[WestG] [KONF] Tagung: Kleine Tore, große Spruenge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-2022, Bonn, 14.11.22, 15.11.22
Hanke, Enrique
Enrique.Hanke at lwl.org
Do Sep 1 14:02:18 CEST 2022
Von: "Forum Geschichtskultur" <forum at geschichtskultur-ruhr.de>
Datum: 04.08.2022
Übernahme aus der Mailingliste Geschichtskultur im Ruhrgebiet
KONFERENZ
Kleine Tore, große Sprünge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-2022
Handball ist nach Fußball in Nordrhein-Westfalen die populärste Mannschaftssportart und mobilisiert regelmäßig große Zuschauermengen. In Deutschland hat zudem ein Jahrzehnt des Handballs begonnen: Neben der U21-Weltmeisterschaft 2023 finden hier die Europameisterschaft der Männer im Januar 2024, die gemeinsam mit den Niederlanden ausgerichteten Weltmeisterschaft der Frauen 2025 und schließlich 2027 die Weltmeisterschaft der Männer statt. Nordrhein-westfälische Städte sind dabei zentrale Austragungsorte. Außerdem sind hier traditionsreiche Handballvereine beheimatet. Genug Anlass um Geschichte und Gegenwart des Handballs an Rhein und Ruhr wissenschaftlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Sportgeschichte hat das Thema Handball bisher selten untersucht. Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, das LVR-Niederrheinmuseum Wesel, das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und das Mindener Museum wählen deshalb bewusst eine landeshistorische Perspektive für ihre Fachtagung am 14. und 15. November 2022 in Bonn. Unter dem Titel Kleine Tore, große Sprünge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-1922 setzen sich die Veranstalter in drei Themenfeldern mit der Vergangenheit der Sportart auseinander.
Zu Beginn der Tagung am 14. November steht ein Abendvortrag, der überblicksartig die 105-jährige Handballtradition in Deutschland behandelt. Nach einem methodischen Einführungsvortrag am Dienstagvormittag beschäftigt sich Sektion 1 mit den Gründervätern und Pionierinnen des Handballsports im Rheinland und in Westfalen. In der Draufsicht und im Detail untersuchen die Beiträge die soziokulturellen Milieus in denen Handball in der Zwischenkriegszeit gespielt wurde. Anschließend folgen wir in Sektion 2 den Auswirkungen der politischen Systemwechsel und der gesellschaftlichen Transformation auf den rheinisch-westfälischen Handball im 20. Jahrhundert. Unsere 3. Sektion widmet sich dem Phänomen des Spielortwechsels nach 1945. Schrittweise löste der Hallen- den Feldhandball in den Wiederaufbaujahrzehnten ab. Was waren die Gründe und Ursachen hinter diesem sportlichen Kulturwandel? Die Abschlussdiskussion betrachtet die aktuelle Situation der Handballvereine in Nordrhein-Westfalen mitsamt ihren Herausforderungen durch Globalisierung, Professionalisierung und sozialer Teilhabe.
Die Ergebnisse der Tagung werden in ein Ausstellungskonzept eingeflochten, welches ab 2023 u.a. in Wesel und Minden gezeigt werden wird.
Programm
14. November 2022 - Abendveranstaltung (in Kooperation mit dem Universitätsclub Bonn e.V.)
17.30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Günther Schulz, Vorsitzender des Universitätsclubs Bonn
Guido Kohlenbach, LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege
17.45 Uhr
Einführung
Dr. Helmut Rönz, Bonn
18.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Über 100 Jahre Handball in Deutschland - Zukunft braucht Tradition
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Hannover
Anschließend Empfang auf Einladung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte
15. November 2022 - Fachtagung
8.30 Uhr
Begrüßungskaffee
9.00 Uhr
Methodischer Einführungsvortrag
Sportgeschichte und Region - Chancen und Herausforderungen für die Landesgeschichte
Prof. Dr. Jürgen Mittag, Köln
9.30 Uhr
Sektion 1: Gründerväter und Pionierinnen des Handballsports in Rheinland und Westfalen
Moderation: Dr. Julia Paulus, Münster
Gründerväter und Pionierinnen des Handballsports in der Region. Soziale Milieus und die Entstehung von Handballhochburgen in Rheinland, Westfalen und Lippe 1920 bis 1933
Philipp Koch M.A., Minden
Handball in allen Milieus. Das Fallbeispiel Spenge und Lenzinghausen im Landkries Herford
Dr. Norbert Sahrhage, Spenge
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Sektion 2: Der rheinisch-westfälische Handball zwischen den politischen Systemen
Moderation: Dr. des. Katharina Thielen, Bonn
Juden im Handball - die ersten dreißig Jahre
Prof. Dr. Lorenz Peiffer, Hannover
Die Bedeutung der Polizei- und Militärsportvereine in Rheinland und Westfalen während der Weimarer Zeit und NS-Zeit
Dr. Berno Bahro, Potsdam
12.45 Uhr
Mittagspause (vor Ort)
14.00 Uhr
Regionale und wirtschaftliche Aspekte im Handball der Nachwendezeit: Systemvergleich, Wiedervereinigung und Bosman-Urteil
Lorenz Völker, Berlin
14.45 Uhr
Sektion 3: Vom Feld in die Halle. Wiederaufstieg und Kulturwandel
Moderation: Corinna Endlich, Wesel
Kleine Tore, kleine Schritte - der späte Aufstieg des Hallenhandballs in NRW
Thomas Ohl, Wesel
Der rheinisch-westfälische Handball in der Presseberichterstattung der Sowjetunion
Dr. Alexander Friedman, Düsseldorf
Mitmachen. Zur Bedeutung von Handballsport im Alltag
Dr. Lisa Maubach, Bonn
16.45 Uhr
Kaffeepause
17.00
"Handball ist schon typisch deutsch" - Zum Problem der Unterrepräsentanz von Spielerinnen und Spielern mit Migrationshintergrund
Prof. Dr. Carmen Borggrefe, Stuttgart
Zugleich Impuls für die Abschlussdiskussion:
Die Handballvereine in Nordrhein-Westfalen zwischen Professionalisierung und Globalisierung oder einem möglichen Aus?
Moderation: Georg Mölich, Bonn
Es diskutieren Frank Böllhoff (WHV-Schiedsrichterwart), Bettina Grenz-Klein (Handball-Trainerin), Merle Schaack (Sportjournalistin), Markus Sonnenberg (Handball-Spieler) und Martin Wonik (Landessportbund Nordrhein-Westfalen).
INFO
Datum: 14.11.2022, 15.11.2022
Ort: Universitätsclub Bonn e.V., Konviktstraße 9, 53113 Bonn
Kontakt: rheinische-geschichte at lvr.de; Tel. 0228 / 9834 237
Kosten: Eintritt frei
Anmeldung: Erforderlich bis zum 07.11.2022 unter Kontakt.
URL: https://rheinische-landeskunde.lvr.de/de/geschichte/geschichte_veranstaltungen/handballtagung.html
Mehr Informationen über die Mailingliste Westfaelische-Geschichte