[WestG] [AKT] "Sowjetische Kriegsgefangene aus dem Stalag 326 in Stukenbrock und ihr Arbeitseinsatz in der Region 1941-1945", Herford, 09.04.2019

Holtrup, Sandra Sandra.Holtrup at lwl.org
Mo Mär 25 09:27:48 CET 2019


Von: "Christoph Laue" <c.laue at kreis-herford.de>
Datum: 25.03.2019, 08:57


AKTUELL

"Sowjetische Kriegsgefangene aus dem Stalag 326 in Stukenbrock und ihr Arbeitseinsatz in der Region 1941-1945"

Helga Kohne berichtet über den Arbeitseinsatz der russischen Kriegsgefangen in der Region und erzählt die Geschichte von Nikolaj Monaschoko, den sie in Odessa getroffen hat.

Oliver Nickel, Geschäftsführer der Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne in Schloß Holte-Stukenbrock, berichtet über die Pläne und den Stand der Verhandlungen, die Gedenkstätte Stalag 326 zu einem Projekt für ganz OWL zu machen.

Das Stalag 326 in Stukenbrock: Kurz nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, nämlich am 7. Juli 1941 kamen die ersten Gefangenen, über 7000 Menschen in Viehwaggons auf dem Bahnhof in Hövelhof an. Zu Fuß ging es dann nach Stukenbrock. Dort angekommen ging es auf ein eingezäuntes Areal von 450.000 qm. Es gab weder Baracken, noch Toiletten. Sie wurden nicht versorgt, aßen Baumrinde, Blätter von den Bäumen und Gras. Sie hausten unter freiem Himmel und in Erdhöhlen. Als erstes mussten sie Unterkünfte für die Wachmänner und Wachtürme bauen. Danach ihre eigenen Baracken. Überlebende berichteten über das Leben, die Folter und das Sterben im Lager.

Russische Kriegsgefangen im Arbeitseinsatz in der Region: Auch die wirtschaftliche Ausbeutung der Gefangenen spielte eine große Rolle. Wer zu Arbeitseinsätzen abkommandiert wurde, musste wenigstens nicht an Hunger sterben. An Beispielen und Geschichten wird ihr Einsatz Z.B. bei der Reichsbahn, der Kleinbahn und der Stadt Herford dokumentiert.

Der Weg von Odessa nach Stukenbrock und zurück: In der Geschichte von Nikolaj Monaschko erfährt man, dass selbst Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren nach Stukenbrock verschleppt wurden. Er überlebte, weil die deutschen Arbeitgeber keine Kinder gebrauchen konnten. Mit weiteren 25 Kindern wurde er nach einer Übergangszeit im Stalag auf einen der Bethelschen Höfe in die Landwirtschaft gegeben. Dort mussten sie zwar arbeiten, erhielten aber täglich etwas zu essen. Nikolaj schilderte seinen Weg von Odessa nach Stukenbrock, berichtete über seinen Aufenthalt im Lager, die Arbeit in der Landwirtschaft und erzählte die Geschichte seiner Rückkehr in die Heimat.

Die Ausstellung "Zwangsarbeit im Raum Herford" ist noch bis 30. April 2019 im Kreishaus Herford, Amtshausstr. 3, 32051 Herford zu sehen.


INFO

"Sowjetische Kriegsgefangene aus dem Stalag 326 in Stukenbrock und ihr Arbeitseinsatz in der Region 1941-1945"
Dienstag, 09. April 2019, 19:00 Uhr
Kreishaus Herford, Raum 300
Amtshausstr. 3
32051 Herford

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter: Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken, Kreis Herford


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