[WestG] [AKT] Steinzeitmenschen aus Hagen haben einen Namen bekommen

Alexander Schmidt Alexander.Schmidt at lwl.org
Mit Mai 18 10:44:29 CEST 2005


Von: "Historisches Centrum Hagen", <info at historisches-centrum.de>
Datum: 13.05.2005, 18:19


AKTUELL

Die Hagener haben ihrem Urahnen einen Namen gegeben:

"Lenni Stein Hagener"

Mit großer Freude hat Hagens Oberbürgermeister Peter Demnitz am Freitag (13.
Mai) im Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss Werdringen das
Geheimnis um den künftigen Namen für den Urahnen der Hagener und zugleich
bislang ältesten Westfalen gelüftet. Danach wählte die Jury aus mehr als 580
Vorschlägen einstimmig den Familiennamen Stein Hagener aus, den die
23-jährige Sarah Debus eingereicht hatte. Zudem wurde der mit 10.700 Jahren
bislang älteste Hagener mit dem sympathischen Vornamen Lenni bedacht, der
gleich fünf Mal auf der Vorschlagsliste der Teilnehmer anzutreffen war.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Kluterthöhle und Entdecker
der spektakulären Höhlenfunde, Stefan Voigt, hatte OB Demnitz Anfang März zu
einem Namenswettbewerb aufgerufen, um die Urhagener, die zwischen 10.700 und
5.600 Jahre datiert worden sind, in die Hagener Familie aufzunehmen. Dieser
Wunsch war damit verknüpft, dass die Hagener ihre Urahnen mit einem
positiven Namen versehen sollten, um nicht länger von Knochenfund oder
Höhlenfund sprechen zu müssen. Zumal es sich bei dem spektakulären Fund um
immerhin sieben Individuen handelt, von denen die Wissenschaftler bei den
derzeit laufenden Untersuchungen schon einiges über Aussehen, Größe und
Alter sagen können.

Ganz herzlich gratulierte Oberbürgermeister Peter Demnitz am Freitag der
23-jährigen Namensgeberin, die sich außer über einen schmucken Blumenstrauß
vor allem über einen 1000-Euro-Scheck freuen konnte. Diese stolze Summe
hatte die Sparkasse Hagen bekanntlich als Preis für den Gewinner
beziehungsweise die Gewinnerin des Namenswettbewerbs ausgelobt.

Die Hagenerin Sarah Debus hatte zusammen mit ihrem Vater lange überlegt und
gleich mehrere Vorschläge eingereicht. Mit einem konnte sie die Jury -
bestehend aus Oberbürgermeister Peter Demnitz, dem Vorsitzenden des
Arbeitskreises Kluterthöhle e. V., Stefan Voigt, der Beigeordneten für
Kultur, Annekathrin Grehling, Museumsleiterin Beate Hobein sowie der
Schülerin Eva Speckmann vom Gymnasium Hohenlimburg und dem Schüler Jonas
Plath von der Realschule Emst - schließlich vollends überzeugen:

In Anlehnung an die Abstammung dieser Menschen aus der Steinzeit und an die
steinalte Datierung sollen die Urahnen aus Hagen künftig mit dem Namen Stein
Hagener für den Stand- und den Fundort werben. Die Stadt Hagen hat den Namen
mittlerweile als Marke eintragen lassen und sich für eine Schreibweise
entschieden, die jegliche Verwechslungsmöglichkeit vorbeugen soll.

Da es sich bei diesem Begriff um eine Bezeichnung handelt, die sich als
Sammelbegriff für die Menschen aus der Steinzeithöhle in Hagen eignet, hat
sich die Jury - sozusagen außerhalb der Konkurrenz - zusätzlich darauf
geeinigt, für den ältesten Hagener mit dem stolzen Alter von 10.700 Jahren
den sympathischen Vornamen Lenni zu wählen. Dieser kurze Kosename wurde von
fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbes vorgeschlagen, die
sich dank der Großzügigkeit der Sparkasse Hagen über einen Sonderpreis von
je 100,- Euro pro Person freuen können. Es sind dies Petra Lindner, W. und
G. Luttrop, Annette Ottensmeyer und Udo Marx aus Hagen sowie Angelika
Battiato aus Herdecke.

Sparkassendirektor Rainer Kurth, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hagen,
betonte bei der Scheckübergabe, dass damit für Hagen ein wichtiger Schritt
auf dem Weg zur identitätsstiftenden Funktion der Urhagener unternommen
worden sei und die Sparkasse Hagen sich deshalb besonders freue, dass so
viele Einsendungen beim Museum für Ur- und Frühgeschichte Wasserschloss
Werdringen eingegangen sind.

Für Oberbürgermeister Peter Demnitz belegt die große Beteiligung an dem
Namenswettbewerb, dass die Stein Hagener sich bereits jetzt in Hagen großer
Beliebtheit erfreuen und eine große Spannung innerhalb der Bevölkerung zu
spüren ist, welche Erkenntnisse über das Leben der Stein Hagener noch zutage
gefördert werden.

Nicht minder ist von Interesse, wie viele Stein Hagener die Höhle bei den
zukünftigen Arbeiten noch freigeben wird und in welcher Beziehung diese
unter einander gestanden haben. Der Höhlenfund bleibt also noch mindestens
bis zum Abschluss der wissenschaftlichen Arbeiten rätselhaft, spannend und
ausgesprochen vielversprechend.

Gelöst ist allein das Geheimnis um den Namen. Denn ab sofort kann der
älteste Hagener und zugleich älteste Westfale mit Lenni Stein Hagener
überaus sympathisch angesprochen werden.


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