[WestG] [AKT] Luedenscheider Gespraeche, Winter und Fruehjahr 2006/2007, Luedenscheid

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mi Dez 6 11:18:37 CET 2006


Von: "igb" <igb at FernUni-Hagen.de>
Datum: 30.11.06, 14:28


AKTUELL

Einladung zu den Lüdenscheider Gesprächen
Winter und Frühjahr 2006/2007


Mittwoch, der 20. Dezember 2006, 17 Uhr

Die Flüge zum Mond - alles nur erfunden? Historiker und die 
Quellenflut

Thomas Eversberg ist promovierter Physiker, arbeitet im 
Raumfahrtmanagement des DLR im Bereich der Satellitennavigation 
und forscht auf dem Gebiet der massereichen Sterne und des 
Instrumentenbaus für Großteleskope, in der Grundlagenentwicklung 
für Optiken im visuellen und ultravioletten Strahlungsbereich. 
Sein Thema hier: Wem können wir in der Flut von 
Informationsquellen überhaupt noch trauen? Was ist oder war real 
und was nicht? Wurden die Pyramiden von Außerirdischen gebaut, 
hat das Pentagon die Mondladung oder den 11. September selbst 
inszeniert? Am Beispiel der Mondlandung werden mit Hilfe von 
Fotos, Filmen und physikalischer Fakten die wichtigsten 
Argumente der "Mondlandungsgegner" beleuchtet und auf ihre 
Folgerichtigkeit untersucht.


Mittwoch, der 24. Januar 2007, 17 Uhr

"Mephisto" - oder die Kunst und die Macht

István Szabó, einer der bedeutendsten Regisseure der 
Filmgeschichte, hat eine Reihe von Filmen gedreht, die sich mit 
dem Thema von Künstler-Karrieren in bedrängenden 
Machtverhältnissen, in Diktaturen in Ost und West befassen: 
unter anderem über den Dirigenten Furtwängler ("Taking Sides" 
mit Harvey Keitel) oder über "Oberst Redl" in der zerfallenden 
Habsburger Monarchie (mit Klaus Maria Brandauer), den Hellseher 
und Trickkünstler "Hanussen (ebenfalls mit Klaus Maria Brandauer 
und Erland Josephsson), über den Schauspieler Gustav Gründgens 
("Mephisto" nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann mit 
Klaus Maria Brandauer, Krystyna Janka u.a.). Der Ungar Szabó 
drehte außerdem mit Glenn Close, Hannelore Elstner, Jeremy Irons,
 Rolf von Sydow, Ulrich Tukur, Gudrun Landgrebe, Ralph Fiennes, 
Armin Müller-Stahl, Hans Christian Blech und vielen anderen. 
1982 erhielt "Mephisto" den Oscar als bester fremdsprachiger 
Film, ebenfalls für "Mephisto" bekam István Szabó beim 
Filmfestival in Cannes den Preis für das beste Drehbuch und für 
Hanussen den Preis für die beste Regie. Wir zeigen den Film 
"Mephisto", den István Szabo, der hervorragend Deutsch und 
Englisch spricht, mit uns diskutieren wird.


Mittwoch, der 21. Februar 2007, 17 Uhr

Erinnerungen an ein Symbol. Die Bombardierung Dresdens

Alexander von Plato, Leiter des Institut für Geschichte und 
Biographie der Fernuniversität Hagen und Mitglied der Dresdner 
Historiker-Kommission, setzt sich mit dem Verhältnis von 
Erinnerung und Realgeschichte, von Geschichte und ihren 
Instrumentalisierungen an einem Beispiel auseinander, das in der 
Nachkriegszeit - je nach Standort - zum Inbegriff für die Leiden 
der Zivilbevölkerung im Bombenkrieg oder für die Bestrafung der 
Deutschen, zum Symbol für die Kriegsverbrechen der Alliierten 
oder für Versöhnung in Europa wurde. Mit diesen 
unterschiedlichen Deutungen veränderten sich zugleich die 
Verarbeitungen der persönlichen Leiden und die Erinnerungen der 
Beteiligten, die den Forschungs-Ergebnissen von Bomben- und 
Feuerwehrspezialisten, Archäologen und Historikern gegenüber 
gestellt werden. Diese Veranstaltung soll überdies Bilanz über 
die Entwicklung der Erfahrungsgeschichte in Deutschland ziehen, 
ist quasi die "Abschiedsvorlesung" Alexander von Platos, der im 
Frühjahr 2007 in Pension geht.


Freitag(!), der 16. März 2007, 17 Uhr

Numen, Nomen, Namen - ihre Herkunft und Bedeutung

Jürgen Udolph ist der einzige Namensforscher Deutschlands mit 
einem universitären Lehrstuhl (in Leipzig); er ist Autor 
zahlreicher einschlägiger Artikel und Bücher sowie Moderator von 
Rundfunk-Sendungen. Er gibt bei uns nach einem allgemeinen 
Abriss der Bedeutung der Namensforschung für die 
Kulturgeschichte den Besucherinnen und Besuchern der 
Veranstaltung die Gelegenheit, sich die Namen ihrer Familien 
oder Herkunfts- bzw. Wohnorte erläutern zu lassen. Daher bitten 
wir Sie - obwohl Jürgen Udolph auch spontane Anfragen 
beantwortet -, möglichst vorher solche Erläuterungen zu 
beantragen. Bitte beachten Sie, dass dieses Lüdenscheider 
Gespräch nicht wie üblich an einem Mittwoch, sondern am Freitag, 
den 16.3.2007 stattfindet.


Mittwoch, der 18. April 2007, 17 Uhr

Das eine Ich interviewt das andere: Die Autobiographie eines 
Literaten

Der ungarische Nobelpreisträger für Literatur, Imre Kertész, hat 
jüngst seine Autobiographie herausgegeben - in der Form eines 
Interviews mit sich selbst. Kertész wurde 1929 in Budapest 
geboren, 1944 nach Auschwitz verschleppt, 1945 in Buchenwald 
befreit. Nach dem Aufstand von 1956 blieb er in Ungarn, wo er 
sich nur mühsam mit verschiedenen Arbeiten als Musical-Autor und 
Übersetzer über Wasser hielt. 1970 bis 1973 arbeitete er an 
seinem großen radikalen Werk über einen Jugendlichen in 
Auschwitz, dem "Roman eines Schicksallosen", der 1975 erschien, 
aber zunächst nicht vertrieben wurde. Es folgte "Kaddisch für 
ein nicht geborenes Kind" und "Fiasko", nun auch die 
Autobiographie "Dossier K. Eine Ermittlung", die im 
Rowohlt-Verlag erschien - ein Interview des einen Ich mit dem 
anderen. Imre Kertész erhielt den Nobelpreis für Literatur im 
Jahr 2002. Wir werden aus seiner Autobiographie lesen und mit 
Imre Kertész über diese Autobiographie, über Juden in Ungarn und 
Deutschland diskutieren. Er lebt heute überwiegend in Berlin. 
Bitte beachten Sie wegen eventueller Veränderungen unsere 
E-Mails oder die Presse.


INFO

Alle Veranstaltungen finden statt im:

Institut für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen
Liebigstr. 11
58511 Lüdenscheid
Tel. 02351-24580