[WestG] [AKT] Industriemuseum auf Gut Roedinghausen ab sofort geoeffnet - Sprechende Portraets, Fachwerkvitrinen und eine geheimnisvolle Schatzkammer
Holtrup, Sandra
Sandra.Holtrup at lwl.org
Mi Sep 2 16:24:37 CEST 2020
Von: "Johannes Ehrlich" <j.ehrlich at menden.de>
Datum: 02.09.2020, 14:44
AKTUELL
Industriemuseum auf Gut Rödinghausen ab sofort geöffnet - Sprechende Porträts, Fachwerkvitrinen und eine geheimnisvolle Schatzkammer
Pünktlich zum KunstFest PASSAGEN und der Sonderausstellung "Verwahrt Verehrt Verbrannt" konnte das Industriemuseum auf Gut Rödinghausen nach intensiver anderthalbjähriger Einrichtungsphase durch das Mendener Unternehmen Glasbau Tovar + Kissing fertiggestellt werden. Die Besucher erwartet ein spannender und erlebnisreicher Rundgang durch 300 Jahre Industriegeschichte. Die Vitrinen erweisen sich als perfekte Bühne für die Präsentation der ungeheuer vielseitigen und ideenreichen Produktpalette der heimischen Industrie. Von allen Seiten sichtbar stellen tausend Objekte dem Betrachter den Ideenreichtum und das visionäre Kopfkino der Mendener Unternehmer vor.
Die Museums-Szenografie samt Lichtplanung wurde entworfen und umgesetzt von Prof. Juerg Steiner und seinem Team der Agentur Steiner-Architektur GmbH Berlin. Sie folgt einer auf die Besonderheiten der Mendener Industriegeschichte und die spezielle historische Architektur des klassizistischen Herrenhauses abgestimmten Dramaturgie. Diese beginnt gewissermaßen im ersten Akt mit den beeindruckenden "Zeitsplitter-Vitrinen", in denen einzelne für Menden besonders kennzeichnende Produktgruppen in ihrer Entwicklung vom jungsteinzeitlich handwerklichen Erzeugnis bis zum industriellen Massenartikel vorgeführt werden. Danach öffnet sich eine Schatzkammer aus schwarzem Spiegelglas, welche die Objekte des Alltags als kostbare Zeugnisse der industriellen Vergangenheit in geheimnisvollem Licht erscheinen lässt.
Vitrinen, die sich in Ihrer filigranen Gestaltung auf das Fachwerk des Gutshauses beziehen, bilden die passende Bühne für die ungeheure Vielfalt der heimischen Erzeugnisse und bilden vor der Kulisse des denkmalgeschützten Hauses einen Einklang. Mit dieser Inszenierung wird anschaulich und einprägsam vermittelt, welche Aspekte für die heimische Industriegeschichte besonders kennzeichnend sind. Eine Shopping-Mall mit großzügigen Schaufensterflächen für die Konsumartikel aus der Zeit des Wirtschaftswunders und eine den Besucher "mit offenen Armen" empfangende Vitrine in der symbolträchtigen Form eines Hufeisens beeindrucken ebenso wie ein sich vielfach spiegelnder Wald aus Metallrohren der "Rohrmetropole Menden".
Medienstationen mit 3D-Animationen, Hörstationen mit bewegenden Schilderungen von Zeitzeugen, Fühlstationen mit dem Angebot des Berührens von Gegenständen, das Theatrum Dückeri mit Zeichentrickfilmen für die jüngeren Besucher sowie eine Prägestation zum Prägen einer Marienfigur der Devotionalienfabrik Kissing auf Goldfolie bieten vielerlei Anreize, selbst in der Ausstellung aktiv zu werden. Den krönenden Abschluss des Rundgangs bildet die Galerie der Sprechenden Porträts, in der animierte Gemälde mit Zeitzeugen der Mendener Industriegeschichte und den Besuchern in eine vielstimmige Diskussion treten. Bisweilen befindet man sich inmitten eines babylonischen Stimmengewirrs und wird Zeuge einer anregenden und erkenntnisreichen Unterhaltung von bekannten heimischen Persönlichkeiten, die Wissenswertes ebenso wie unvergessliche Anekdoten aus ihrem Arbeitsalltag erzählen. Einprägsamer kann Geschichte kaum vermittelt werden.
Das Industriemuseum wurde von zahlreichen Förderern, Sponsoren, Stiftern, Leihgebern und engagierten ehrenamtlichen Bürgern unterstützt. Die Realisierung konnte insbesondere dank der großzügigen Förderung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) erfolgen. Der HeimatRaum, das Theatrum Dückeri und mehrere Medienstationen wurden gefördert von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. Die Sprechenden Porträts wurden von der Stiftung der Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer-Menden finanziert. Die Schatzkammer wurde unterstützt von der Märkische Bank eG Stiftung. Für eine Reihe von Medienstationen engagierte sich die GEWOGE. Der IMW, der Rotary Club Menden und der Lions Club Menden sowie der Männergesangverein Lendringsen und der Bürger-Schützenverein Lendringsen 1857 e.V. betätigten sich ebenfalls großzügig als Sponsoren. Der Museums- und Heimatverein Menden/Sauerland e.V. unterstützte und förderte das Projekt über den gesamten Zeitraum. Das Industriemuseum ist ein Ankerpunkt auf der Route WasserEisenLand.
Außerdem haben folgende heimische Unternehmen maßgeblich an der Einrichtung des Industriemuseums mitgewirkt: Metallbau Christian Janßen, Werbestudio Kleinsorge, Elektro Simon, Broki Metallwaren GmbH, Restaurierungen Christian Tüshaus, einzdesign, Schreinerei Webelhaus. Neben unzähligen Bürgerinnen und Bürgern, die alle im Impressum der Ausstellung namentlich genannt werden sollen, haben sich folgende Personen bei der inhaltlichen Umsetzung ganz besonders engagiert: Rudolf Finke, Dieter Petrich, Jürgen Hinzpeter und Alfons Paul.
INFO
Gut Rödinghausen mit dem neuen Industriemuseum ist geöffnet Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen bis zu max. 10 Personen unter Corona-Sicherheitsauflagen können gebucht werden unter Tel. 02373 903-8772 oder -8770.
Industriemuseum der Stadt Menden
Fischkuhle 15
58710 Menden
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