[WestG] [AUS] Juden-Deportation im laendlichen Raum am Beispiel der Samtgemeinde Uchte, 20.02.2024, 18:00 Uhr
WGO
wgo at lwl.org
Di Feb 13 15:02:35 CET 2024
Von: Battermann at ads.lwl.org <Battermann at ads.lwl.org>
Datum: 13.02.2024, 14:03
AUSSTELLUNG
Juden-Deportation im ländlichen Raum am Beispiel der Samtgemeinde Uchte
Unter diesem Titel wird die beeindruckende Ausstellung „Stolpersteine in Uchte“ in der ehrwürdigen Kirche St. Simeonis in Minden erneut gezeigt.
Am 20. Februar 2024 wird die Ausstellung mit einem Grußwort von Pfarrer Bernhard Speller um 18 Uhr eröffnet. Anschließend führt Shoshanah Fuhrhop durch die Ausstellung. Der Abend wird musikalisch von Susanne Burgschweiger auf der Querflöte begleitet. Die erneute Präsentation der Ausstellung wurde von Wolfgang Battermann, Alte Synagoge Petershagen e.V., initiiert.
Die Veranstaltung, konzipiert und umgesetzt von der Werbeagentur Eins A-Z in Uchte, stellt ein bedeutendes Zeugnis der Geschichte dar, welches die dunklen Tage der Juden-Deportation im ländlichen Raum, am Beispiel der Samtgemeinde Uchte, in den Fokus rückt.
Ursprünglich im Bürger- und Kulturhaus in Uchte im Jahr 2015 gezeigt, kehrt die Ausstellung nun nach einer inhaltlichen Revision zurück. Dabei wurden bis dato unbekannte Details aufgedeckt und korrigiert, um die Öffentlichkeit mit einer präzisen Darstellung zu konfrontieren.
Die „Stolpersteine Uchte“-Initiative widmete zwei Jahre akribischer Recherche, Aufarbeitung und Dokumentation, um den jüdischen Familien, die einst in der Samtgemeinde Uchte lebten, ihre Namen und Gesichter zurückzugeben. Die Verlegung der Stolpersteine dient dabei als lebendiges Denkmal gegen das Vergessen und als Mahnung für zukünftige Generationen.
Die Ausstellung enthüllt auf beeindruckenden Tafeln die bewegenden Schicksale jüdischer Familien während der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus in der Region. Obwohl sie sich auf eine einzelne Ortschaft konzentriert, gibt sie zugleich einen beklemmenden Einblick in das perfide System zahlreicher Deportationen im ländlichen Raum Deutschlands.
Durch das Engagement des Archivs der Samtgemeinde Uchte, unterstützt von Gerd Koczwara, wurden zahlreiche Portraits jüdischer Mitbürger wieder entdeckt. Das jüdische Leben in Uchte führt bis mindestens 1812 zurück. Die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof dokumentieren Bestattungen ab 1855. Im Zuge dieser Recherchen wurden sämtliche Grabsteine erfasst und vom Hebräischen ins Deutsche übersetzt. Dabei sind unleserliche Buchstaben nach bestem Wissen rekonstruiert, um die Familiengeschichten zu vervollständigen.
Dank persönlicher Kontakte von Shoshanah Fuhrhop zu Yad Vashem und intensiver Spurensuche in deutschen und internationalen Archiven konnten die Schicksale der Verschwundenen rekonstruiert werden. Dabei wurden überlebende Nachkommen in mehreren Ländern gefunden. Von diesen stammen berührende Dokumente wie persönliche Briefe und private Fotografien ihrer ermordeten Familienmitglieder.
Während der Öffnungszeiten der Ausstellung wird in einem separaten, geschlossenen Bereich ein dokumentarischer Film über die Familien gezeigt, der ihre Geschichte eindrucksvoll zum Leben erweckt. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfassenden Buch, das vor Ort erhältlich ist. Es dokumentiert tiefer greifend die bewegenden Geschichten der jüdischen Familien. Diese Ausstellung bleibt somit nicht nur eine Momentaufnahme der Geschichte, sondern ein respektvolles Zeugnis zur Erinnerung.
Die Ausstellung läuft vom 20. Februar bis zum 6. April 2024. Öffnungszeiten: Werktags, Dienstag bis Samstag 11-17 Uhr.
INFO
AG Alte Synagoge Petershagen e.V.
Eidechsenweg 3
32469 Petershagen
Ort: Offene Kirche St. Simeonis Minden , Simeonskirchhof/Weingarten, 32423 Minden
Datum: 20.02.2024
Uhrzeit: 18:00 Uhr
Kontakt: Tel. 05707 1378, E-Mail battermann.wolfgang at gmail.com
URL: www.synagoge-petershagen.de
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