[Alltagskultur] Newsletter Monat Juli 1
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Jul 2 10:40:56 CEST 2024
Newsletter Monat Juli 1
AKTUELLES
Am 11. Juli 2024 um 18 Uhr referiert Kerstin Lischka (Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte) zum Thema: Krankheit und Krise. Körperliche Ehetrennungsgründe im frühneuzeitlichen Hohenlohe. Der Vortrag findet statt im Institut für Sinologie und Ostasienkunde, Schlaunstr. 2, 48143 Münster, Raum RS 23 (EG) (Der Vortrag ist Teil des Forschungskolloquiums Familie und Verwandtschaft: historische und aktuelle Zugänge der Universität Münster)
Am 18. Juli 2024 referiert Prof. Dr. Elisabeth Timm (Kulturanthropologie, Universität Münster) zum Thema: 'Menschenrassen': weder Mythos noch Tatsache. Der Vortrag findet statt um 18:15 Uhr im Fürstenberghaus, Domplatz 20 - 22, 48143 Münster, Hörsaal F 2 (Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe der Universität Münster "Mythen in den Wissenschaften". Nähere Informationen zu der hybriden Veranstaltung unter www.uni-muenster.de/wissenschaftstheorie)
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe
Seit etwa zwei Jahrzehnten erfahren die Themenfelder Kolonialismus und Postkolonialismus in Deutschland eine breitere gesellschaftliche Wahrnehmung. Forschungsprojekte, Kulturveranstaltungen, (lokale) Initiativen, Medienberichte und Ausstellungen setzen sich mit Fragen kolonialer Verflechtungen, mit postkolonialen Sichtweisen oder mit der eigenen privilegierten Rolle in Geschichte und Gegenwart auseinander. In Westfalen-Lippe trägt die LWL-Kulturstiftung 2024 mit einem eigenen Themenjahr dazu bei, verschiedene Perspektiven auf die koloniale Vergangenheit und die postkoloniale Gegenwart der Region wahrnehmbar zu machen. Unter dem Titel "POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe" sind 22 Kulturprojekte in der Region zusammengefasst, die zum Nachdenken über den langen Atem des Kolonialismus anregen sollen.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/das-ist-kolonial-westfalens-un-sichtbares-erbe/
Anni Topheide und ihr Fahrrad im Fotoalbum. Teil 2
Im frühen 20. Jahrhundert, so schreibt der Historiker Peter-Paul Bänziger, setzte sich bei jungen Angestellten, zu denen auch die 1894 geborene Anni Topheide gehörte, eine neue "Erlebnisorientierung" durch - in der Freizeit ebenso wie in der Arbeit. So richtig viel Glück mit ihrer Arbeit hatte Anni Topheide nicht. Die dortigen Erlebnisse waren eher negativer Art. Im Textilhaus Kluxen in Münster, wo sie eine Ausbildung als Buchhalterin absolviert hatte und bis 1915 tätig war (bevor sie in die Münsteraner Niederlassung der AEG wechselte und sich 1920 zusammen mit ihrem Mann Hubert Höing selbständig machte), empörte sie immer wieder das Verhalten des "Patriarchen" Bernhard Kluxen. Ihre Tagebücher geben davon beredtes Zeugnis.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/anni-topheide-und-ihr-fahrrad-im-fotoalbum-teil-2/
True Crime, Gänsereiten und ein Erziehungsratgeber aus dem 16. Jahrhundert: Die vierte Ausgabe Graugold ist da!
163 Seiten, 51 Beiträge von 33 ehrenamtlichen Autor:innen und Fotostrecken von vier Fotograf:innen - all das beinhaltet die neue Ausgabe von "Graugold. Magazin für Alltagskultur". Die Themen des Heftes sind, wie auch in den vorherigen Ausgaben, vielfältig: Steffen Herzig widmet sich Anna M., einer Ukrainerin, die während der NS-Zeit im Universitätsklinikum in Münster Zwangsarbeit leisten musste. Timo Luks thematisiert in seinem Beitrag über ein sehr kleines blaues Buch die Forderungen des DGB im Mai 1968 sowie Arbeiter:innengeschichte und Christiane Cantauw zeigt anhand einer Aufgabenstellung in einem Klassenbuch des Heriburg-Gymnasiums in Coesfeld, dass die Erwerbstätigkeit verheirateter Frauen 1968 noch keine Selbstverständlichkeit war.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/vierte-ausgabe-graugold/
Hausnummer 5 oder: Niedrige Hausnummer
Im ländlichen Raum hatte früher eine niedrige Hausnummer einen hohen Stellenwert. Denn bei der Vergabe der Hausnummern im 18. Jahrhundert wurden Häuser und Höfe nicht der Reihe nach, sondern nach Größe und Hofklasse nummeriert. Eine Nummer unter 10 bedeutete also eine Zugehörigkeit zu den größten Höfen des Ortes, eine Nummer unter 30 die Zugehörigkeit zum Bauernstand. Höhere Hausnummern gehörten zu Köttern und Neubauern. Spät entstandene Höfe und Hausstellen erhielten hohe, in großen Orten dreistellige Nummern.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/hausnummer-5-oder-niedrige-hausnummer/
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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