[WestG] [AKT] 2000 Jahre Varusschlacht - Holzeinschlag fuer ein roemisches Kriegsschiff

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mo Dez 4 11:43:11 CET 2006


Von: "LWL-Pressestelle" <presse at lwl.org>
Datum: 04.12.2006, 11:15


AKTUELL

2000 Jahre Varusschlacht - Holzeinschlag für ein römisches 
Kriegsschiff

Die Kooperation "IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre 
Varusschlacht" wird sich im Jahr 2009 mit einem herausragenden 
Ausstellungsprojekt an drei Originalschauplätzen in Haltern, 
Kalkriese und Detmold der legendären Niederlage der Römer im 
Jahre 9 n.Chr. in Germanien widmen. Um das Ausstellungsprojekt 
schon im Vorfeld europaweit anzukündigen, wird ein 
archäologisches Experiment vom Stapel gelassen: Der Nachbau 
eines römischen Kriegsschiffes, der von der Universität Hamburg 
und dem LWL-Römermuseum in Haltern wissenschaftlich begleitet 
wird. Dieses Schiff wird mit einer spektakulären Fahrt auf Donau,
Rhein, Lippe, Ems und Weser in 20 Städten auf das 
Ausstellungsprojekt aufmerksam machen.

Das Holz für diesen Nachbau liefert der Kooperationspartner 
Landesverband Lippe aus seinem ca. 16.000 ha großen 
Waldvermögen. An den Norderteichen in der Nähe von Horn-Bad 
Meinberg fand nun der Holzeinschlag für das Bootsprojekt statt. 
"Den Holzeinschlag für das Bootsprojekt hier im Beller Holz, 
also im Teutoburger Wald vorzunehmen, ist sicherlich die 
richtige Wahl", freut sich Landrat Friedel Heuwinkel über den 
Beginn des archäologischen Experiments. Die Schiffsarchäologie 
hat in den letzten Jahren einen enormen Leistungsschub zu 
verzeichnen und die Rekonstruktion des frühkaiserzeitlichen 
Schifftyps schließt eine Lücke in der experimentellen 
Schiffsarchäologie. "Grundlage der Rekonstruktion sind die 1994 
im Bereich der Anlagestelle des römischen Kastells von Oberstimm 
gefundenen Schiffswracks aus dem ersten oder zweiten 
Jahrhundert", erläutert Prof. Dr. Christoph Schäfer vom 
Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Uni Hamburg, der das 
Bootsprojekt wissenschaftlich begleitet. "Da diese Wracks fast 
über die ganze Länge von etwa 16 Metern erhalten waren, können 
wir erkennen, dass solche Schiffe von 18 bis 20 Ruderern 
angetrieben wurden", so Prof. Schäfer weiter. Trotzdem sei eine 
exakte Aussage über das Leistungsvermögen solcher Schiffe oder 
deren Manövrierfähigkeit bislang völlig offen. Neue Erkenntnisse 
ließen sich mithin nur im Wege der experimentellen Archäologie 
gewinnen.

Für die Kuratoren und Verantwortlichen bietet dieses Experiment 
eine einmalige Gelegenheit, auf die länderübergreifende 
Ausstellungskooperation "IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre 
Varusschlacht" aufmerksam zu machen. "Das römische Kriegsschiff 
soll nicht nur dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn dienen, 
sondern als "spektakuläres Marketing-Instrument" bereits 2008 
auf das Projekt rund um 2000 Jahre Varusschlacht aufmerksam 
machen", erläutert Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des 
Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL). "Das Schiff werde 
auf den Wasserwegen Fahrt aufnehmen, die schon zu Zeiten des 
Augustus genutzt wurden und nach seiner Taufe in Hamburg u. a. 
in Bremen, Berlin, Köln, Mainz, Ingolstadt und Nijmwegen vor 
Anker gehen", so Dr. Kirsch weiter. Im Jahr 2009 folgen dann die 
drei Ausstellungsorte Haltern am See, Kalkriese und Detmold 
sowie Orte alter römischer Truppenlager. "Ein Kriegsschiff in 
diplomatischen Diensten für das gemeinsame Ausstellungsprojekt", 
beschreibt Herr Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der 
Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH, das Experiment. Es sei 
ein schwimmender Botschafter im Rahmen eines friedlichen 
Werbefeldzuges für das gemeinsame Ausstellungsprojekt "IMPERIUM 
KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht". Das archäologische 
Bootsprojekt soll auch dazu beitragen, sich um Förderer und 
Sponsoren zu bemühen, mit denen die ehrgeizigen 
Ausstellungsprojekte und Veranstaltungen umgesetzt werden. Und, 
so Dr. Rottmann weiter, nach 2008 und der friedlichen Fahrt auf 
Deutschlands Wasserstraßen würden nicht etwa die Ruder 
hochgeklappt: "Im Jahr 2009 wird das Boot in den drei am 
Ausstellungsprojekt beteiligten Regionen um Haltern, Kalkriese 
und Detmold gezeigt".

"Finanziert wird der mit knapp 230.000 Euro kalkulierte Nachbau 
des römischen Schiffes von den Kooperationspartnern des 
Ausstellungsprojektes sowie von der Universität Hamburg", 
erläutert Dr. Rottmann. "Insgesamt ein hoch anspruchsvolles und 
kulturell interessantes Projekt, mit dem die Menschen in ganz 
Deutschland begeistern wollen", so die Kooperationspartner 
übereinstimmend. Landrat Friedel Heuwinkel weist zudem auf die 
regionale Bedeutung des Projektes hin. "Dieses für die gesamt 
deutsche Nationenwerdung so wichtige Ausstellungsprojekt rund um 
die Varusschlacht solle auch vor Ort angemessen vorbereitet 
werden", bekräftigt der Landrat. In Lippe erarbeite deswegen der 
Kreis mit dem Landesverband, der Lippe Tourismus & Marketing, 
der Stadt Detmold und den anderen lippischen Kommunen ein 
regionales Konzept zur Vorbereitung auf das Jahr 2009.

Als sichtbares Zeichen macht das "V" auf das Ausstellungsprojekt 
aufmerksam. Wer die beteiligten Orte Haltern, Kalkriese und 
Detmold auf der Landkarte verbindet, erhält ein liegendes "V" - 
wie Varusschlacht. Weitere Informationen zum Kooperationsprojekt 
"IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht" gibt es im 
Internet www.imperium-konflikt-mythos.de.


INFO

Pressekontakt: für das LWL-Römermuseum: Frank Tafertshofer, 
Tel.: 0251 591-235, presse at lwl.org 

LWL-Römermuseum Haltern
Landesmuseum und Amt für Bodendenkmalpflege
Weseler Straße 100
45721 Haltern am See
Tel.: 02364 9376-0
Fax: 02364 9376-30
roemermuseum at lwl.org 
www.roemermuseum-haltern.de 



für Museum und Park Kalkriese gGmbH: Gisela Söger, 
Tel.: 05468 9204-17, gisela.soeger at kalkriese-varusschlacht.de 

Museum und Park Kalkriese
Venner Straße 69
49565 Bramsche-Kalkriese
Telefon: 05468 9204-0
Fax: 05468 9204-45
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für das Lippische Landesmuseum Detmold: Thomas
Wolf-Hegerbekermeier,
Tel.: 05231 62-577, pressesprecher at lippe.de 

Lippisches Landesmuseum
Ameide 4
32756 Detmold
Tel.: 05231 / 99250
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