[WestG] [AKT] Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter Juni 2020

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Mi Jun 17 10:34:22 CEST 2020


Von: "Villa ten Hompel" <noreplyvth at stadt-muenster.de> 
Datum: 16.06.2020, 10:06


AKTUELL

Geschichtsort Villa ten Hompel - Newsletter Juni 2020

Themen des Newsletters Juni 2020

Neuigkeiten 
- Hoch aktuell: Die extreme Rechte, Rassismus und "Racial Profiling" - Unsere Webinar-Angebote am 17. und 18.6.!
- Neue Publikationen von Jan Issinger sowie Stefan Klemp und Martin Hölzl

Ausblick 
- Bald im Radio: "Lieder von Verfolgten"

Rückblick 
- Antisemitismuskritische Bildungsarbeit von Kiel bis München
- Verzerrte Perspektiven: Villa ten Hompel begleitete Studie zur deutschen Erinnerungskultur
- DDR- und Teilungsgeschichte: Fordernde Vermittlung in Westdeutschland
- "Villa"-Beitrag zu "Fanarbeit und historisch-politische Bildung"


Die Villa ten Hompel ist seit etwa einem Monat wieder für interessiertes Publikum zugänglich und wir freuen uns über alle Menschen, die den Weg in unser Haus finden. Analog und digital waren wir umtriebig und haben verschiedene Angebote  vorbereitet.

So werden wir ab Juli eine Alternative zu einer klassischen Ausstellungsführung unter dem Titel "Geschichts-Stunde - 60 Minuten in der Villa ten Hompel" anbieten. Näheres erfahren Sie dazu in Kürze über unsere Homepage, den sozialen Medien und im kommenden Newsletter Mitte Juli.

Über die derzeitigen Aktivitäten rund um unser Haus informieren wir Sie an dieser Stelle nun gerne. Zudem geben wir Ihnen einen Rückblick auf die jüngsten Ereignisse in und um die Villa ten Hompel.


Neuigkeiten 

Hoch aktuell: Die extreme Rechte, Rassismus und "Racial Profiling" - Unsere Webinar-Angebote am 17. und 18.6.! 

Ursprünglich als Vorträge in der Villa ten Hompel gedacht, werden Kathalena Essers und Felicitas Täger nun am Mittwoch, 17. und Donnerstag, 18. Juni 2020, jeweils von 16.30 bis 18 Uhr im Rahmen der Reihe "Junge Wissenschaft" in Webinaren ihre Abschlussarbeiten mit großem aktuellen Bezug vorstellen und möchten dabei mit interessiertem Publikum ins Gespräch kommen.

Essers, pädagogisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, wirft unter dem Titel "Rechtsextremismus - Kein randständiges Thema" einen Blick auf die Darstellung der extremen Rechten in Schulbüchern. Diese sollen aktuelle politische Diskurse abbilden, im Lehrplan festgelegte Kompetenzen vermitteln und gesetzlichen Ansprüchen gerecht werden. Somit kann aus ihrer Analyse ein Blick über die bloßen Diskurse in Schulbüchern hinaus auf die Thematisierung der extremen Rechten in Schule geworfen werden.

Täger, selber Polizeikommissarin des Polizeipräsidiums Wuppertal, wird ihre Bachelorarbeit "Die Fehlerkultur der Polizei - Der polizeiliche Umgang mit Rassismus und 'Racial Profiling'" vorstellen. Betreut wurde die Arbeit von Peter Römer, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Geschichtsortes. Der scheinbar klare staatliche Auftrag der Polizei wird aus polizeilichen Strukturen manchmal selber missachtet. In der Vergangenheit fielen Polizeibedienstete in den Medien auf, weil einigen Polizeibeamten rassistisches Gedankengut und diskriminierendes Verhalten vorgeworfen wurde. Der Vortrag setzt sich kritisch mit der polizeilichen Fehlerkultur und dem Umgang mit derartigen Vorwürfen auseinander.

Um Vorab-Anmeldung per E-Mail an vth_ausbildung at stadt-muenster.de wird gebeten.


Neue Publikationen von Jan Issinger sowie Stefan Klemp und Martin Hölzl 

Im Rahmen der Reihe "VtH aktuell" sind die Ausgaben 23 und 24 erschienen.

"Options, Constraints and Concealments. Group Culture in an Ordinary German Reserve Police Batallion", so lautet der englisch-sprachige Titel der Publikation von Jan H. Issinger. Er analysiert hier in einer Fallstudie die Gruppendynamik des "ganz normalen" Reservepolizeibataillons 61 aus Dortmund.

Stefan Klemp und Martin Hölzl widmen sich der "Streichung von Kriegsopferrenten für NS-Täter". Bis heute wurden nur 99 Kriegsopferrenten entzogen, obwohl bis zu 70.000 Personen hierfür in Betracht kommen. Es blieb die Frage nach den Gründen für diese hohe Diskrepanz. Dieser Frage sind jetzt erstmals die beiden Historiker Dr. Stefan Klemp und Martin Hölzl nachgegangen.

Beide Werke sind über dieses Online-Bestellformular für 5 bzw. 10 Euro bestellbar: www.stadt-muenster.de/formulare/vth-publikationen.html 



Ausblick 

Bald im Radio: "Lieder von Verfolgten" 

Unter diesem Motto haben wir letzte Woche mit Christine Bertels vom Bürgerfunk der VHS Münster eine Sendung aufgenommen, in der es um Musik geht, die in Konzentrationslagern und im Widerstand gegen den Nationalsozialismus entstanden ist.

Tassilo Rinecker und Jonas Höltig vom Projekt "Lieder von Verfolgten - Musik-Erzählung-Erinnerung" (http://www.lieder-von-verfolgten.de) sangen und spielten und Franka Aldenborg moderierte das Gespräch. Die beiden Musiker spielten bekannte Lieder wie "Wir sind die Moorsoldaten" und "Von guten Mächten wunderbar geborgen", aber auch unbekanntere Lieder wie das Roma-Stück "But Fagune, But Maro Pekal". Gemeinsam sprachen sie über die berührenden Stücke und das eigentliche Projekt. Des Weiteren wirkten Stefan Querl und Hannah Hüllweg mit.

Die Sendung läuft am Freitag, 3. Juli, um 20.04 Uhr auf Antenne Münster.


 
Rückblick 

Antisemitismuskritische Bildungsarbeit von Kiel bis München 

Die Corona-Situation hat das Team des Projekts "Antisemi...was? Reden wir darüber!" herausgefordert, die geplanten Fortbildungsangebote für Pädagoginnen und Pädagogen in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit anders als bislang gewohnt zu gestalten - in Form eines Webinars. Bei der Vorbereitung immer von der Frage begleitet, wie und ob die pädagogischen Ansätze, wie z. B. Selbstreflexion in Kleingruppen, überhaupt im digitalen Raum funktionieren können, war das Team von der Resonanz auf die Veranstaltung überrascht. Insgesamt haben für das Webinar "Chancen und Herausforderungen in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit" über hundert Menschen aus ganz Deutschland ihr Interesse bekundet, das Team konnte jedoch nur dreißig Plätze vergeben.

Einerseits: Der spannende Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland, von Kiel bis nach München, wäre bei einem klassischen Angebot vermutlich nicht zustande gekommen. Andererseits: "Wirklich intensive Diskussionen funktionieren offline besser", war eine Rückmeldung, dem sich das Team anschließen kann. Ein Webinar kann eine sinnvolle Ergänzung zur "analogen" Bildungsarbeit sein, neue Zielgruppen erschließen und bietet die Chance, neue Formate zu entwickeln, kann aber den direkten persönlichen Austausch nicht ersetzen. Die Flexibilität und das große Engagement des Teams wurden mit einem insgesamt positiven Feedback zur Methodenvielfalt und Interaktivität belohnt.


Verzerrte Perspektiven: Villa ten Hompel begleitete Studie zur deutschen Erinnerungskultur 

In der deutschen Gesellschaft finden sich teils deutlich verzerrte Perspektiven auf die Zeit des Nationalsozialismus. Zu dieser Erkenntnis kam eine repräsentative Studie an der Universität Bielefeld unter fachlicher Begleitung der Villa ten Hompel. Der Geschichtsort war mit Gedenkstätten, Fachleuten und Forschungsinstitutionen für die Debatte über die Fragestellungen und das Forschungsdesign ausgewählt worden.

Download der Studie: https://www.stiftung-evz.de/fileadmin/user_upload/EVZ_Uploads/Publikationen/Studien/EVZ_Studie_MEMO_2020_dt_Endfassung.pdf 


DDR- und Teilungsgeschichte: Fordernde Vermittlung in Westdeutschland 

Peter Römer war als Vertreter der Villa ten Hompel im Auftaktworkshop "Geschichtsbewusst! Neue Lernkonzepte für Geschichts- und Demokratievermittlung" des "Bundes für Bildung" mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur dabei. Der Workshop fand online statt.

Besonders interessant für die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Online-Workshops waren die Erfahrungen des "Villa"-Vertreters aus den Berlin-Fahrten mit Schülerinnen und Schülern. Diese finden seit vielen Jahren im Rahmen des Kooperationsprojekts "Spurensuche DDR - Leben im geteilten Deutschland" mit der Akademie Franz Hitze Haus statt. Lerngruppen aus Westfalen kommen dabei in der Hauptstadt mit DDR-Geschichte an außerschulischen Lernorten in Berührung - und erkennen vor Ort oft eine neue Relevanz der Teilungs- und Einheitsgeschichte für heutige Perspektiven.

Aus dem Auftaktworkshop sollen nun Impulse für die Lehrkräfte-Ausbildung entstehen.

 
"Villa"-Beitrag zu "Fanarbeit und historisch-politische Bildung" 

Eine Broschüre der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. ist gerade erschienen mit einem Beitrag von Peter Römer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Villa ten Hompel, zu "Fankultur und historisch-politische Bildung".

Die Broschüre als PDF: https://www.lag-fanprojekte-nrw.de/wp-content/uploads/2020/03/LAG-jugend-in-nrw-3-202003-v05.pdf 
 

Herzlichen Dank für Ihre Lektüre des Newsletters! Der nächste Newsletter erscheint Mitte Juli 2020.


INFO

Informationen aus der Villa ten Hompel finden Sie auch auf unser Homepage www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel, auf Facebook www.facebook.com/villatenhompel sowie auf Instagram www.instagram.com/villatenhompel. Folgen Sie uns gerne - und bleiben Sie gesund!

C Stadt Münster, Geschichtsort Villa ten Hompel
Kaiser-Wilhelm-Ring 28
48145 Münster


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