[WestG] [AUS] Ausstellungen in der Gedenkstaette Zellentrakt enden am 22. November 2020
Holtrup, Sandra
Sandra.Holtrup at lwl.org
Do Nov 19 07:59:20 CET 2020
Von: "Christoph Laue" <c.laue at kreis-herford.de>
Datum: 17.11.2020, 17:58
AUSSTELLUNG
Ausstellungen in der Gedenkstätte Zellentrakt enden am 22. November 2020
Die Ausstellungen "Aktion Reinhardt - Sie kamen ins Ghetto und gingen ins Unbekannte & a place of murder and the sky is blue" von Raphaela Kula und "Einige waren Nachbarn, Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand" des United States Holocaust Memorial Museum enden im Corona Lockdown am 22. November. Trotz aller Einschränkungen (zeitweise Schließung der Gedenkstätte und Corona Hygiene Bedingungen) schätzt das Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken e.V. beide Ausstellungen als erfolgreich ein. Die Besucher*innenzahlen blieben naturgemäß hinter den Erwartungen zurück und die Begleitveranstaltungen durften in der Regel nur mit Anmeldung und beschränkter Zahl besucht werden.
Die Ausstellung "Aktion Reinhardt - Sie kamen ins Ghetto und gingen ins Unbekannte eröffnete am 24.1. und wurde bis 22.11. verlängert. Sie präsentierte historische Fakten und umfassendes Text- und Bildmaterial , erarbeitet durch die Gedenkstätte Majdanek in Polen kombiniert mit einer Installation, die die alles atmosphärisch durchdringt. Mit "a place of murder and the sky is blue" näherte sich die Bielefelder Künstlerin Raphaela Kula den Möglichkeiten und der Bedeutung von Gedenken mit Blick auf die heutige Zeit an und präsentierte die Herforder Opfer der Aktion Reinhardt. Fahnen mit Postkarten aus Poniatowa, verschickt vom Herforder Ehepaar Albert und Johanna Schiff, zeigten letzte Lebenszeichen. Die Herforderin Frida Hecht war eine mutige, selbstbewusste Frau: Sie versuchte sich vor den Nazis zu retten, indem sie 1940 in die Niederlande ging, sie stritt um den Preis ihres Hauses, dass sie zwangsverkaufen musste. Frida Hecht wurde am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort am 28. Mai 1943 im Alter von 54 Jahren ermordet. Es liegt für sie ein Stein in der Gedenkallee in Sobibor.
Die Ausstellung wurde bis zum ersten Lockdown von mehreren Veranstaltungen begleitet: Am 7.2. ein Vortrag von Steffen Hänschen über "Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust", am 17.2. eine gut besuchte Führung durch die Ausstellung. Ein Künstlergespräch mit der Künstlerin Raphaela Kula über "a place of murder and the sky is blue" fand am 28. Juni statt. In den Sommerferien waren begleitet vom WDR sechs Jugendliche zu Besuch sie erstellten im Rahmen des Projekt "MyHistoryMap OWL" Videos über die Gedenkstätte, vgl. https.//www.historymap.de/erinnerungsorte/orte-in-owl/zellentrakt. Das Zeitzeuginnen-Gespräch mit Rozette Kats aus Amsterdam (NL) fand am 4.9. digital in einer Schul- und Abend-Veranstaltung statt. Die am 25.9. im Zellentrakt angebotene musikalische Lesung "Es fuhr ein Zug nach Sobibor - Niemand von uns wusste, was uns erwartete", wurde auch live gestreamt und ist über www.kanal-21.tv <https://www.kanal-21.tv/live-stream> sowie (wie auch andere Filme zu Ausstellung) über https://www.zellentrakt.de/zellentrakt/videos.html abrufbar.
Die am 2.10. eröffnete Ausstellung "Einige waren Nachbarn, Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand" des United States Holocaust Memorial Museum Ausstellung befasste sich mit einer der brennendsten Fragen zum Holocaust: Wie war der Mord an den europäischen Juden möglich? Die zentrale Rolle von Adolf Hitler und anderer nationalsozialistischer Führer ist unbestreitbar, aber sie waren von unzähligen anderen abhängig. Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so Viele die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so Wenige den Opfern geholfen? Die Inhalte der Ausstellung werden nach und nach über die neuen Instagram- und Twitter-Accounts der Gedenkstätte zugänglich gemacht.
INFO
Zellentrakt im Rathaus
Gedenk-, Dokumentations- und Begegnungsstätte
Rathausplatz 1
32052 Herford
Tel.: 05251 / 189257
E-Mail: info at zellentrakt.de
URL: www.zellentrakt.de
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