ERCIS (European
Research Center for Information Systems) und dem Geo-Museum der
Universität Münster: Gemeinsam wird ein mobiles
Multimedia-Besucher-Informations-System mit integriertem
RFID-Reader entwickelt, das auf die individuellen Interessen der
Besucher abgestimmt ist und dem Museum wertvolle Daten liefert,
um Ausstellungen optimal auf das Besucherinteresse auszurichten.
Das System ermöglicht es den Besuchern, eine zuvor gewählte
Führung zu durchlaufen oder selbst völlig frei das Museum zu
erkunden. Die Exponate werden dazu mit Funk-Etiketten versehen,
die tragbaren Minicomputer mit RFID-Lesegeräten von Elatec
ausgestattet: Die Antenne ist integriert und erkennt die
Funketiketten auf der Frequenz von 125 kHz. Die Besucher
brauchen lediglich mit einem "Persönlichen Digitalen
Assistenten" (PDA) das zugehörige Etikett eines Exponats zu
berühren, damit die multimediale Präsentation startet. Für die
Museumsbesucher aller Altersgruppen ist das System deshalb
einfach anzuwenden.
Die Minicomputer werden so ausgestattet, dass sie die
Präsentation an die individuellen Interessen der Besucher
anpassen. Die Darstellung der Informationen - möglich sind etwa
Texte, Bilder oder Videoclips - komplettieren so die
ausgestellten Exponate zu einem völlig neuartigen
Besuchserlebnis im Museum. Prof. Dr. Gottfried Vossen vom ERCIS
bemerkt: "RFID-Technologie ermöglicht eine nahtlose Verknüpfung
zwischen der physischen Welt und der virtuellen Welt der
Informationssysteme. Besonders bei mobilen Anwendungen ergeben
sich hier große Potenziale."
Aus Sicht des Museums liefert das neue System darüber hinaus
zwei weitere große Vorteile: Da für das Informationssystem
speziell entwickelte, mobile Datenbank-Technologien direkt auf
den verwendeten Minicomputern zum Einsatz kommen, ist keine
kostspielige Infrastruktur zum Abruf der bereitgestellten Daten
erforderlich. Zudem lassen sich die indirekt gesammelten Daten,
etwa zur Betrachtungsdauer oder -häufigkeit der Exponate,
anschließend anonymisiert auswerten. Die so gewonnenen
Erkenntnisse können dann vom Museum genutzt werden, um
Informationen zu einzelnen Exponaten und die Ausstellung im
Ganzen auf das Interesse der Besucher zu optimieren.
Die beiden geowissenschaftlichen Museen der Universität Münster,
das Mineralogische Museum und das Geologisch-Paläontologische
Museum, sind zur Zeit geschlossen und werden bis Anfang nächsten
Jahres zu einem neuen gemeinsamen Geo-Museum der WWU Münster am
Standort Pferdegasse 3 umgebaut. Es versteht sich dann als
Plattform für die allgemein verständliche Vermittlung
geowissenschaftlicher Themen.
Das "European Research Center for Information Systems" (ERCIS)
ist ein Verbund von Wissenschaftlern, die gemeinsam im Bereich
der Anwendungssystementwicklung und Organisationsgestaltung
forschen. Dabei werden erstmalig in Deutschland Kernkompetenzen
der Wirtschaftsinformatik mit Fragestellungen der Informatik,
der Betriebswirtschaftslehre und mit Spezialaspekten des Rechts
verknüpft. Elatec wurde 1988 gegründet und gliedert sich in die
vier Geschäftsbereich RFID, Electronic Components, Telecom &
Banking und Engineering. Elatec ist europaweit in sechs Ländern
mit eigenen Niederlassungen vertreten.
INFO
Link: ERCIS
(http://www.ercis.de)