[Alltagskultur] Newsletter September II
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Sep 24 11:33:30 CEST 2024
Newsletter September II
AKTUELLES
Am Mittwoch, dem 25. Sept. 2024, liest Gisbert Strotdrees im Ev. Gemeindehaus Petershagen (Meßlinger Straße 9, Petershagen) aus seiner neuesten Buchpublikation "Jüdisches Landleben. Vergessene Welten in Westfalen". Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Nähere Informationen unter: www.synagoge-petershagen.de
Aus Anlass des 25jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen e.V. spricht Prof. Dr. Arno Herzig aus Hamburg am Sonntag, 29. September 2024, um 17 Uhr zum Thema "Die Geschichte der jüdischen Kultusgemeinde in Petershagen".
Ort: Ev. Gemeindehaus, Paul-Gerhardt-Haus,
Meßlinger Straße 9, Petershagen. Eintritt frei.
Nähere Informationen unter: www.synagoge-petershagen.de
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
Oder kann das weg? Eine Ausstellung über Dinge, die ihren Gebrauchszweck oder unsere Aufmerksamkeit verloren haben.
Wie viele Dinge besitzen wir eigentlich? Statistiken zeigen, dass gegenwärtig jede Person in Mitteleuropa rund acht- bis zehntausend Gegenstände besitzt. Für die vielen Dinge benötigen wir immer größere Wohnungen, die sich im Laufe unseres Lebens mit immer neuen Sachen anfüllen. Gleichzeitig verschwinden andere, weil vieles weggeworfen wird, wenn es beschädigt, unmodern, überflüssig oder abgenutzt ist. Mit dem Hyperkonsum seit den 1980er Jahren wurden Reparieren, Weitergeben, Umnutzen, Flicken und Stopfen zunehmend unmodern; oft waren diese Tätigkeiten auch gar nicht mehr vorgesehen.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/oder-kann-das-weg/
Verbrechen und Aberglaube - der Direktor der Polizeischule Recklinghausen liest volkskundliche Abhandlungen
Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das rheinisch-westfälische Industriegebiet einschneidende Veränderungen in Sachen der kommunalen Polizeiorganisation. Der Bergarbeiterstreik (1889) - eine der großen sozialen Erschütterungen des Kaiserreichs - hatte deutlich gezeigt, dass Militär und private "Zechenpolizei" bei der Wahrung der öffentlichen Ordnung mehr Probleme verursachten als lösten. Politik und Behörden reagierten darauf mit einer Modernisierung der Polizei. Einerseits brachte das eine erhebliche Vergrößerung der Polizeimannschaften, andererseits Professionalisierungsschübe nicht zuletzt bei der Ausbildung.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/verbrechen-und-aberglaube/
Das ravensbergische "Ziegenproblem"
In der Mathematik versteht man unter dem "Ziegenproblem" Überlegungen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ein "Ziegenproblem" gab es in der Grafschaft Ravensberg bereits im 18. Jahrhundert. Allerdings standen seinerzeit keine Rechenoperationen im Fokus, sondern tatsächlich die paarhufigen Tiere, die zur Familie der Hornträger zählen. So ließ die ravensbergische Amtskammer schon im Januar 1703 ein landesherrliches Edikt veröffentlichen, das die Ziegenhaltung regulieren sollte.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/das-ravensbergische-ziegenproblem/
Heimatmuseum arbeitete ganz im Sinne der Machthaber
Das Städtische Museum Herford zeigt und beschreibt in der neuen stadtgeschichtlichen Ausstellung auf einer Medienstation "Orte des Nationalsozialismus". Denn Orte und ihre Menschen eigenen sich gut, um (Stadt)Geschichte anschaulich zu erzählen. Die Nationalsozialistische Partei und ihre Gliederungen wollten die Menschen von klein auf erfassen, um sie in ihrem Sinn zu beeinflussen. Alle sollten von Kindheit an von einer Parteiorganisation zur nächsten wechseln, ihrem Alter, Geschlecht und Beruf entsprechend. So wie die Partei das Leben aller lückenlos zu kontrollieren versuchte, so besetzten oder beeinflussten sie und ihre Gliederungen zahlreiche Orte in der Stadt. Das NSDAP-Kreisamt für Kultur zum Beispiel griff zur Stabilisierung der nationalsozialistischen Herrschaft und Ideologie überwachend und lenkend in den Kulturbereich ein. Das Museum reagierte darauf mit Anpassung und profitierte.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/heimatmuseum-arbeitete-ganz-im-sinne-der-machthaber/
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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