[WestG] [AKT] Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter Mai 2021

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Do Mai 20 09:44:52 CEST 2021


Von: Villa ten Hompel <noreplyvth at stadt-muenster.de>
Datum: 18.05.2021, 12:06


AKTUELL

Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter Mai 2021

Themen des Newsletters Mai 2021

Neuigkeiten 
- "Last Words" von Christoph Spieker zum Digitalen Ausstand
- Willkommen im Team!
- Jüdisches Leben erinnern - Den Tätern der Polizei auf der Spur: Yad Vashem Lecture zur Vermittlung von Täterschaft mit didaktischer Mappe zum Massenmord von Białystok

Ausblick 
- Öffentliche Online-Führung am 30. Mai 2021, 15 Uhr

Rückblick 
- Geschichte digital er-fahren: Ein Zeichen für bunt statt braun
- Versöhnung durch Politische Bildung? Gespräch des Evangelischen Forum Münster e. V. mit Winfried Nachtwei und Christoph Spieker
- Neue Möglichkeiten durch Augmented Reality für den Förderverein des Jüdischen Friedhofes in Münster
- Ausstellungseröffnungen in Brakel und Düsseldorf mit Villa-Beteiligung
- Dank aus der Villa an die Polizei
- Polizeipräsident Falk Schnabel zu Gast in der Villa ten Hompel


Alles neu macht der Mai - vielleicht nicht in allen Punkten trifft dieses Sprichwort auf die Villa-Arbeit der letzten und nächsten Wochen zu, dennoch gab und gibt es einige Neuigkeiten.

So standen und stehen vor allem personelle Veränderungen an: Mit einer digitalen Veranstaltung mit vielen Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen feierte unser Leiter Christoph Spieker seinen Ausstand. Als Verstärkung im Team konnten wir Rahel Thiel und Naomi Roth als wissenschaftliche Hilfskräfte begrüßen.

Die Türen der Villa sind für Einzelbesucherinnen und -besucher, die die Dauerausstellung besuchen möchten, nach telefonischer Anmeldung geöffnet. Auch wenn die Wetteraussichten aktuell recht trübe und wechselhaft sind, lädt unser Gallery Walk weiterhin dazu ein, sich über das "Völkische Westfalen" der Weimarer Republik zu informieren.

Ich wünsche Ihnen viele Erkenntnisse bei der Lektüre unseres Newsletters!


Neuigkeiten 

"Last Words" von Christoph Spieker zum Digitalen Ausstand 

Am 14. Mai feierte Christoph Spieker digital seinen Ausstand mit vielen seiner Wegbegleiter und -begeleiterinnen und persönlichen Anekdoten zur Verabschiedung.

Liebe Freunde und Freundinnen der Villa!

Herzlichen Dank für die überaus lieben und wertschätzenden persönlichen Worte zu meiner Verabschiedung aus der Villa ten Hompel. Es war mir eine große Freude, mit allen aus nah und fern zusammen an dem Projekt einer historischen Aufklärung und demokratischen Ermutigung in Gerechtigkeit und Menschlichkeit arbeiten zu dürfen.

An dieser Stelle kann ich nur sagen, dass ich sicher bin, dass das tolle Team der Villa die Arbeit der vergangenen Jahre nicht nur fortführen, sondern auch für die neuen Herausforderungen geeignete Wege suchen wird.

Wenn Sie/Ihr die Villa an ihrer Stelle und mit ihren Möglichkeiten weiter unterstützen werden und werdet - so wie ich es erfahren durfte -  gehe ich guten Mutes von diesem Schreibtisch, der für mich - zugegeben - weniger ein Ort der Verwaltung, sondern der Kommunikation und Inspiration war.

Bleibe dieser ,Geist' der Villa erhalten.

Guet goan, alles Gute, Farewell

Christoph


Willkommen im Team! 

Wir freuen uns, zwei "neue" Gesichter begrüßen zu dürfen: Naomi Roth und Rahel Thiel, beide bereits seit einiger Zeit Teamerinnen im Seminarbetrieb der Villa, verstärken das Team künftig als wissenschaftliche Hilfskräfte.

Nach dem Abitur hat es Naomi zuerst im Rahmen eines FSJ mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste nach Jerusalem gezogen, bevor die gebürtige Heidelbergerin ihr Bachelor-Studium der Politik-, Religions- und Islamwissenschaft an der WWU Münster begann. Aktuell studiert sie Politikwissenschaft im Master und engagiert sich politisch zu erinnerungspolitischen und queeren Themen. In ihrer Freizeit pflegt sie eine alte Pferdedame und - als Corona-konforme Freizeitalternative - verbringt zuletzt viel Zeit am Schachbrett.

Rahel, die Geschichte und Deutsch im Master of Education an der WWU studiert, interessiert sich schon immer für Geschichte, egal ob durch Bücher oder in Museen. Für eine reflektierte gesellschaftliche Entwicklung sieht sie die Notwendigkeit einer stetigen historisch-politischen Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Wenn sie nicht gerade das Münsterland erkundet (denn erst zum Studium kam Rahel aus Neumünster in Schleswig-Holstein nach Westfalen), nutzt sie ihre Freizeit vor allem zum Lesen und Kochen.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Informationen zu Naomi Roth: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/ueber-uns/naomi-roth

Informationen zu Rahel Thiel: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/ueber-uns/rahel-thiel


Jüdisches Leben erinnern - Den Tätern der Polizei auf der Spur: Yad Vashem Lecture zur Vermittlung von Täterschaft mit didaktischer Mappe zum Massenmord von Białystok 

Am 27. Juni 1941 ermordeten deutsche Polizisten mindestens 2000 polnische Jüdinnen und Juden. In der breiten Öffentlichkeit ist das Massaker, das sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt, weitgehend in Vergessen geraten.

In drei identischen Veranstaltungen (verbleibende Termine: 2. Juni und 25. August 2021) soll nun die didaktische Mappe "Entscheiden und Handeln. Bialystok - 27. Juni 1941: Das Massaker und seine Auswirkungen nach 1945" Lehrer-innen und Multiplikator-innen in Gedenkstätten und anderen Bildungseinrichtungen vorgestellt und ihr Einsatz im Unterricht, in Seminaren und Workshops diskutiert und erprobt werden. Die Teilnehmenden erhalten das dazugehörige Material aus Yad Vashem kostenfrei und qualifizieren sich mit der Teilnahme für eine Bewerbung für eine Bildungsfahrt nach Warschau und Białystok vom 3.-8.10.2021 (sofern die Pandemielage dies zulässt).

Anmeldung unter: tenhomp at stadt-muenster.de oder 02 51/4 92-71 01

Teilnahme nach Rückbestätigung

Mehr Infos zum Workshop: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/workshop-fuer-multiplikatorinnen-und-multiplikatoren 



Ausblick 

Öffentliche Online-Führung am 30. Mai 2021, 15 Uhr 

Auf eigene Faust können Einzelbesucher/innen die Villa nun wieder besuchen, einen tieferen Einblick ermöglichen wir ab sofort durch Online-Führungen! Ausgestattet mit Tablet und Mikrofon bieten Mitarbeitende in 60 Minuten und unter Corona-Bedingungen eine erste Orientierung in der Dauerausstellung. Öffentliche Führungen finden jeweils am letzten Sonntag im Monat um 15 Uhr über Zoom statt - so auch am 30. Mai 2021. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wir freuen uns auf Ihre und Eure Teilnahme.

Zugangslink:

zoom.us/j/96497318050?pwd=SlM5ZlNRRTVhb3MxeFdGVFlRN05UZz09
 
Meeting-ID: 964 9731 8050, Kenncode: 713667



Rückblick 

Geschichte digital er-fahren: Ein Zeichen für bunt statt braun 

"Call & Cam"-Ausflug zu Geschichts- und Gedenkorten

Zu einer offenen Geschichtstour per Fahrrad hatten der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), die Villa ten Hompel und die Vereinigung Gegen Vergessen - Für Demokratie (GVFD) im Münsterland für den Abend des 20. April eigentlich geladen. Gewidmet war die Veranstaltung den Verfolgten und Opfern des Terror-Regimes und der nationalsozialistischen Verfolgung: An dem Abend, an dem sich die Geburt von Adolf Hitler 1889 jährte, sollte Hitler auf keinen Fall das letzte Wort haben. Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen hätten für die öffentliche Radtour auch die besten Voraussetzungen geboten. Als große Gruppe war das Unterwegssein und Radeln aus Gründen des Infektionsschutzes leider nicht möglich, und so wanderte das Angebot stattdessen ins Digitale. Online "radelten" die Teilnehmenden zu Geschichts- und Erinnerungsorten in Münster, hörten zu und diskutierten mit Stefan Querl.

Ein Bericht über die digitale Radtour: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/call-cam-ausflug-zu-geschichts-und-gedenkorten 


Versöhnung durch Politische Bildung? Gespräch des Evangelischen Forum Münster e. V. mit Winfried Nachtwei und Christoph Spieker 

Inwiefern und wie kann historische und politische Bildung dazu beitragen, Konflikten vorzubeugen, konstruktive Diskussionen zuzulassen und so eine Versöhnung zu ermöglichen?

Über Perspektiven aus der Praxis der Erinnerungsarbeit bzw. aus Zeitzeugensicht am Beispiel des Ost-West-Konflikts sprachen Christoph Spieker, Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, und Winfried Nachtwei, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen und engagiert in der Friedens- und Erinnerungsarbeit, in einer Online-Veranstaltung des Evangelischen Forums Münster e. V. und plädierten für eine "Erinnerung für die Zukunft".

Mehr zum Gespräch: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/versoehnung-durch-historisch-politische-bildung 


Neue Möglichkeiten durch Augmented Reality für den Förderverein des Jüdischen Friedhofes in Münster 

Die Villa ten Hompel gratuliert dem Förderverein des Jüdischen Friedhofes in Münster: Fachministerin Ina Scharrenbach und Regierungspräsidentin Dorothee Feller übergaben dem Vorstand den Förderbescheid für das Projekt "Jüdische Heimat Münster. Digitale Stadtrundgänge mit augmented reality". Stefan Querl vom Geschichtsort zählte zu den ersten Gratulanten und Gratulantinnen.

Mehr zur Übergabe: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/projekt-des-foerdervereins-juedischer-friedhof-


Ausstellungseröffnungen in Brakel und Düsseldorf mit Villa-Beteiligung 

Unter Beteiligung von Thomas Köhler vom Geschichtsort und Klaus Müller von unserem Kooperationspartner United States Holocaust Memorial Museum wurde die Ausstellung "Some were neighbours - Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand" im westfälischen Brakel eröffnet.

Die Digitale Ausstellungseröffnung ist über den Youtube-Kanal der Stadt Brakel nachzuvollziehen: https://www.youtube.com/watch?v=lpcGB5tLjxs 


Im Landtag NRW wurde außerdem die Ausstellung "Mehr als man kennt - näher als man denkt" eröffnet, die Objektgeschichten aus den NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen präsentiert - auch aus der Villa ten Hompel.

Bei der digitalen Ausstellungseröffnung (nachzusehen unter https://lzpb.mohr-live.de/?reload) diskutieren Klaus Kaiser (Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen), Dr. Stefan Mühlhofer (Vorsitzender des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.), Prof. Dr. Omar Kamil (Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora) und Prof. Dr. Christiane Kuller (Universität Erfurt) über Routinen und Innovationen in der Erinnerungskultur.


Dank aus der Villa an die Polizei 

Sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls am 11. Mai vor der Synagoge in Münster und dem Aufruhr in anderen Landesteilen sandte Stefan Querl als Beauftragter gegen Antisemitismus in Münster Solidaritätsbotschaften an alle Aktiven des Vorstands der Jüdischen Gemeinde in Münster. Er dankte unmittelbar auch dem Polizeipräsidenten Falk Schnabel, dass er noch am Abend den Ort des Unruheherds aufgesucht und sich mit Sharon Fehr, dem Vorsitzenden der Gemeinde, ausgetauscht hatte. Sicherheitsvorkehrungen seien verstärkt worden, was angesichts der Lage "bitter nötig" sei.

Statement des Beauftragten gegen Antisemitismus: https://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/dank-aus-der-villa-an-die-polizei 


Polizeipräsident Falk Schnabel zu Gast in der Villa ten Hompel 

Auf Anregung der IPA Münster war vor kurzem Münsters neuer Polizeipräsident Falk Schnabel zu Gast in der Villa ten Hompel. Gemeinsam mit Verbindungsstellenleiter Peter Newels informierte sich Schnabel über die Geschichte unseres Hauses und die verheerenden Auswirkungen der von der "Villa" ausgehenden Macht über Polizeikräfte in der NS-Zeit. "Das hätte ich nie gedacht", so waren unisono die Reaktionen über das Ausmaß der Beteiligung der Ordnungspolizei am Holocaust. Auch über bis heute währende juristische Fragen informierte sich der ehemalige Leiter der Staatsanwaltschaft Düsseldorf in der Villa ten Hompel und kündigte für das Polizeipräsidium Münster eine noch engere Kooperation mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel an.


Herzlichen Dank für Ihre Lektüre des Newsletters! Der nächste Newsletter erscheint Mitte Juni 2021.


INFO

Informationen aus der Villa ten Hompel finden Sie auch auf unser Homepage www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel, auf Facebook www.facebook.com/villatenhompel, sowie auf Instagram www.instagram.com/villatenhompel. Folgen Sie uns gerne - und bleiben Sie gesund!

Kim Sommerer 	 
C Stadt Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel 
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster


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