[WestG] [AUS] Bilderzyklen des Osmanischen Reiches, Muenster, bis 10.02.

Marcus Weidner Marcus.Weidner at lwl.org
Don Jan 19 12:21:44 CET 2006


Von: "Pressestelle Uni Münster" <pressestelle at uni-muenster.de>
Datum: 19.01.2006, 12:15


AUSSTELLUNG

Sehnsucht nach dem Orient
Universitäts- und Landesbibliothek stellt Bilderzyklen des
Osmanischen Reiches  um 1840 aus

In der Zeit der Romantik ab dem Ende des 18. Jahrhunderts hatte der
sehnsuchtvolle Blick der Westeuropäer in die Türkei noch rein gar
nichts mit schönen Stränden und sonnigem Badeurlaub zu tun. Die
Sehnsucht von damals richtete sich auf eine ebenso unmoderne wie
unbedrohliche Gegenwelt: den versinkenden Orient und seinen
vermeintlich märchenhaften Zauber.

Unter dem Titel "Sehnsucht nach dem Orient" zeigt die Universitäts-
und Landesbibliothek Münster (ULB) bis zum 10. Februar eine
Ausstellung zum Thema. Ausgewählte Kupfer- und Stahlstiche, die
zwischen 1814 und 1839 entstanden sind, erschließen die kulturelle
Eigenart und Ausstrahlung des damaligen Osmanischen Reichs. Zahlreiche
Buchillustrationen verdeutlichen das verstärkte und vielseitige
Interesse europäischer Länder und Kulturforscher. So finden sich
unter den Abbildungen Stadtansichten ebenso wie Landschaften,
Denkmäler, Trachten und Menschen. Für den heutigen Betrachter
öffnet sich eine Welt, die mittlerweile weitgehend durch
Modernisierung, fortschreitende Industrialisierung und Zivilisierung
verdeckt ist.

Die Ausstellung "Sehnsucht nach dem Orient" ist bis zum 10. Februar,
montags bis freitags von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr im
Ausstellungspavillon der ULB, Krummer Timpen 3-5 zu sehen. Sie ist der
Einstieg in das Jubiläumsjahr zum 90jährigen Bestehen der
Deutsch-Türkischen Gesellschaft (DTG) in Münster. Die DTG wurde im
Jahr 1916 auf Initiative des Orientalisten Prof. Dr. Hubert Grimme
gegründet und dient seither der "Hebung des Verständnisses für
Sprache, Kultur und Literatur der Türkei". Neben dem Angebot von
Sprachkursen und öffentlichen Vorträgen setzt sie sich auch für
die orientalistische Forschung und die Vermittlung und Betreuung
junger Türken ein. Schon 1917 war in Münster ein türkischer
Handwerkslehrling mit besonderem Wohlwollen begrüßt worden und die
Zahl der von der DTG betreuten türkischen Studenten in Münster
stieg seit den 1950er Jahren von 25 auf inzwischen etwa 500.

Sammler der in der Ausstellung gezeigten Ansichten ist Prof. Dr.
Ludwig Budde, langjähriger Vorsitzender der Deutsch-Türkischen
Gesellschaft in Münster und ehemaliger Hochschullehrer für
Archäologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Im Jahre
2003 hatte er die Stiche der ULB zu dauerndem Besitz übereignet,
wodurch vorhandene Nachlässe der Orientalisten Anton Baumstark
(1872-1948), Hubert Grimme (1864-1942), Paul Krüger (1904-1975) und
Friedrich Rückert (1788-1866) passend ergänzt wurden. Gemeinsam
mit den Nachlässen der genannten Orientalisten, bietet die "Sammlung
Budde" einen reichen Fundus für Türkeistudien.


INFO

Link: http://www.ulb.uni-muenster.de