[Alltagskultur] Newsletter September/1
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Sep 10 14:04:42 CEST 2024
Newsletter September/1
AKTUELLES
COUNTRYSIDE(S) - Fotografische Konstruktionen des Ländlichen
Am 26.-27. September findet in Münster eine Fachtagung der Kommission Fotografie der DGEKW in Kooperation mit der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen und dem LWL-Medienzentrum für Westfalen statt. 18 Kurzvorträge beleuchten in vier Panels folgende Themenfelder: Inszenierungen und Instrumentalisierungen des Ländlichen, das Ländliche als das Fremde, Perspektiven auf ländliche Lebens- und Arbeitswelten sowie das Ländliche als Sehnsuchtsort.
Im Rahmen der Tagung hält Victoria Mummelthei (Freie Universität Berlin) am 26. September um 18.15 Uhr im Liudgerhaus Münster einen öffentlichen Abendvortrag zur Gestaltung ländlicher Räume in digitalen Medien. Der Vortrag ist kostenlos und für alle Interessierten zugänglich.
Anmeldung zur Tagung bis 20. September 2024 bei
Marcel Brüntrup (marcel.bruentrup at lwl.org)
Tagungsbeitrag: 40 Euro (ermäßigt 20 Euro)
Zum Tagungsprogramm: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/fotografische-konstruktionen-des-landlichen/
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
Kleine Leute in Westfalen. Leben in bescheidenen Verhältnissen
1984 lautete die Überschrift eines alltagsgeschichtlichen, zeitzeugenbasierten Bandes von Lutz Niethammer, Bodo Hombach, Tilman Fichter, Ulrich Borsdorf: "Die Menschen machen ihre Geschichte nicht aus freien Stücken, aber sie machen sie selbst". Im Untertitel hieß es, das Buch solle als "Einladung zu einer Geschichte des Volkes in NRW" verstanden werden. 40 Jahre später, 2024, geht es in dem vom LWL-Museumsamt herausgegebenen Band "Kleine Leute in Westfalen" auch um eine Einladung, nämlich wiederum die, sich der Mehrheitsbevölkerung - nunmehr in Westfalen - in den vergangenen drei Jahrhunderten zuzuwenden.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/kleine-leute-in-westfalen-leben-in-bescheidenen-verhaltnissen/
Schwerpunkt Fotografie: Ritual, Rausch, Entgrenzung ¬ Feiern als Sujet in Polizeifotoalben aus der NS-Zeit
Weihnachten, Familienfeste, Kundgebungen, ... - Feiern sind außeralltägliche Ereignisse, sie strukturieren wiederkehrend das Jahr und werden als besondere Highlights erinnert. Teil dieses Erinnerns ist auch das Fotografieren solcher Feiern und die Aufbewahrung der Fotografien in Fotoalben. [...] Auch diejenigen, die als Ordnungspolizisten oder Soldaten eingesetzt waren, hielten ihren Dienstalltag und ihre Freizeit mithilfe zahlreicher Fotografien fest, die vielfach sorgsam in Alben eingeklebt wurden. Einige solcher Alben werden in der Sammlung des Geschichtsorts Villa ten Hompel in Münster aufbewahrt und sind Grundlage der folgenden Ausführungen.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/ritual-rausch-entgrenzung/
Von der Kuh bis zur Kühltheke: Rationalisierung und technische Innovationen der Milchproduktion
Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt die Wärme von Milch als Frischemerkmal. Um sie länger als ein paar Tage gebrauchen zu können, wurde sie haltbar gemacht. Das war - genau wie das Melken - anstrengende Handarbeit. Die Frischmilch wurde zu Käse, Quark oder Butter weiterverarbeitet. Hierzu musste sie in Rahm und Magermilch getrennt werden. Das geschah mithilfe von sogenannten Setten, Abrahmschalen, in die die Milch gefüllt wurde. Nach einiger Zeit in kühler Umgebung, setzte sich der Rahm oben ab und konnte abgeschöpft werden. Darunter blieb die Magermilch übrig.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/rationalisierung-und-technische-innovationen-der-milchproduktion/
Schwerpunkt Fotografie: Lückenhafte Erinnerung - Die Fotoalben der Münsteranerin Henriette Hertz
In der Sammlung des Geschichtsorts Villa ten Hompel sind insgesamt vierzehn Fotoalben der Münsteranerin Henriette Hertz (1913-2001) als Dauerleihgaben überliefert. Kontinuierliche Datierungen in den Fotobeschriftungen zeigen, dass die Jahre vor und nach dem Zweiten Weltkrieg fast lückenlos in den Fotoalben abgebildet werden. Zwischen den Jahren 1939 und 1945 klafft hingegen eine Lücke in der Überlieferung: Jahre, in denen Henriette Hertz als Jüdin von den Nationalsozialisten verfolgt wurde und unter falschem Namen untertauchen musste, um der Deportation zu entgehen. Dieser Beitrag nimmt die Fotoalben quellenkritisch als Ausdruck von Identität und Erinnerungsbildung in den Blick und betrachtet die Leerstellen angesichts der antisemitischen Verfolgung der Familie Hertz.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/fotoalben-der-munsteranerin-henriette-hertz/
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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