[WestG] [AKT] Staedtische Matinée zum Internationalen Holocaust-Gedenktag, 26.01.2025
WGO
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Mo Jan 13 12:29:27 CET 2025
Von: "Stadt Borken" <info at presse-service.de>
Datum: 13.01.2025, 12:02
AKTUELLES
Städtische Matinée zum Internationalen Holocaust-Gedenktag
Vortrag von Historikerin Dr. Christine Kausch und musikalische Gestaltung am 26. Januar 2025 um 11 Uhr im Borkener Rathaus / Um eine Vorabanmeldung wird gebeten
Durch die Kriege in der Ukraine und in Israel-Palästina und durch den wachsenden Rechtsradikalismus in Deutschland, Europa und den USA sind historische Flucht- und Verfolgungsgeschichten und Grundfragen von Demokratie und Frieden, Menschenwürde und Völkerrecht wieder stärker in den öffentlichen Blick gerückt. Am Sonntag, 26. Januar 2025, dem Vortag des Internationalen Holocaust-Gedenktages, lädt die Stadt Borken daher zu einer Matinée mit der Historikerin Dr. Christine Kausch ein. Die vom Stadtarchiv Borken vorbereitete und von der Volkshochschule Borken und dem Heimatverein Borken mitveranstaltete Matinée wird von Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing eröffnet. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Münsteraner Konzertgitarristen Günter Lebbing und Hugo Germán Gaido. Sie spielen Passagen aus Kompositionen von Kurt Weill, Arnold Schönberg sowie aus jüdischen Traditionals.
"Zuflucht auf Zeit" heißt das Buch, das die gebürtige Borkenerin Dr. Christine Kausch über jüdische Menschen geschrieben hat, die seit 1933 aus dem nationalsozialistischen Deutschland in die Niederlande geflüchtet waren und mit dem Überfall der Wehrmacht im Mai 1940 unter deutsche Besatzungsherrschaft geraten sind. Die antisemitische Politik der Nationalsozialisten veranlasste von 1933 an Hundertausende deutscher Juden zur Emigration in europäische Nachbarländer und nach Übersee. Aus dem westlichen Münsterland, aus Borken und aus Gemen flohen viele jüdische Familien zunächst in die Niederlande. Innerhalb Europas nahm das kleine Land nach England und Frankreich die meisten Menschen auf. Gern gesehen waren die Flüchtlinge dort jedoch nicht. Insbesondere die Sorge um den eigenen, von der Weltwirtschaftskrise stark getroffenen Arbeitsmarkt führte zu einer zunehmend restriktiven Flüchtlingspolitik. Mit dem deutschen Überfall auf die Niederlande im Mai 1940 endete die Zuflucht der deutschen Juden abrupt: Erneute Verfolgung, Ausgrenzung und zuletzt die Deportation in die nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager folgten. Dr. Christine Kausch, wohnhaft in Berlin, hat sich in einer exzellent geschriebenen Dissertation, die Anfang 2024 im renommierten Göttinger Wallstein-Verlag erschienen ist, intensiv mit den Lebensbedingungen und Erfahrungen der jüdischen Flüchtlinge in den Niederlanden auseinandergesetzt und gibt einen plastischen Einblick in dieses facettenreiche deutsch-niederländische Thema.
Günther Lebbing, geboren in Borken-Weseke und als Gitarrenlehrer an der Musikschule Borken tätig, studierte Gitarre an der Musikhochschule Münster, absolvierte dort die Staatliche Musiklehrerprüfung und die Künstlerische Reifeprüfung, wechselte an die Hochschule für Musik Karlsruhe und legte nach weiteren Studien das Konzertexamen ab. Er wirkte bei Rundfunkproduktionen von WDR, Deutschlandradio Kultur, R3 Belgien, Radio France und RAI 3 sowie bei Uraufführungen im In- und Ausland mit und nahm mit seinem virtuosen Kollegen Bernd Kortenkamp eine CD mit anspruchsvollen, selten gespielten Kompositionen des 20. Jahrhunderts auf, die bei Musicaphon erschienen ist. Als Solist wie als Kammermusiker konzertierte Günther Lebbing in vielen Ländern Europas und in den USA und gastierte auf Festivals wie Wien Modern, Ultraschall (Berlin), Agora (Paris), dialoge (Mozarteum, Salzburg), Ruhrtriennale (Essen), Festival D'Automne (Paris), Ars Musica (Liège), MITO (Mailand, Turin), Live Arts Festival (Philadelphia) und Crossing The Line (New York).
Hugo Germán Gaido wurde in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Die damalige Militärdiktatur zwang seine Familie zur Auswanderung, er lebt seit vielen Jahren in Deutschland. Seit dem sechsten Lebensjahr erhielt er klassischen Klavierunterricht. Als Jugendlicher entdeckte er in Buenos Aires seine Liebe zu Tango und Rockmusik, was ihn vor fast 40 Jahren zur Gitarre brachte. Er war Schüler des argentinischen Gitarrenvirtuosen Carlos Mozzi, später studierte er Konzertgitarre in Münster bei Wolfgang Weigel und in den Niederlanden bei Louis Gall. Schwerpunkte seiner Konzerttätigkeit sind Tango, lateinamerikanische Musik und Neue Musik, bei der er aus der Zusammenarbeit mit vielen Komponisten wichtige Anregungen gewann. Hugo Germán Gaido hat Rundfunkproduktionen gemacht und CDs für die Label Naxos, Cantate und Ambitus eingespielt.
Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr und findet im Veranstaltungsraum "zwölf26" im Borkener Rathaus, Im Piepershagen 17, statt. Der Eintritt kostet sechs Euro. Um eine Vorab-Anmeldungen wird gebeten. Interessierte können sich dafür online unter www.vhs.borken.de oder per E-Mail an stadtarchiv at borken.de wenden.
INFO
Stadtarchiv Borken
Ort: Piepershagen 17, Borken
Datum: 26.01.2025, 11:00 Uhr
Anmeldung: Online unter www.vhs.borken.de oder per Mail, siehe Kontakt
Preis: 6 Euro
Kontakt: Tel. 02861 939-455; E-Mail: stadtarchiv at borken.de
URL: https://stadtarchiv.borken.de/stadtarchiv/
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