[Alltagskultur] Newsletter Februar/1
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Feb 13 10:45:48 CET 2024
Newsletter Februar/1
AKTUELLES
Am 27. Februar 2024 trägt Rüdiger Robert im Museum RELíGIO in Telgte zum Thema "Zwischen Christenkreuz und Hakenkreuz. Entstehung und Anfänge des Heimathauses Münsterland in Telgte" vor. Die Veranstaltung beginnt um 18h. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter: www.museum-religio.de
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
Eine Schülerin erleidet Antisemitismus. Ausstellung im Zellentrakt Herford: Wie jüdische Kinder und Jugendliche noch vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten aus den Schulen verdrängt wurden
Angeblich sei das Friedrichs-Gymnasium in Herford nicht sonderlich antisemitisch, hatte ein Freund ihres Vaters gesagt. Erikas Erfahrung war eine andere. Erika Weinberg geboren 1915 in Herford, besuchte hier zunächst das Lyzeum (Königin-Mathilde Gymnasium). Durch die Empfehlung eben jenes Freundes ihres Vaters, wechselte sie von 1929-1933 auf das Friedrichs-Gymnasium Herford. Sie verließ 1933 vor Beendigung des Abiturs die Schule, weil sie die Ausgrenzung der anderen Schüler und Lehrer nicht mehr aushalten wollte.
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Defloration am Kesselhaken. Alte Rechtsbräuche zur Besitzergreifung
"Der Akt der Besitzergreifung ist eine Art Defloration, eine Steigerung des Gefühls, über etwas die Herrschaft zu haben" (Erich Fromm: Haben oder Sein. 1976)
Am 27. August 1627 setzte sich Edo Bispinck, Bürger zu Steinfurt, als nächster Verwandter in den Besitz des Hauses seiner verstorbenen Tante Kunne Bispinck, Witwe des Gerdt von Rehnes. Hierüber ließ er ein notarielles Protokoll aufsetzen. Demnach begaben sich Bispinck und der Notar zunächst in die Stube beim Herd, setzten sich dort nieder und verkündeten dem Mieter des Hauses, Bernd Sturmann, den Wechsel des Hauseigentümers. Daraufhin verließ Bispinck die Stube und ging zum Herd, setzte sich dort auf einen Stuhl und nahm den Kesselhaken in die Hand. Anschließend ging er in die Kammer beim Herd und forderte den Schlüssel zum Garten. Hieran schloss sich eine "Prozession" durch Haus und Garten an.
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Kein Herz und eine Seele: Grenzkonflikte zwischen Preußen und Osnabrück
Im Lübbecker Land stießen gleich mehrere Grenzen aufeinander. Einerseits verlief hier die Landscheide zwischen den preußischen Territorien Ravensberg und Minden. Da die Grafschaft und das Fürstentum einem gemeinsamen Landesherrn unterstanden, waren die Auswirkungen allerdings im 18. Jahrhundert nicht mehr so gravierend. Ganz anders hingegen verhielt es sich mit der Grenze zum Fürstbistum Osnabrück. Zwistigkeiten und Kontroversen traten hier häufig auf und beschäftigten unter anderem auch die Mindener Kriegs- und Domänenkammer.
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220 Jahre Haus "Linkerhagen 11" in Rödinghausen. Die bewegte Geschichte eines Hauses und seiner Menschen
In den mittlerweile 220 Jahren seines Bestehens hat das Fachwerkhaus "Linkerhagen 11" (früher "Rödinghausen 80") viel erlebt. So wechselten im Laufe der Jahrzehnte naturgemäß seine Eigentümerinnen und Eigentümer, am Aussehen und an der Größe wurde gearbeitet und verändert und möglicherweise hat es sogar seinen Standort gewechselt. Das heißt, eventuell ist der ganze Kotten innerhalb Rödinghausens umgezogen. Dies wäre natürlich für ein Haus die größte und außergewöhnlichste Veränderung seines Lebens. Seine Geschichte beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts.
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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