[WestG] [AKT] Ausstellung und Veranstaltungen der Mahn- und Gedenkstaette Steinwache, Dortmund

Hanke, Enrique Enrique.Hanke at lwl.org
Mi Mai 17 09:57:24 CEST 2023


Von: "Forum Geschichtskultur" <forum at geschichtskultur-ruhr.de>
Datum: 10.05.2023, 15:55
Übernahme aus der Mailingliste Geschichtskultur im Ruhrgebiet


AKTUELL

Ausstellung und Veranstaltungen der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache


Ausblick: 

-	Finissage, 25.05.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50 
	Finissage der Ausstellung "Klänge des Lebens". 
	Musik: Markus Reinhardt und Janko Wiegand mit Gastmusikern aus Dortmund, Zeitzeugengespräch, Moderation: Krystiane Vajda. 

-	Lesung, 30.05.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50 
	"90 Jahre Bücherverbrennung" 

Vor 90 Jahren, am 30. Mi 1933, wurden unter Federführung des NS-Lehrerbundes und der SA auch in Dortmund auf dem Hansaplatz eine Bücher verbrannt. In aller Öffentlichkeit wurden hier missliebige Druckwerke aus Buchhandlungen und Volksbibliotheken, zum größten Teil aber aus dem Volkshaus an der 1. Kampstraße, sowie den sozialdemokratischen und kommunistischen Parteizentralen gegen 21 Uhr auf den Scheiterhaufen geworfen - eine der wichtigsten Demonstrationen der neuen Machthaber in dieser Stadt. Anlässlich des 90. Jahrestags stellen fünf Dortmunder Autor*innen jeweils einen Autoren oder eine Autorin vor, deren Bücher verbrannt worden sind. Lisa Tetzner, eine deutsch-schweizerische Kinderbuchautorin und Märchenerzählerin, wird vorgestellt von Sabine Ludwigs. Ernst Glaser, Autor des pazifistischen, ,dekadenten' Weltbestsellers "Jahrgang 1902", wird vorgestellt von Thomas Kade. Hilde Marx, eine deutsch-amerikanische Lyrikerin, Schriftstellerin und Journalistin, wird vorgestellt von Thorsten Trelenberg und Bertha von Suttner, eine österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin, wird vorgestellt von Heike Wulf. 

-	Ausstellungseröffnung, 06.06.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50
	Ausstellung (06.06.-30.09.2023) "Ausgewiesen! 28. Oktober 1938 - Die Geschichte der »Polenaktion«" 

Ende Oktober 1938 wurden in einer Massenaktion rund 17.000 Menschen aus dem Deutschen Reich nach Polen ausgewiesen. Verfolgt wurden sie als Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit. Diese sogenannte Polenaktion ist bis heute in der Erinnerung wenig präsent. Die Ausstellung erzählt erstmals die Geschichte der Deportation im Oktober 1938. Biografische Tafeln erzählen Lebenswege und Schicksale von Ausgewiesenen aus verschiedenen Städten und Orten in Deutschland, Kontexttafeln erläutern die Hintergründe. 

Die Wanderausstellung basiert auf einer vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin und dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. gemeinsam mit Studierenden erarbeiteten Ausstellung zur Geschichte der "Polenaktion" in Berlin, die 2018 in der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum und 2019 im Jüdischen Historischen Institut Warschau gezeigt wurde. 

Im Rahmen der Eröffnung wird Dr. Alina Bothe das Thema und die Ausstellung vorstellen, Alan Reich wird als Nachfahre der Familie Reich, die im Oktober 1938 aus Dortmund deportiert wurde und für die am Vormittag des 6. Juni Stolpersteine verlegt werden, sprechen und Katharina         Wojatzek und Dr. Rolf Fischer werden das lokale Geschehen vorstellen. 

-	Vortrag, 13.06.2023, 19:00 Uhr, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50 
	Dr. Katja Kosubek: Die "Alten Kämpferinnen" der NSDAP 

Im Sommer 1934 verfassten Nationalsozialistinnen der ersten Stunde, auch "Alte Kämpferinnen" genannt, ihre Lebensgeschichten. Der Hintergrund war ein Aufsatzwettbewerb unter der Fragestellung "Warum ich vor 1933 der NSDAP beigetreten bin". Von insgesamt 600 Zuschriften stammten 36 aus der Feder von Frauen. Die Frage nach den Ursachen des Nationalsozialismus beschäftigt uns bis heute. Hier geben die damals Mitlebenden eine Antwort. 

Die Historikerin Dr. Katja Kosubek hat diese autobiographischen Essays transkribiert und erstmals vollständig veröffentlicht. Ihr Buch "Die Alten Kämpferinnen der NSDAP vor 1933" erschien 2017. In ihrem Vortrag geht die Autorin der Frage nach, warum sich Frauen der NS-Bewegung anschlossen - Nationalismus, der Wunsch nach Gerechtigkeit und Abenteuerlust sind nur einige Gründe - und sie schildert, wie Frauen den Aufstieg Hitlers unterstützten. 

Katja Kosubek studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Bielefeld und Hamburg. Ihr besonderes Interesse gilt Erinnerungen und Autobiographien, vor allem den Lebensgeschichten von Frauen. Nach der wissenschaftlichen Mitarbeit in Museen in Hamburg und Bielefeld rief Katja Kosubek das digitale Geschichtsmuseum "Haller ZeitRäume" ins Leben. Sie leitet heute das Stadtarchiv an Halle (Westfalen) und arbeitet als freiberufliche Historikerin.


INFO

Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Steinstraße 50
44147 Dortmund

Tel.: 0231 50-25002
Fax: 0231 50-26011
E-Mail: stadtarchiv-dortmund at stadtdo.de
URL: https://www.dortmund.de/de/freizeit_und_kultur/stadtarchiv/steinwache/index.html


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