[Alltagskultur] Newsletter Februar/2
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Feb 27 10:45:51 CET 2024
Newsletter Februar/2
AKTUELLES
Am 5. März 2024 startet die diesjährige digitale Vortragsreihe der Kommission Alltagskulturforschung mit je einem Vortrag von Andreas Eiynck zum Thema "Agrartechnik im Fotoalbum" und Ulrich Hengemühle zum Thema "Die jüdische Familie Silberschmidt- wie Rekener ihre Nachbarn schikanierten und vertrieben". Die kostenlose, digitale Veranstaltung beginnt um 18:15 Uhr. Einen Teilnahmelink können Sie per Mail anfordern unter www.alltagskultur at lwl.org
"Über den Alltag: wie wir Forschung im Blog und mit einem Magazin vermitteln" lautet der Titel eines Vortrags von Elisabeth Timm, der am 14. März 2024 um 18.30 Uhr im Karl-Pollender-Stadtmuseum Werne stattfindet. Die Veranstaltung ist kostenlos. Adresse des Stadtmuseums: Kirchhof 13, 59368 Werne. Nähere Informationen im März in unserem Blog oder unter: https://www.werne.de/de/leben-in-werne/stadtmuseum.php
Noch bis zum 15. März ist in der Bürgerhalle des LWL-Landeshauses die Wanderausstellung "Werde Zweitzeug*in" zu sehen. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Zweitzeugen e.V. konzipiert. Sie zeigt Lebensgeschichten von Zeitzeugen des Holocaust und lädt Interessierte ein, interaktiv die Schicksale von vier verschiedenen Menschen kennenzulernen und weiterzuerzählen. Die Ausstellung "Werde Zweitzeug*in" ist bis einschließlich zum 15. März im LWL-Landeshaus am Freiherr-von-Stein-Platz 1 in Münster zu sehen. Sie ist explizit für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren konzipiert, lädt aber Personen jeden Alters zu einem Besuch ein. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag täglich von 7.30 bis 18 Uhr.
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
"Das Wort Gesinde wurde hier nicht gebraucht".
Die 1955 von der Volkskundlichen Kommission für Westfalen ausgegebene Frageliste 18 ("Knechte und Mägde") bringt ein Interesse an Namen und Bezeichnungen zum Ausdruck, das für die Volkskunde lange Zeit kennzeichnend war. Wie Menschen sich selbst, ihre Nachbarn und Fremde, wie sie Tiere, übernatürliche Erscheinungen und mythische Figuren (be-)nannten, darin - dieser Überzeugung war die Volkskunde lange Zeit - stecke ein volkstümliches Wissen, das weit in die Vergangenheit zurückweise.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/das-wort-gesinde-wurde-hier-nicht-gebraucht/
Schwerpunkt Fotografie: Büroalltag um 1930 im Fotoalbum
Fotoalben aus Privatbesitz sind für das ausgehende 19. und das 20. Jahrhundert eine in großen Mengen vorliegende Quelle, die seit etwa zwei Jahrzehnten auch wissenschaftlich stärker wahrgenommen wird. Materialität und Gebrauch, Funktion und Erzählweise wurden und werden dabei in den Blick genommen. Im Rahmen von Tagungen (beispielsweise 2022 zum Thema "Kuratierte Erinnerung: Das Fotoalbum", Tagung der Kommission Fotografie innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft in Berlin) wurden Ergebnisse der Forschungen präsentiert und im Nachgang auch publiziert.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/bueroalltag-um-1930-im-fotoalbum/
Vergilbte Erinnerungen: Biografische Erzählungen in privaten Fotoalben
Auf der vergilbten Fotografie sind zwei Personen zu sehen, die zusammen auf dem Sofa sitzen und interessiert einige vor ihnen auf dem Tisch liegende Fotos betrachten. Der Mann deutet mit dem kleinen Finger auf eines der Bilder, die Frau scheint gerade etwas zu erzählen. Die Wohnzimmereinrichtung und der typische Gelbstich des Abzugs deuten darauf hin, dass die hier beschriebene Fotografie in den 1970er Jahren entstanden ist. Später wurde das Foto in ein Album eingefügt und darunter mit dem Füller angemerkt: "Fotos halten Erinnerungen fest." Mit dieser schlichten Feststellung versehen wird das Bild zu einem anschaulichen Beispiel für die soziale Funktion der privaten Fotografie.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/vergilbte-erinnerungen/
Unter einer unscheinbaren Klinkerfassade kommt Ungeahntes zutage: Die Wiederentdeckung eines scheinbar verschwundenen Hauses in Aldrup
Bauliche Zeugen der vormodernen Landwirtschaft in Westfalen und Lippe sind die in einigen Landstrichen noch recht häufig zu findenden niederdeutschen Hallenhäuser. Für diese markanten Wohn- und Wirtschaftsgebäude ist charakteristisch, dass sie - aus moderner baubiologischer und ökologischer Sicht günstig - unter einem großflächigen, weit herabgezogenen Dach, das höher als der darunter befindliche Hauskörper ist, alle Funktionen des bäuerlichen Hofes wie Wohnen, Kochen, Schlafen, Tierhaltung, Vorrats- und Futterhaltung in einem ausgeklügelten, seit dem Mittelalter tradierten, effizienten und elementaren Ordnungssystem vereinen. Aufgrund seiner (bau-)kulturellen Bedeutung wurde das niederdeutsche Hallenhaus im 50. Jahr des Bestehens der Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB) zum "Haus des Jahres 2023" gekürt und in zwei Ausgaben des "Holznagels", der Zeitschrift der Hausfreunde, eingehend gewürdigt.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/wiederentdeckung-eines-scheinbar-verschwundenen-hauses-in-aldrup/
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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