[Alltagskultur] Newsletter November/3
Newsletter der Kommission Alltagskulturforschung
alltagskultur at list.lwl.org
Di Nov 30 10:15:11 CET 2021
Newsletter November/3
AKTUELLES
Der Landwirtschaftsverlag in Münster hat im November 2021 mit einem digitalen Landbrief ein neues Medium an den Start gebracht, in dem Themen aus dem ländlichen Raum journalistisch recherchiert nicht nur für den ländlichen Raum kommuniziert werden. Einmal wöchentlich wird ein aktuelles Thema des ländlichen Raumes von möglichst vielen Seiten beleuchtet. Weitere Informationen gibt es hier: www.landbrief.de. Der Landbrief kann derzeit kostenlos getestet werden.
Bereits im Oktober 2021 ist der letzte Band des Westfälischen Wörterbuchs im Wachtholtz Verlag erschienen. Das seit 1927 laufende Wörterbuch-Unternehmen, das anfangs ein zentrales Vorhaben der Volkskundlichen Kommission war, hat damit nach fast 100 Jahren seinen Abschluss gefunden. Dies ist vor allem dem Engagement des Projektverantwortlichen Dr. Robert Damme zu verdanken. Eine digitale Fassung des Westfälischen Wörterbuchs wird 2022 kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt (https://woerterbuchnetz.de). Die Kommission für Mundart und Namenforschung, LWL, die das Wörterbuch seit 1972 verantwortet, hat eine lesenswerte Broschüre herausgegeben, die über die fast 100jährige Geschichte und Entwicklung des Wörterbuchs informiert. Die Broschüre ist kostenlos über die Mundartkommission erhältlich (mundart-kommission at lwl.org).
Auf der Zeche Zollern, LWL-Industriemuseum, wird noch bis April 2022 die Fotoausstellung "Hidden costs. Ewigkeitslasten" mit Fotografien des US-amerikanischen Fotografen und Künstlers J Henry Fair gezeigt. Für die Ausstellung gilt die 2G-Regel.
ALLTAGSKULTUR _BLOG (neueste Beiträge)
Was ist das? - Das "Ding" aus dem kult_Vreden
Jedes Ding braucht (s)einen Namen! Jeder Gegenstand mit dem man in irgendeiner Art und Weise konfrontiert wird, den man besitzt oder verwendet bzw. mit dem man sich beschäftigen darf, möchte oder muss, hat in einer Kategorie des Wissens, der Erfahrung und des logischen Denkens einen festen Platz und folglich eine eindeutige Bezeichnung. Jeder weiß aber, dass dies nicht immer funktioniert, zu komplex und vielfältig sind nun mal die Dinge, die uns im Alltag umgeben. Man behilft sich bei solchen zeitweise nicht benennbaren Objekten mit allgemein gebräuchlichen Floskeln, die die aktuelle Unwissenheit erträglich machen.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/ding-aus-dem-kult-vreden/
Spökenkieker: Die Westfalen und das Zweite Gesicht
Sie konnten Sterbefälle und Leichenzüge vorhersagen. Brände und Unglückfälle sahen sie im Voraus, aber auch den Bau von Eisenbahnen und Kanälen. Kriege und andere Katastrophen erschienen vor ihren Augen. Und was sie vorhergesehen hatten, das musste unweigerlich eintreten. Die Rede ist von den Spökenkiekern, den Sehern, denen Ereignisse aus der Zukunft als Bilder vor die Augen traten. Daher auch der Name "Vorgesicht" für dieses Phänomen.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/spoekenkieker/
Von Borstenvieh und Schweinespeck. Wenn der Hausschlachter sein blutiges Handwerk erledigte
Schweine waren noch vor zwei, drei Generationen weit verbreitete Haustiere. Man mästete sie, um sie im Winter zu schlachten. Das gehörte zum Alltagsleben und zum normalen Jahreslauf. Nicht nur auf allen Bauernhöfen, sondern auch in den meisten Privathaushalten wurden bis in die Zeit um 1950 Hausschweine gehalten. So konnte man die Küchenabfälle sinnvoll verwerten und den Fleischvorrat preiswert selber produzieren. Selbst in den Städten grunzte noch in der Nachkriegszeit in vielen Hinterhöfen das Borstenvieh. In den Wintermonaten ab November machte dann der Hausschlachter seine Runden von Haus zu Haus, denn im Sommer war es für das Schlachten zu warm.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/hausschlachter/
Ein himmlischer Kalender. Adventskalender von 1947 im Archiv für Alltagskultur
Zu Beginn der Vorweihnachtszeit kann die Kommission Alltagskulturforschung einen Adventskalender aus dem Bestand Ortjohann aus Gütersloh als Neuzugang in der Sammlung präsentieren. Genauer handelt es sich um einen Papierkalender (26,0 x 35,0 cm) im Vierfarbdruck mit 24 Papiertürchen, hinter denen sich einzelne Abbildungen verbergen. Aufschluss über die Entstehungsgeschichte dieses Kalenders geben neben der Papier- und Druckqualität die Genehmigungsnummer und die Datierung auf dem rosafarbenen Rand unten links in der Ecke. Der vom Zeichner E. Hetzel 1945 signierte Kalender wurde 1947 mit einer Auflage von 60.000 Stück im Peter Hartmann Verlag im Landkreis Dresden verlegt und vermutlich im Buch- und Schreibwarenhandel in ganz Deutschland vertrieben.
Zum vollständigen Blogartikel: https://www.alltagskultur.lwl.org/de/blog/adventskalender-1947/
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit mehr als 18.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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