[Alltagskultur] Newsletter Januar/2

Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung alltagskultur at list.lwl.org
Di Jan 30 10:42:52 CET 2024


Newsletter Januar/2

AKTUELLES
Poetryslam der Extraklasse wird am Freitag, 16. Februar 2024 im Kult Vreden geboten. Die Veranstaltung unter dem Label kult Wohnzimmer beginnt um 19.30h
Informationen unter: www.kult-westmuensterland.de


ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)

Call for Papers zur Tagung "COUNTRYSIDE(S) - Fotografische Konstruktionen des Ländlichen"
Die Visualisierungen des ländlichen Raums und des ländlichen Lebens mit der Kamera unterlagen in Europa seit dem 19. Jahrhundert einem stetigen Wandel - von romantischen Vorstellungen einer beschaulichen, als naturnah wahrgenommenen Lebensweise über das nationalsozialistische Modell einer vermeintlich homogenen, völkischen Gemeinschaft innerhalb der rassistisch motivierten "Blut-und-Boden"-Ideologie (dafür stehen z.B. Fotograf*innen wie Erna Lendvai-Dirksen und Hans Retzlaff) bis hin zu eher sozialdokumentarischen Aufnahmen ländlicher Lebensverhältnisse seit den 1930er-Jahren. Die rurale Welt erscheint in den Bildmedien als vielschichtiges und wandelbares Konstrukt, das von unterschiedlichen Perspektiven, Wahrnehmungen und Vorstellungen vom Leben auf dem Land geprägt ist.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/cfp-tagung-countrysides/

Buchvorstellung: Das heilige Kreuz in Heek
Ende 2023 legte der Historiker und Stadtarchivar von Heek, Josef Wermert, eine wissenschaftliche Arbeit über das Reliquienkreuz in der Heeker St.-Ludgerus-Kirche vor. Es wird als heiliges oder wundertätiges Kreuz, in neuerer Zeit auch unter der Bezeichnung Gnadenkreuz, verehrt. Wegen seiner bildhauerischen Qualität, seiner Ausstrahlungskraft und dem im Kopf des Korpus verwahrten Reliquienschatz fasziniert das Kreuz die Besucher der Kirche seit vielen Jahrhunderten.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/buchvorstellung-das-heilige-kreuz-in-heek/

"Mackelsmänner" und "Gesindevermittlerinnen". Die Stellensuche von Knechten und Mägden
Zu den im Archiv der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen aufbewahrten Berichten zu verschiedenen Aspekten des westfälischen Alltagslebens gehört auch eine Erhebung zu "Knechten und Mägden" (Frageliste 18). Die Frageliste stammt aus dem Jahr 1955. Unter anderem interessierte sich die damalige Volkskunde für die Stellensuche. Damit berührte die Frageliste ein grundlegendes Problem des Arbeitsmarkts. Es geht um eine Kulturtechnik, die wir heute ganz selbstverständlich mit der Lektüre von Stellenausschreibungen und dem Versenden einer schriftlichen Bewerbung in Verbindung bringen.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/stellensuche-von-knechten-und-maegden/

Münsters "vergessene Verfolgte": Stadtarchiv Münster erinnert mit Webseite an elf verfolgte Bürger:innen
Über die Schicksale von Münsteraner:innen in der Zeit des Nationalsozialismus, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder aus sozialrassistischen Gründen verfolgt wurden, ist bis heute vergleichsweise wenig bekannt. Homosexuelle Männer und Frauen, Sinti:zze oder Roma:nja oder Menschen aus sozialen Randgruppen, die als nonkonform galten, wurden durch den NS-Staat massiv ausgegrenzt, drangsaliert und ermordet. Sie wurden beispielsweise zwangssterilisiert, gefoltert, und in Konzentrationslager verbracht. Viele der überlebenden Betroffenen litten weit über das Jahr 1945 hinaus unter fortdauernden Diskriminierungen und den physischen und psychischen Folgen des Staatsterrors.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/munsters-vergessene-verfolgte/

Figur einer lastentragenden Afrikanerin aus Ebenholz: Dekoration mit kolonialem Bezug?
Im folgenden Beitrag wird die aus Privatbesitz stammende Ebenholzfigur einer Frau mit einem Korb auf dem Kopf präsentiert. Sie fand Eingang in eine Lehrveranstaltung am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Universiät Münster zum Thema "Kolonialismus auf dem Dachboden: Beute, Andenken, Geschenke" im Wintersemester 2022/2023. Dieser Lehrveranstaltung war ein gemeinsamer Aufruf der Kommission Alltagskulturforschung für Westfalen, LWL, und des Westfälischen Heimatbunds vorausgegangen, in dem nach Gegenständen mit kolonialem Bezug in Privathaushalten gefragt wurde.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/dekoration-mit-kolonialem-bezug/



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

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