[WestG] [AKT] Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter Maerz 2021

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Mi Mär 10 07:02:46 CET 2021


Von: "Villa ten Hompel" <noreplyvth at stadt-muenster.de>
Datum: 09.03.2021, 12:54


AKTUELL

Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter März 2021

Themen des Newsletters März 2021

Neuigkeiten 
- Wir öffnen!
- Polizei gesucht!

Ausblick 
- Vortrag über Schülervorstellungen zum Krieg der Wehrmacht gegen die Sowjetunion 1941-1945 von Lukas Esser
- Öffentliche Online-Führung am 28. März 2021, 15 Uhr

Rückblick 
- Purim in der Jüdischen Gemeinde: Villa ten Hompel lärmt, feiert und freut sich mit!
- Februarstreik und deutsche Ordnungspolizei - Interview mit Christoph Spieker
- Lernen an und mit außerschulischen Lernorten


Der März bringt uns gute Nachrichten: Zumindest eingeschränkt öffnet die Villa ten Hompel wieder ihre Türen und freut sich, Einzelbesucherinnen und -besucher nach telefonischer Anmeldung in der Dauerausstellung zu empfangen.

Aber auch im digitalen Raum arbeiten wir weiter: Neben dem laufenden Seminarbetrieb haben wir mit einem Vortrag von Lukas Esser und einer Online-Führung spannende Veranstaltungen geplant. Aber auch weitere Themen haben uns in den letzten Wochen beschäftigt.


Neuigkeiten 

Wir öffnen! 

Geschichte real erleben - das ist ab Mittwoch, 10. März, in der Villa ten Hompel wieder möglich! Nach Corona-bedingter Schließung öffnet der Geschichtsort für Einzelbesucherinnen und -besucher wieder seine Türen. Der Besuch der Dauerausstellung "Geschichte - Gewalt - Gewissen" ist nach telefonischer Anmeldung (02 51/4 92-71 01) in begrenzter Personenanzahl möglich. Voraussetzung für den Besuch ist das Tragen einer medizinischen Maske.

Öffnungszeiten wie gewohnt:
- Mi/Do 18-21 Uhr
- Fr-So 14-17 Uhr 

Aber auch außerhalb ihrer Räumlichkeiten bietet die Villa Raum für die Auseinandersetzung mit der Geschichte: Öffentliche Veranstaltungen wie Führungen und Vorträge finden digital statt.


Polizei gesucht!

Im Rahmen eines Bildungsprojekts zum Holocaust ermöglicht der Geschichtsort Villa ten Hompel zusammen mit dem Staatlichen Museum Majdanek Polizeibediensteten aus Deutschland und Polen eine binationale Begegnung. Die Suche nach den Spuren der Täter an den früheren Stätten polizeilicher Verbrechen in Deutschland und Polen steht dabei im Zentrum der Begegnung, die einen Beitrag zur Stärkung einer transnationalen Erinnerungskultur leistet. Unter anderem steht ein Besuch der Gedenkstätte Majdanek auf dem Programm.

Bewerbungen sind bis zum 31. März 2021 möglich.

Mehr zur Begegnung und Bewerbung finden Sie unter: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/auf-den-spuren-der-taeter



Ausblick 

Vortrag über Schülervorstellungen zum Krieg der Wehrmacht gegen die Sowjetunion 1941-1945 von Lukas Esser 

Save the date: Am 17.3.2021 um 18 Uhr wird unser ehemaliger FSJler Lukas Esser im Rahmen der Reihe "Junge Wissenschaft" mit uns ins Gespräch kommen und seine Abschlussarbeit vorstellen. Sein Thema ist eng mit dem Inhalten unseres Hauses verbunden und trägt den Titel: "´Da wurde ja gar nicht heldenhaft gekämpft´ - Schülervorstellungen zum Krieg der Wehrmacht gegen die Sowjetunion 1941-1945". Sie entstand eben während seines Freiwilligen Sozialen Jahres in unserem Hause. So konnte Lukas Esser die Arbeit in einem Geschichtsort mit einer wissenschaftlichen Beschäftigung zu Täterforschung und Erinnerungskultur verknüpfen. Das Webinar findet online statt, die Zugangsdaten finden sich über diesen Link: zoom.us/j/91394230473, Meeting-ID: 913 9423 0473, Kenncode: 516022. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.


Öffentliche Online-Führung am 28. März 2021, 15 Uhr 

Auf eigene Faust können Einzelbesucher*innen die Villa nun wieder besuchen, einen tieferen Einblick ermöglichen wir ab sofort durch Online-Führungen! Ausgestattet mit Tablet und Mikrofon bieten Mitarbeitende in 60 Minuten und unter Corona-Bedingungen eine erste Orientierung in der Dauerausstellung. Öffentliche Führungen finden jeweils am letzten Sonntag im Monat um 15 Uhr über Zoom statt - so auch am 28. März 2021. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wir freuen uns auf Ihre und Eure Teilnahme.

Zugangslink: zoom.us/j/96497318050?pwd=SlM5ZlNRRTVhb3MxeFdGVFlRN05UZz09

Meeting-ID: 964 9731 8050, Kenncode: 713667



Rückblick 

Purim in der Jüdischen Gemeinde: Villa ten Hompel lärmt, feiert und freut sich mit! 

Gehörig Radau und gutes Gebäck gehören zum jüdischen Purim-Fest wie Konfetti, Kostüme und Küsse zum Karneval. Aber wegen Covid in diesem Jahr leider nur "viel Lärm um Nichts"? "Auf keinen Fall! Wir finden gemeinsam eine Lösung, um das Fest zu retten", waren sich sofort Sharon Fehr, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster, und Stefan Querl, Ansprechpartner gegen Antisemitismus der Stadt, mit ihren Kollegen Peter Römer, Bernd Rösner und Corinna Koselleck aus der Villa ten Hompel und mit Erik Hafermalz und Jonas Marquardt von der Uni Münster einig. Damit trotz der aktuellen Infektionsschutz-Regeln im religiösen und gesellschaftlichen Bereich tüchtig gefeiert werden kann, vereinbarten Gemeinde und Geschichtsort technische Hilfe für eine Online-Aufzeichnung, wenn denn schon kein Purim-Festreigen in Präsenz möglich sei.

Beide Institutionen sorgten gemeinsam dafür, dass per Netz und Video alle aus der Gemeinde, die möchten, die besondere Atmosphäre in der Synagoge von daheim aus mitverfolgen können - mit einem als Clown formvollendet verkleideten Vorsitzenden Sharon und mit Kantor Yotam, der sich ebenfalls schön schrill "in Schale warf" und vor der Kamera sang, wie es zu dem besonderen Brauch gehört. Gerade älteren Menschen jüdischen Glaubens liegt diese Tradition enorm am Herzen, doch auch die jungen Leute - längst nicht nur die zwei Studierenden Erik Hafermalz und Jonas Marquardt aus dem Team der Villa ten Hompel, die während ihrer Lehramts-Praktika die Synagoge kennen lernen durften - waren von dem Drehtermin außerordentlich begeistert. Und von den dreieckig gebackenen Süßigkeiten, den "Haman-Tasch"(en) und feinen Spezialitäten...

Bei aller Freude, Wildheit und Buntheit hat Purim einen sehr ernsten historischen Hintergrund, nämlich eine jüdische Leidens- und Rettungserfahrung während der Exil-Zeit, die in einem neuen Podcast interreligiös näher erklärt wird im Auftrag des Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (im Rahmen des Themenjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"). Details auf: m.soundcloud.com/dkrgcjz/beziehungsweise-purim


Februarstreik und deutsche Ordnungspolizei - Interview mit Christoph Spieker 

Vor 80 Jahren fand der Februarstreik in Amsterdam und weiteren niederländischen Städten statt: Tausende legten am 25. Februar 1941 ihre Arbeit nieder - ein erstes Zeichen des Widerstandes gegen die deutschen Besatzer und ihre antijüdischen Maßnahmen.

Erst am 26. Februar griffen die deutschen Besatzer durch. Auf der Gegenseite der Streikenden stand unter anderem die deutsche Ordnungspolizei, an ihrer Spitze Befehlshaber Otto Schumann, der 1942 durch den früheren in Münster ansässigen BdO des Wehrkreises VI, Heinrich Lankenau abgelöst wurde. In einem Interview sprach Christoph Spieker, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel, nun über die Rolle der Polizei bei der Provokation und Niederschlagung des Februarstreiks, das Verhältnis der Polizei zur niederländischen Bevölkerung und die Erinnerung an den Streik sowie die Aufarbeitung der polizeilichen Beteiligung an den Verbrechen.

Das Ganze Interview finden Sie auf der Seite: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/februarstreik-und-ordnungspolizei


Lernen an und mit außerschulischen Lernorten 

Bei der Auseinandersetzung mit der doppelten Diktaturgeschichte von Nationalsozialismus und DDR sind Besuche von Erinnerungsorten und Gedenkstätten oft feste Bestandteile des Geschichtsunterrichts. Aber welche Lernpotentiale hat ein solcher Besuch, besonders eines Schreibtischtäterorts wie der Villa ten Hompel, an dem selbst nicht gemordet, sondern "nur" befehligt wurde, für Schülerinnen und Schüler? Welche pädagogischen Angebote gibt es, welche didaktischen Ziele werden verfolgt?

Über Chancen und potentielle Probleme diskutierten in dieser Woche Lehramtsstudierende der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei einem virtuellen Besuch der Villa, der im Rahmen einer Online-Exkursion zu Lernorten der SED- und doppelten Diktaturgeschichte und unter der Leitung von Professorin Saskia Handro vom Institut für Didaktik der Geschichte stattfand. Vor einer digitalen Führung durch die Ausstellung durch Peter Römer (Foto: Ulrike Wunderle) stellte Stefan Querl didaktische Grundsätze (Beutelsbacher Konsens) und Fragestellungen des pädagogischen Alltags und der Verknüpfung beider Diktaturerfahrungen von NS- und SED-Regime vor.

Mehr zu der Online-Exkursion: www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/handro-seminar-maerz-21


INFO

Der nächste Newsletter erscheint Mitte April 2021.

Informationen aus der Villa ten Hompel finden Sie auch auf unser Homepage www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel, auf Facebook www.facebook.com/villatenhompel, auf unserem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/channel/UCFvRjz6UPpHIkFUMHCbJ5MQ sowie auf Instagram www.instagram.com/villatenhompel. Folgen Sie uns gerne - und bleiben Sie gesund!

© Stadt Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster




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