[Alltagskultur] Newsletter Juli/3
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Jul 29 10:43:12 CEST 2025
Newsletter Juli/3
AKTUELLES
Am 30. August bieten die Nordstadtblogger eine Führung durch den Kulturort Depot in Dortmund an. Die Preisträger des Karl-Zuhorn-Preises um Alexander Völkel geben Einblicke in die Geschichte der ehemaligen Straßenbahnwerkstatt und ihren nachhaltigen Umbau. Auch der Verein, der den Kulturort zu einer festen Größe in der Dortmunder Stadtlandschaft gemacht hat, wird selbstverständlich thematisiert. Anmeldungen zu der Führung bis zum 10. August bitte per Mail an: veranstaltung at nordstadtblogger.de
Am 31. Juli um 18h wird auf Haus Nottbeck eine Ausstellung zum Thema "Einwandern, Auswandern. Literatur - Migration - Westfalen" eröffnet. Die Ausstellung adressiert Westfalen als einen Raum, der schon immer durch Wanderungsbewegungen geprägt war. Gemeint sind aber nicht nur Einwanderungsbewegungen, sondern auch die Auswanderung aus Westfalen, sei es aus Armut, sei es aus politischen Gründen, oder auch nur aus Abenteuerlust. Wie sich diese Bewegungen in der westfälischen Literatur zeigen, ist das Thema einer großen Sommerausstellung. Die Ausstellung wird von Museumsleiter Stefan Höppner eröffnet. Rechtzeitig zur Ausstellung ist auch ein kleiner Begleitband im Aisthesis Verlag erschienen. Nähere Informationen unter: https://www.kulturgut-nottbeck.de/ausstellungen/ausstellungsvorschau
Vom 7. bis 10. August präsentiert die Literaturkommission im Norden Münsters die "Rieselfelder Kulturtage": Auf dem Programm steht unter anderem ein Lesedialog von Walter Gödden und Carsten Bender unter dem Titel "Kein Reben-, sondern ein Reckenland - Westfalenbilder in der Literatur" (7.8., 19h). Mehr Informationen, auch zum Vorverkauf, unter https://rieselfelder-kulturtage.de
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
Stoffe aus Westfalen in Afrika? Eine Ausstellung im LWL-Museum Textilwerk Bocholt folgt den Spuren westfälischer African Prints
Bis zum 2. November 2025 bietet die Ausstellung "Muster und Märkte. Auf den Spuren westfälischer African Prints" Einblicke in die Geschichte der in Afrika verbreiteten Batiken, sogenannter African Prints und deren (post)kolonialen Verbindungen zu Westfalen. Anhand von Objekten wie Fotografien, Firmenakten, Druckmaschinen und den Stoffen selbst wird eine komplexe Geschichte erzählt, die sowohl koloniale Verflechtungen als auch die gegenwärtige Bedeutung dieser spezifischen Textilien behandelt.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/stoffe-aus-westfalen-in-afrika-eine-ausstellung-im-lwl-museum-textilwerk-bocholt/
Schwerpunkt Sammeln und Aufbewahren: Über die Nöte eines ehrenamtlichen Sammlers
"Es ist noch recht viel vorhanden, nur wissen müßte man wo." - Das war eines der zentralen Probleme, die Karl Schmidthaus 1965 zum Aufspüren von "volkskundlich interessante[n] Sachen" benannte. Ein weiteres war der persönliche Umgang mit den Eigentümern dieser Sachen, denn es zeigte sich, "daß nicht alle Menschen so aufgeschlossen" seien, Gegenstände fotografieren zu lassen, geschweige denn abzugeben. Karl Schmidthaus war seit 1958 als ehrenamtlicher Mitarbeiter - als Gewährsperson - für die damalige Volkskundliche Kommission für Westfalen tätig. Das Leben und Arbeiten in seinem Heimatort Bochum-Laer dokumentierte er in zahlreichen Berichten.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/ueber-die-noete-eines-ehrenamtlichen-sammlers/
Anna Siemsen - eine sozialistische Erzieherin aus Hamm in Westfalen
"Wollen wir [...] den Menschen in der Fülle seiner mannigfachen Kräfte, in der Verwirklichung seines Schicksals, in Torheit und Irrtum, in Kampf und Sehnsucht, in Weisheit und Schönheit erleben, so müssen wir schon in die Ferne wandern zu den Toten, die doch lebendig sind, und die noch heute zu uns reden durch das Erbe, das sie in der Umwelt, die sie gebaut und gestaltet haben für uns zum Heil und Unheil. Nicht Flucht ist dieser Weg zu ihnen, sondern die Suche nach uns selber, nach unserer Aufgabe und unserm Weg," schrieb die 1882 im Dorf Mark (heute: Hamm) geborene, 1951 in Hamburg verstorbene Sozialistin und Pädagogin Anna Siemsen über den unschätzbaren Wert biographischer Zugänge für die Erforschung vergangener Gegenwarten.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/anna-siemsen-eine-sozialistische-erzieherin-aus-hamm-in-westfalen/
Kühe, Klee und Kot: Johann Heinrich Kandelhardt wirbt für den Anbau von Futterkräutern, die Stallfütterung und die Aufteilung der Marken
Im Zuge der sogenannten Aufklärung kam es zu einer gewaltigen Veränderung der landwirtschaftlichen Wirtschaftsweise, wie sie zuvor über Jahrhunderte hinweg üblich gewesen war. Einer, der sich als aufgeklärter Vordenker im Tecklenburger Land einen Namen verschaffte, war der Kammerkommissar Johann Heinrich Kandelhardt, der zwischen 1753 und 1838 lebte. Er wirkte zwischen 1795 und 1830 als Bürgermeister von Westerkappeln; ein Straßenname erinnert bis heute an sein dortiges Wirken. Eher weniger bekannt ist, dass Kandelhardt im Jahr 1796 einen landwirtschaftlichen Ratgeber drucken ließ.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/johann-heinrich-kandelhardt-wirbt-fur-den-anbau-von-futterkraeutern-die-stallfuetterung-und-die-aufteilung-der-marken/
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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