[WestG] [AUS] Stadtmuseum Muenster: Muensters Stadtteile auf alten Postkarten, 16.03.-19.09.04

Rita Börste rita.boerste at lwl.org
Mit Mar 10 14:08:36 CET 2004


Von: "Ingrid Fisch" <FischI at stadt-muenster.de>
Datum: 09.03.2004, 19:59


AUSSTELLUNG

Mit der Ausstellung "Münsters Stadtteile auf alten Postkarten" rückt das Stadtmuseum 
Münster auf über 140 alten Ansichten erstmals das im Verlauf des 20. Jahrhunderts 
eingemeindete Umland in den Mittelpunkt einer Präsentation. Die 1903, 1956 und 
1975 hinzugekommenen Gebiete gehören zwar heute zur Stadt Münster, besitzen 
aber aufgrund ihrer historischen Entwicklung eine eigene Identität und Tradition, 
die mit großem Selbstbewusstsein gepflegt wird.

Zur Ausstellung
In der Ausstellung werden in einem ersten Rundgang zunächst die äußeren Stadtteile 
auf alten Postkarten vorgestellt, denen dann in einem zweiten Abschnitt die näher 
am Stadtzentrum gelegenen Gebiete folgen. Die gezeigten Ansichtskarten stammen 
zum Teil noch aus der Zeit des späten 19. Jahrhunderts und reichen bis in die 1930er Jahre. 

Heute sind diese Ansichtskarten neben ihrem gestalterischen Wert vor allem aus 
kulturhistorischer Sicht von besonderem Interesse. Sie zeigen nicht nur, wie 
damals bestimmte Örtlichkeiten ausgesehen haben, sondern auch, was einst 
abbildungswert erschien. An erster Stelle sind hierbei die jeweiligen Kirchen 
sowie Gaststätten und Kaffeehäuser zu nennen. In späteren Jahren folgen 
ganze Dorfansichten oder einzelne Gebäude wie die Bahnhöfe und schließlich 
auch die Zusammenfügung mehrerer Motive. Seit den späten 1920er Jahren 
werden Luftaufnahmen populär, die einen guten Überblick über die damalige 
Bebauung bieten.

Die Ausstellung will nicht nur einen nostalgischen Blick auf das ehemalige Umland 
von Münster werfen, sondern möchte auch verdeutlichen, dass die "neuen" 
münsterischen Stadtteile trotz der Eingemeindung ihren eigenständigen Charakter bis 
heute bewahrt haben.

Die Eingemeindung
Über Jahrhunderte hinweg erstreckte sich die Stadt Münster lediglich bis zum heutigen 
Promenadenring. Erst 1875 kam es zu einer ersten Stadterweiterung, in der aber 
zunächst nur die zentrumsnahen Bereiche hinzukamen. Die Eingemeindung von 1903 
hingegen war erheblich umfangreicher und umfasste bereits entfernter gelegene 
Gebiete wie etwa Kinderhaus, Gremmendorf, Mecklenbeck oder Gievenbeck. 
1956 erfolgte schließlich die Eingemeindung des heutigen Stadtteils Coerde, der 
Teile der Bauerschaften Coerheide, Kemper und Gelmer umfasste. Am Ende der 
1960er Jahre begann die erste Planung für eine Zusammenlegung Münsters 
mit dem Umland. 

Als besonders eng verflochten mit Münster betrachtete der Rat der Stadt die 
Gemeinden Albachten, Amelsbüren, Angelmodde, Handorf, Hiltrup, Nienberge, 
Roxel, St. Mauritz und Wolbeck. Trotz des heftigen Widerstands der betroffenen 
Gemeinden wurde zum 1. Januar 1975 der Landkreis Münster schließlich aufgelöst, 
und auch diese neun Gemeinden wurden dem Stadtgebiet Münsters eingegliedert. 
Die Bevölkerung Münsters wuchs daraufhin um über 64000 Personen auf über 
264546 Einwohner, und die Stadtfläche vervierfachte sich auf über 30200 Hektar. 
Damit ist Münster nach Köln von der Fläche her die zweitgrößte Stadt Nordrhein-
Westfalens. 

Die "Correspondenzkarte"
In Deutschland wurde die "Correspondenzkarte" 1870 eingeführt und erreichte 
in kürzester Zeit eine enorme Verbreitung. Bereits 1879 beförderte die deutsche 
Reichspost über 122 Millionen Postkarten. Diese Karten waren noch ohne Abbildung: 
Eine Seite diente der schriftlichen Mitteilung, die andere der Anschrift des Empfängers. 
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam die Bildpostkarte in Mode, die zunächst 
einfarbig lithografisch gedruckt war. Noch vor der Jahrhundertwende fanden die 
ersten mehrfarbigen Lithografien und wenig später Lichtdrucke nach Fotos und 
anderen Vorlagen Verbreitung. 

Die folgenden Jahre bis zum Ersten Weltkrieg waren in Deutschland geradezu von 
einem Postkartenfieber geprägt. Das Postkartenschreiben und -sammeln war eine weit 
verbreitete Mode geworden und kein Ort war zu klein, um nicht auf einer Postkarte 
verewigt zu werden. Nicht zuletzt dieser Begeisterung für das neue Kommunikationsmedium 
ist sicherlich ein erheblicher Teil der frühen und bis heute erhaltenen Postkarten aus 
der Umgebung Münsters zu verdanken.

Ausstellung: Stadtteile Münsters auf alten Postkarten
Dauer: 16. März bis 19. September 2004
Eröffnung 14. März, 16.00 Uhr


INFO

Stadtmuseum Münster
Salzstraße 28
48143 Münster
Tel.: 0251/492-4503
eMail: museum at stadt-muenster.de 
URL: www.stadt-muenster.de/museum 

Ingrid Fisch
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