[WestG] [AKT] Westfaelischer Preis fuer Denkmalpflege an von
Fuerstenberg
Marcus Weidner
Marcus.Weidner at lwl.org
Mon Jul 26 09:03:07 CEST 2004
Von: "LWL-Pressestelle", <presse at lwl.org>
Datum: 22.07.2004, 13:51
AKTUELL
Schlossherr Dietger Freiherr von Fürstenberg erhält Westfälischen Preis für Denkmalpflege
Dietger Freiherr von Fürstenberg erhält den mit 5000 Euro dotierten Westfälischen Preis für
Denkmalpflege 2004. Mit dem von der Sparkasse Soest gestifteten Preis, der alle zwei Jahre
verliehen wird, würdigt die Jury, 'die innovative Leistung des Eigentümers von Schloss
Körtlinghausen bei Rüthen-Kallenhardt (Kreis Soest) bei der Suche nach einer neuen
Nutzung seines Hauses und den finanziellen Kraftakt, den die Familie zum Erhalt des
Schlosses geleistet hat'.
'Wir hatten in diesem Jahr eine schwierige Wahl. In der engsten Auswahl haben wir mit
dem Schloss Körtlinghausen, einer kleinen Fußgängerbrücke im Park von Haus Laer bei
Meschede im Hochsauerlandkreis und einem Fabrikgebäude in Ochtrup im Kreis Steinfurt
drei Objekte besichtigt, die sehr unterschiedlich, als denkmalpflegerische Leistungen
aber hervorragende Objekte sind. An Schloss Körtlinghausen soll nicht nur das
Restaurierungsergebnis ausgezeichnet werden. Besonders beeindruckt waren wir
davon, dass der Eigentümer Familienbesitz verkauft hat, um den Erlös für die
Zukunftssicherung des Schlosses einzusetzen', so Prof. Dr. Eberhard Grunsky,
Chef-Denkmalpfleger beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der ebenso
der Jury angehörte wie unter anderem LWL-Direktor Wolfgang Schäfer, Herbert
Köhler, Vorstand der Sparkasse Soest, Regierungspräsidentin Renate Drewke,
Prof. Dr. Uta Hassler von der Universität Dortmund, Dr. Brigitta Ringbeck und
Prof. Dr. Heinz Günter Horn vom NRW-Kulturministerium sowie Albert Simons von
Bockum-Dolffs, Eigentümer von Haus Sassenberg im Kreis Soest und Sprecher der Jury.
Das idyllisch gelegene kleine Schloss Körtlinghausen ließ der kürkölnische
Oberjägermeister Franz Otto Freiherr von Weichs in der Zeit von 1714 bis
1764 nach Plänen des Architekten Justus Wehmer bauen. Nach dem Zweiten
Weltkrieg war das architektonische Kleinod zunächst an den Caritas-Verband
und von 1956 bis 1994 als Schulungsstätte an den Bundesverband für den
Selbstschutz vermietet. Nach Ende dieses Mietverhältnisses musste die
Bausubstanz dringend grundlegend saniert werden. Freiherr von Fürstenberg,
hat sich mit seiner Familie dazu entschlossen, dieses aufwändige Vorhaben in
Angriff zu nehmen. Auf der Basis eines Gutachtens über Nutzungsmöglichkeiten
hat er das Herrenhaus in den Jahren 2000 bis 2003 zu einem Veranstaltungsort
für anspruchsvolle Firmen- und Familienfeste und für Tagungen hergerichtet.
'Dazu hat er alte Bausubstanz repariert und vieles stilgerecht erneuert.
Außerdem hat er mit einigen Umbauten für die neue Funktion den
Nutzungskomfort des Schlosses so gehoben, dass es jetzt vor allem innen in
neuem Glanz erstrahlt', erklärt Grunsky.
Hintergrund:
Der Westfälische Preis für Denkmalpflege wurde von der Sparkasse Soest
gestiftet und wird seit 1994 alle zwei Jahre verliehen. Die Auszeichnung ist
in erster Linie für Denkmaleigentümer bestimmt, die ihre Denkmäler in
beispielhafter Weise erhalten, nutzen und pflegen. Über die Anerkennung
des speziellen Falls hinaus soll damit auch deutlich gemacht werden, dass die
Erhaltung und Pflege des reichen kulturellen Erbes vor allem den vielen, meist
privaten Eigentümern zu verdanken ist, die mit großem Engagement auch für
die Allgemeinheit einige Lasten und Mühen auf sich nehmen. Die diesjährige
Preisverleihung findet am 14. September im Soester Rathaus statt.