[WestG] [KONF] Kolloquium zur Kunst, Kultur, Geschichte in der spaetma. Stadt, Dortmund 29.-31.1.04

Rita Börste rita.boerste at lwl.org
Mon Okt 6 16:19:16 CEST 2003


Von: Prof. Dr. Thomas Schilp, <tschilp at stadtdo.de>
Datum: 06.10.2003, 12:57

3. Dortmunder Kolloquium zur Kunst, Kultur und Geschichte in der spätmittelalterlichen Stadt
29. - 31. Januar 2004

Veranstalter:
Conrad-von-Soest-Gesellschaft
Verein zur Förderung der Erforschung Dortmunder Kulturleistungen im Spätmittelalter
Stadtarchiv Dortmund
Institut für Kunst und ihre Didaktik der Universität Dortmund, Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Ev. Kirchengemeinde St. Marien in Dortmund

Conrad von Soest:
Stadtgesellschaft, Kunst und Künstler im spätmittelalterlichen Dortmund

Mit dem Marienretabel in der Dortmunder Marienkirche ist ein Hauptwerk des Conrad von Soest an seinem ursprünglichen Bestimmungsort erhalten. In diesem um 1420 geschaffenen Werk, das einen Höhepunkt spätmittelalterlicher Malerei darstellt, laufen zahlreiche Fäden von Stadtkultur, Künstlersoziologie und Kunst im spätmittelalterlichen Dortmund zusammen. 

Dieses komplexe Interaktionsfeld wird auf der Tagung von Historikern und Kunsthistorikern im interdisziplinären Austausch abgeschritten. Reflektiert wird, in welchem Kontext der Maler seine Bilder für die städtische Gesellschaft erstellt hat. Stadtvorstellungen des Mittelalters sind ebenso Thema der Tagung wie die politische Kultur der Stadt um 1400 mit innerstädtischen Unruhen und dem Drängen der Zünfte um Beteiligung am Ratsregiment. Die Handelsaktivitäten der Dortmunder Fernkaufleute korrespondieren mit dem hohen Anspruch an die Malereien des Conrad von Soest, die hinter dem Niveau der spätmittelalterlichen Kunst-zentren Paris oder Prag kaum zurückstehen. 

Der künstlerische Austausch und der ambitionierte, weit überregionalen Standards verpflichtete Stil der Malereien sind von der Forschung noch längst nicht ausreichend gewürdigt worden. In einer Reihe von Vorträgen wird deshalb die Kunst des Conrad von Soest in den Kontext der zeitgenössischen Kunstproduktion gestellt. Die sozialgeschichtliche Einordnung des Künstlers ist bisher ebenso ein Desiderat der Forschung wie die Stellung der Gesellen im Malerhandwerk. 

Hier verspricht die Tagung ebenso Aufschluss wie bei der Bewertung der sogenannten Signaturen auf dem Marienretabel. Auch wird die Verwobenheit von Stadtgesellschaft, Kunst und Künstler im spätmittelalterlichen Dortmund in besonderer Weise sichtbar.

Ein besonderes Anliegen dieser Tagung ist es, einer interessierten Öffentlichkeit die spätmittelalterliche Kunst und Kultur Dortmunds auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Forschung nahe zu bringen und verständlich zu machen.

Die Tagung wird gefördert durch die Kulturstiftung Dortmund.


PROGRAMM:

Donnerstag, 29. Januar 2004
Veranstaltungsort: Ev. Kirche St. Marien, Dortmund
19:30 Uhr

Begrüßung

Grußworte
Prof. Dr. Eberhard Becker, Rektor der Universität Dortmund

Jörg Stüdemann, Kulturdezernent der Stadt Dortmund

Eröffnungsvortrag:
Prof. Dr. Dres. hc Otto Gerhard Oexle, Göttingen
Die Stadtkultur des Mittelalters als Erinnerungskultur

Im Anschluss: Empfang der Ev. Kirchengemeinde St. Marien


Freitag, 30. Januar 2004
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek der Universität Dortmund
Hörsaal E 5

9:00 Einführung 
Thomas Schilp und Barbara Welzel

9:30 Uhr

Prof. Dr. Thomas Schilp, Dortmund/Duisburg
Konflikt und Konsens: Soziale und politische Stadtkultur des Dortmunder Mittelalters

Dr. Regine Rößner, Oldenburg
Dortmunder Hansekaufleute in England und Flandern - Fernhandel, Stiftungen und Korporationen

Kaffeepause

12:00 Uhr
Dr. Monika Fehse, Duisburg
Der Städter Conrad von Soest * eine sozialgeschichtliche Einordnung

Mittagspause

14:00 Uhr
Dr. Ulrike Heinrichs-Schreiber, Bochum
Tafelmalerei in Paris um 1400 - Anmerkungen zu einem problematischen Überlieferungsstand

Kaffeepause

16:15 Uhr
Dr. Iris Grötecke, Bochum
Bertram aus Minden * Maler für Hamburg?

Prof. Dr. Martin Büchsel, Frankfurt am Main
Conrad von Soest - Der 'weiche Stil' - kritische Anmerkungen zu einem Stilbegriff.

20:00 Uhr
Veranstaltungsort: Ev. Kirche St. Marien, Dortmund

Prof. Dr. Robert Suckale, Berlin
Zur Geschichte der Malerei Westdeutschlands zwischen 1350 und 1400

Im Anschluss: Empfang der Ev. Kirchengemeinde St. Marien


Samstag, 31. Januar 2004
Veranstaltungsort: Ev. Kirche St. Marien, Dortmund

10:00 Uhr
Dr. Wilfried Ehbrecht, Münster
Jerusalem: Vorbild und Ziel mittelalterlicher Stadtgesellschaft

Prof. Dr. Wilfried Reininghaus, Münster
Wanderungen von Malern und anderen Handwerkern im Mittelalter

Kaffeepause

12:00 Uhr:
Prof. Dr. Barbara Welzel, Dortmund
Conrad von Soest in Dortmund: Höfische Bilder für die Stadtgesellschaft

Mittagspause

14:00 Uhr:

Dr. Klaus Lange, Ennepetal
Signaturen Conrads von Soest. Der Name des Malers und die Wahrheit des Bildes

Dr. Nils Büttner, Dortmund
"Johannes arte secundus"? Oder: Wer signierte den Genter Altar?

Kaffeepause

16:00 Uhr: 
Schlussdiskussion